Schräder Abgastechnologie

Schornstein und Staubfilter

Ein Artikel von Philipp Matzku | 28.06.2023 - 08:56
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Der Verbundschornstein Future-Concrete wird im Schleuderbetonverfahren hergestellt und kann in verschiedenen Farben geliefert werden © Philipp Matzku

Sticht auf dem Stand von Schräder gleich ins Auge: Ein Schornstein aus Beton und nicht aus Edelstahl. Der Werkstoff Beton überrascht ein wenig, ist Schräder doch eher für moderne Schornsteintechnik aus hochwertigem Stahl bekannt. „Der Verbundschornstein Future-Concrete ist eines unserer Messehighlights. Er ist langlebig, widerstandsfähig und kann individuell an Kundenansprüche angepasst werden“, erzählte Steve Krause, Technischer Vertrieb bei Schräder Abgastechnologie. Der Schornstein wurde zusammen mit dem Fuchs Europoles, Neumarkt/DE, laut eigener Aussage eines der führenden Hersteller hybrider Mastformen und Türme entwickelt.

Der Betonschornstein besteht aus hochfestem Beton der Qualität C90/105. Die Wandstärke beträgt 100 bis 120 mm. Die Einzellänge eines Abgasrohres beträgt bis zu 30 m, mehrteilig sind bis zu 100 m möglich. Der Schornstein wird komplett mit Fundament geliefert. Ankerkörbe werden nicht benötigt. Das gedämmte Edelstahlinnenrohr in Elementbauweise lässt sich jederzeit austauschen. Der Future Concrete ist für alle Feuerstätten geeignet. Das einwandige Schornsteinsystem Future-EW eignet sich für Regelfeuerstätten im Über- und Unterdruckbereich. Es ist feuchteunempfindlich, druckdicht sowie als Blockheizkraftwerk-Leitung einsetzbar. „Der Schornstein bietet einen Feuerwiderstand L 120 und kann ohne Feuerschutzummantelung durch Gebäude geführt werden“, betonte Krause.

Konstanter Schornsteineinzug

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10 bis 20 % geringerer Brennstoffverbrauch sind mit der Regelklappe Future OptiPa von Schräder möglich © 10 bis 20 % geringerer Brennstoffverbrauch sind mit der Regelklappe Future OptiPa von Schräder möglich

Die automatisch gesteuerte Regelklappe Future OptiPa sorgt bei allen Wärmeerzeugern – egal ob Gas, Öl oder Biomassefeuerung – für einen konstanten Schornsteineinzug. Die Drosselklappe bewirkt einen konstanten Unterdruck im Schornsteinsystem und in der Brennkammer der Feuerstätte. Negative Störeinflüsse durch unterschiedliche Witterungszustände sowie Anlagenbetriebszustände werden laut Schräder ausgeglichen. „Schornsteine, die eine zu starken Zug aufweisen oder falsch ausgelegt sind, bewirken eine schlechte Verbrennung mit stark steigenden Schadstoffemissionen. Mit der Drosselklappe wird der schädliche Einfluss auf die Umwelt verhindert sowie der Brennstoffverbrauch reduziert“, erklärte Krause. Die Montage dauert 15 Minuten. Eine Nachrüstung in eine vorhandene Abgasleitung ist möglich.

Abscheidegrad bis zu 80%

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Bis zu 80 % Abscheidegrad: Jörg Schwidrowski und Steve Krause von Schräder (v. li.) präsentierten das Kombigerät aus Feinstaubabscheider FiCon-Box und Turbu-FlexS-Abgaswärmetauscher auf der Ligna in Hannover © Philipp Matzku

„Der Staubemissionsgrenzwert in Deutschland liegt seit diesem Jahr bei 2,5 mg/m3. Der Raumheizungsnutzungsgrad bei 81%. Das ist bei Biomasseheizungen oftmals nur in Kombination mit einer Wärmepumpe oder solarthermischen Anlage möglich. Wir haben eine platzsparende, effiziente und preiswerte Lösung“, erklärte Krause.

Die Kombination mit der Schräder Filterbox FiCon-Box mit dem bewährten TurbuFlexS-Abgaswärmetauscher Condens in einem Gehäuse ermöglicht die Abgasreinigung und Wärmerückgewinnung mit Brennwerttechnik in einem Gerät. Der Abscheidegrad des elektrostatischen Feinstaubabscheiders liegt bei bis zu 80% und ist laut Herstellerangaben bis zu einer Kesselleistung von 300 kW geeignet.

Die Filterbox wird idealerweise direkt hinter dem Feuerungsstutzen eingebaut. Sie besteht aus einzelnen Kassetten, deren Anzahl und Aufbau auf den gewünschten Leistungsbereich und die Anforderungen des Wärmeerzeugers abgestimmt werden können. Mithilfe von Hochspannungselektroden werden die bei der Holzverbrennung entstehenden Feinstaubpartikel abgeschieden. Die Reinigung erfolgt vollautomatisch. Das Reinigungsintervall wird je nach Betriebsintensität des Kessels sowie der Brennstoffqualität festgelegt. Der Brennwertwärmetauscher TurbuFlexS-300 Condens kann die verbleibende Wärme aus dem Abgas herausholen. Insgesamt vier TurbuFlexS-300 Single-Wärmetauscher werden parallel angeordnet und gemeinsam vom Abgas durchströmt. „Die Kombieinheit eignet sich aufgrund der kompakten Bauweise zur Erstausstattung und zur Nachrüstung von Feststofffeuerungsanlagen. Sie ist verschleiß- und wartungsarm. Ferner erzeugt sie einen geringen Druckverlust von rund 20 Pa und ermöglicht dadurch einen problemlosen Betrieb“, sagte Krause.