Lipro Energy-Geschäftsführer Julian Fintelmann präsentierte auf der Ligna das Lipro Holz-Heizkraftwerk HKW50 - hinter ihm die erneuerbare Feststoff-Gas-Konversionsanlage von der Eintragsschleuse, über die Pyrolyse bis hin zum Reduktionsbehälter © Philipp Matzku
Verschiedene Innovationen, wie beispielsweise spezielle Reaktorgeometrien und intelligente Prozesssteuerungs-SPS, sorgen für eine sehr effiziente und hochqualitative Gaserzeugung, was dann den Brennstoffeinsatz stark reduziert“, informierte Julian Fintelmann, Geschäftsführer von Lipro Energy, Wardenburg/DE, auf der Ligna.
Die elektrische Leistung liegt bei 50 kW, die thermische bei 97 kW. Als Brennmaterialien dienen kostengünstige Hackschnitzel aus Landschaftspflege sowie Kronenrestholz und Reststoffe aus der Holzverarbeitung. Der Biomasseverbrauch liegt bei rund 300 t/J, die Hackschnitzelqualität, bei P 45. Der Brennstoffverbrauch ist, abhängig von der Holzqualität, zwischen 0,7 und 0,8 kg (atro) je kWhel. Die Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Anlage hat mit 8000 Betriebsstunden pro Jahr eine hohe Verfügbarkeit.
In der Pyrolyse werden flüchtige und feste Bestandteile des Brennstoffes voneinander getrennt. Die komplexen Kohlenwasserstoffmoleküle aus dem Pyrolysegas werden daraufhin in der Oxidation bei rund 1000° C thermochemisch gecrackt. Der feste Kohlenstoff aus der Pyrolyse gelangt direkt in die Reduktionszone. Dort werden die gasförmigen Oxidationsprodukte unter Verwendung des festen Kohlenstoffes und unter Zugabe von Wasserdampf reduziert. Das so entstehende, hochwertige Synthesegas kann ohne aufwendige Nasswäschereinigung direkt im BHKW verwendet werden. Eine separate Reduktion mit spezieller Reaktorgeometrie ermöglicht eine konstante und homogene Temperaturführung auf niedrigem Niveau. Die Bildung von Glasasche wird deutlich reduziert. Fremdstoffe, wie Steine und Nägel, werden ausgetragen.
Weiter thematisierte das Unternehmen den Lipro-Schubbodentrockner CFD40 250, der zum Trocknen der Biomasse auf einen bestimmten Zielwassergehalt ausgelegt ist. Der 12,5 t schwere Trockner hat ein Fassungsvermögen von rund 27 m3. Er kann täglich zwischen 15 und 20 Srm Waldhackgut aus Gipfelholz oder rund 25 bis 30 Srm Hackschnitzel aus Stammholz trocknen. „Die Trocknungsanlage hat einen verschleißarmen Schubboden und ist in hochwertiger Qualität ausgeführt. Er ist für den kontinuierlichen Betrieb vorgesehen und in verschiedenen Größen für unterschiedliche Fördermengen erhältlich“, erklärte Fintelmann.