Das neue Pelletswerk produziert sowohl A1- als auch ENplus B-Pellets sowie Industriepellets © Span Service Holzlogistik
Ende August hat das Holzlogistikunternehmen Span-Service Holzlogistik am Standort Edenkoben/DE, die zweite Ausbaustufe abgeschlossen und auf Zweischichtbetrieb umgestellt. Geschäftsführer Gustav Kühner investierte 10 Mio. € in die Anlage, einschließlich eines 1,2 MW-Heizkessels. Das ursprünglich auf 30.000 t/J ausgelegte Pelletswerk ist seit Februar dieses Jahres in Betrieb und für ein breites Rohstoffspektrum ausgelegt.
Der Produktionsschwerpunkt liegt auf zertifizierten B-Pellets sowie nicht zertifizierten Industriepellets. A1-Pellets können ebenfalls hergestellt werden. Ziel ist es, aus verschiedenen Rohstoffen Pellets für Endverbraucher, Gewerbe und Industrie zu erzeugen. „In unserer Region gibt es bereits viel Laubholz, dazu kommen Schad- sowie Recyclingholz, wie zum Beispiel Einwegpaletten und Altmöbel“, erläutert Kühner und fügt hinzu: „Mit diesem Rohstoffmix sind wir das erste Werk in Deutschland, das mit der entsprechenden Technik zertifizierte Holzpellets herstellen kann.“
100 % Weiter- und Wiederverwertung
Der Bandtrockner von Stela Laxhuber ist mit dem bewährten RecuDry-System ausgestattet © Span Service Holzlogistik
„Holz ist für mich ein Rohstoff ohne Abfälle und mit entsprechender Produktqualität“, bringt Kühner seine Unternehmensphilosophie auf den Punkt. Seit 2007 im Pelletshandel tätig, umfasst das Produktportfolio von Span-Service auch einen Spänehandel, Altholzrecycling sowie die Produktion von Holzbriketts. Darüber hinaus gibt es am Standort in Edenkoben ein Erdenwerk, in dem neben torffreien Erden auch Rindenmulch produziert wird.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) entwickelte Kühner, der auch gelernter Tischler und Holzkaufmann ist, Verfahren zur Pelletsherstellung aus unterschiedlichen Biomasse- und Holzprodukten, die sowohl hohe Brennstoffeigenschaften aufweisen als auch die ENplus-Norm einhalten.
Das „systemfreie“ Pelletswerk
Der Röntgenscanner von Tomra Systems entfernt vor der Pelletierung Fremdkörper aus dem Recyclingholz © Span Service Holzlogistik
Kühner übernahm mit Unterstützung von Vecotrade, Luxembourg,selbst die Planung des Pelletswerks, „da er kein System wollte“. Neben zwei 5 t/h-Pressen hat man bei Span-Service in einen Bandtrockner von Stela Laxhuber, Massing/DE investiert. Im Zentrum der Aufbereitung der Recyclinghölzer steht eine Hammermühle des Schweizer Spezialisten für Zerkleinerungs- und Sortieranlage GT Zesor, Messen. Die verschleißarmen Komponenten garantieren ein konstantes Ausgangsmaterial, was laut Hersteller maßgeblich zur Qualität der Holzpellets beiträgt.
Bereits beim Altholzrecycling hatte Kühner gute Erfahrungen mit Vecoplan, Bad Marienberg/DE, gemacht, sodass er sich auch bei der Fördertechnik des Pelletswerks für den deutschen Anlagenbauer entschied. Drei Pelletssilos mit einer Kapazität von 3000 t stehen zur Verfügung, außerdem eine Absackanlage von PKT, I Castione di Loria/IT. Besonders stolz ist man bei Span-Service Holzlogistik auf die eingesetzte Technologie der Röntgentransmission (XRT) des norwegischen Unternehmens Tomra System. Das Röntgengerät des Typs X-Tract reinigt das Recyclingholz von Nichtholzbestandteilen, wie Metallen, Steinen, Keramik, Ziegeln sowie Kunststoffen, und sortiert dieses aus. Die Funktion der Maschine wurde vorab mit dem Material von Span-Service im Test Center von Tomra getestet und die Maschine somit auf die genauen Anforderungen von Span-Service konfiguriert. Die Produktionsmaschinen sowie Radlader wurden mit der Technik zur Bran dbekämpfung von Efficiency Systems, Überlingen/DE, ausgestattet. Für das Verladesystem der Pellets wurde das System MTS Messtechnik Sauerland, Olsberg/DE, verwendet.