Olwo Stalden

Sofort in Volllastbetrieb

Ein Artikel von Philipp Matzku | 27.06.2022 - 08:31

Seit 2008 pelletiert Olwo Stalden die im Hobelwerk anfallenden Nadelholzhobelspäne. Friedli, Burgdorf/CH, lieferte bereits damals die Presse des italienischen Herstellers La Meccanica mit einer Leistung von 650 kg/h sowie das 160 t-Pelletssilo. Mit drei Hobellinien produziert man im Einschichtbetrieb in einer Fünf-Tage-Woche rund 20.000 m3 Hobelware primär für den Schweizer Markt. „Die alte Presse ist mit dem Ausbau unseres Hobelwerkes an ihre Leistungsgrenze gekommen. Die Produktion musste so gesteuert werden, dass in dem 200 m3-Spänesilo immer genug Platz war. Seit mehreren Jahren haben wir immer am Freitag den Spänesilo gefüllt, sodass die Pelletsanlage über das Wochenende genug Material zur Verfügung hatte. Seit 2019 saugen wir regelmäßig Hobelspäne ab, da wir diese trotz allem nicht komplett pelletieren konnten“, erklärt Mirco Häfliger, Betriebsleiter bei Olwo Stalden.

Pelletspresse mit Kollerkühlung

Häfliger hat sich auf verschiedenen Messen über die unterschiedlichen Konzepte der Pelletspressenhersteller informiert. „Salmatec hatte aus meiner Sicht die beste Lösung und mich schon damals überzeugt. Dass Friedli der Salmatec-Vertragshändler in der Schweiz ist, hat da natürlich super gepasst“, konstatiert Häfliger.  

Im Mai 2020 haben Olwo und Friedli mit der gemeinsamen Planung der Ersatzinvestition begonnen, ein Jahr später wurde der Auftrag für das 850.000 CHF-Projekt erteilt. Anfang März erfolgte die Inbetriebnahme. „Die Planung seitens Friedli war schnell und hochprofessionell, gerade in dem sehr schwierigen ersten Pandemiejahr“, betont der Betriebsleiter. „Die Maxima 500 1,5 t/h-Pelletspresse von Salmatec ist eine der ersten Pressen der 500er-Reihe des norddeutschen Pelletsproduzenten mit Kollerkühlung. Ohne die Kühlung wäre die Pelletierung des sehr harten Accoyaholzes nicht möglich gewesen“, ergänzt Dieter Friedli, Geschäftsführer von Friedli. Olwo Stalden verarbeitet rund 800 bis 900 m3 Accoyaholz im Jahr zu Terrassendielen.

Kompakte Modulbauweise

Das Kerngeschäft von Friedli liegt in der Planung und im Bau kompletter Holzpelletieranlagen. Das Schweizer Familienunternehmen bietet schlüsselfertige Kompaktanlagen in Modulgrößen bis 4,5 t/h und in normaler Bauweise bis 10 t/h an. Die Vorteile der Anlagen liegen für den Geschäftsführer in der raschen Installation beim Kunden, der platzsparenden Bauweise und der hohen Automatisierung. Dank der kurzen Förderwege und der optimierten Anlagensteuerung sind die Kompaktanlagen im Betrieb sehr energieeffizient.

Die Module haben eine Breite und eine Höhe von jeweils 2,4 m und unterscheiden sich nur in der Länge. Die Elektroverkabelung, Druckluftverrohrung sowie Wasserleitung sind im Rahmen verbaut. „Wir bieten unseren Kunden ein Komplettangebot von der Zuführung über die Hammermühle, den Filter und die Presse bis hin zur Austragung, alles aus einer Hand. Wir haben den Rahmen und können in unserer Werkstatt bereits einen Probelauf machen“, betont Friedli. Das Modul bei Olwo Stalden ist 13 m lang und entspricht einem 20 Fuß-Container. Es besteht aus der Hammermühle Friedli Sigma 8 h mit 75 kW Antriebsleistung, aus dem Filter, einem Reifebehälter, der Salmatec-Presse sowie dem Siebkühler. Dazu kommen noch die Stärkedosierung sowie die gesamte Elektronik- und Anlagensteuerung. Die Förderung der Pellets erfolgt pneumatisch mittels eines Drehkolbengebläses. „Dies ist besonders flexibel und zudem nachweislich schonender für die Pellets als eine mechanische Förderung“, betont Friedli.

Volle Leistung

„Beim Brandschutz haben wir uns mit dem Lieferanten der Funkenlöschanlage, GreCon, eng abgestimmt. Der Umschluss von der alten auf die neue Linie hat mit Warminbetriebnahme der neuen Linie nur eineinhalb Tage gedauert“, informiert Friedli. „Dabei konnte mit der Salmatec Presse Maxima 500 t von Anfang an auf Leistung produziert werden und dies ohne Unterbrechungen. Bei der gleichen Spänemenge pelletieren wir mit der Friedli-Anlage zwischen 2800 bis 3000 t/J und könnten sogar auf 4000 t/J erhöhen“, betont Häfliger. Die Olwo-Pellets sowie auch die von Friedli produzierten Pellets werden exklusiv von Nyffenegger Holz, Wasen im Emmental, vertrieben.

Investitionen und Ausbau

Seit 2018 hat die OIwo-Gruppe an ihren drei Standorten rund 25 Mio. CHF investiert, unter anderem in zwei neue Hallen sowie eine neue Sägelinie und eien Rundholzplatz am Hauptsitz in Worb. Das Hobelwerk in Konolfingen erhielt vor fünf Jahren eine neue Pinomatic-Bandsägenlinie (Finnisches Sägeuhrwerk). In den nächsten zwei bis drei Jahren will man bei Olwo Stalden weitere 3 bis 5 Mio. CHF investieren. So geht in diesem Sommer beim Hobelwerk mit einer Kappsägenlinie von Pinomatic samt Woodeye-Scanner auch eine PU-Verleimung des schwedischen Herstellers Mixon in Betrieb. Ferner soll eine zusätzliche Halle gebaut werden. //

Olwo Stalden

Standort: Konolfingen/CH
Weitere Standorte: Erlenbach im Simmental/CH, Worb/CH (Hauptsitz)
Übernahme: 1964, ehemalige Kistenfabrik, die zu einem Hobelwerk umgebaut wurde
Geschäftsführer: Markus Lädrach
Mitarbeiter: 15, Einschicht-, Fünf-Tage-Woche, Olwo-Gruppe: 170
Einschnitt:  55.000 fm/J in Worb, 70.000 fm/J in Erlenbach
Hobelwarenproduktion: 20.000 m3/JVerarbeitetes Schnittholz im Hobelwerk: 50 % Schweiz (90 % von eigenen Sägewerken, 50 % D, AT, Skandinavien)
Lager: 2000 m3 (Importware)
Produkte Hobelwerk: Täfer, Außenschalungen, Rauspund, Latten, Terrassendielen usw.