Westerwälder Holzwerke

Pellets schonend abkühlen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 09.05.2025 - 07:56

„Wir haben 2001 das Pelletswerk mit einer jährlichen Produktionskapazität von 20.000 t bei einem Bedarf in Deutschland von damals 5000 t/J errichtet“, erinnert sich Markus Mann, Gründer und Geschäftsführer der Westerwälder Holzwerke. Mittlerweile hat sich die Pelletslandschaft komplett gedreht und man hat im Laufe der Jahre den Ausstoß in Langenbach auf 50.000 t/J erhöht. Eines ist jedoch geblieben: Manns Bestreben, sowohl den Rohstoff- als auch Energieeinsatz laufend zu optimieren.

Weniger Energie notwendig

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Der neue Kontaktkühler bei Westerwälder Holzwerke: Die Pellets werden unmittelbar nach der Kühlung gesiebt © Martina Nöstler

Mit diesem Bewusstsein kam der Kontaktkühler von Rudnick & Enners mit ins Spiel. „Die Pellets kommen heiß mit rund 90° C aus der Presse. Für die Lagerung und den Transport müssen diese aber auf zumindest 30° C heruntergekühlt werden“, erläutert Mann und führt weiter aus: „Unsere bisherige Kühlung war der Flaschenhals in der Produktion. Zudem ist dieser Vorgang teuer und energieintensiv.“ Aus diesem Grund wurde die Idee für den Kontaktkühler entwickelt. Hierfür hat Rudnick & Enners die bestehende Pelletsfördertechnik umgebaut und zudem um ein neue Pelletssiebmaschine erweitert. Die Anlage ist nun seit fast zwei Jahren in Langenbach in Betrieb. „Der Pellets-Kontaktkühler erweitert unser Sortiment von ein- oder mehrstufigen Horizontalkühlern und den klassischen Gegenstromkühlern“, erklärt Rudnick & Enners-Geschäftsführer Sven Rudnick.

Für den neuen Kontaktkühler spreche vor allem der reduzierte Energiebedarf: „Im Vergleich zu klassischen Luft-Gegenstromkühlern kommt die Anlage mit etwa 90 % weniger Kühlluft aus. Zentralfilter und Ventilatoren können damit in Pelletierungsanlagen deutlich kleiner ausgeführt werden“, sagt Rudnick und führt weiter aus: „Aufwendungen für Druckluft, Strom, Filterschläuche und Instandhaltung werden hierdurch reduziert.“

Prozesswärme für Spänetrocknung nutzen

Dies bedeutet des Weiteren Einsparungen beim CO2-Ausstoß sowie weniger Emissionen. Durch die integrierte Wärmerückgewinnung wird die thermische Energie der Pellets nach dem Pressvorgang für den Produktionsprozess rekuperiert. „Damit kann die Wärme wieder genutzt werden. Wir führen diese dem Bandtrockner für die Spänetrocknung zu“, ergänzt Mann. Rudnick & Enners bietet den Kontaktkühler in unterschiedlichen Modulgrößen an. Die Durchsatzleistung bei Westerwälder Holzwerke beziffert der Anlagenspezialist mit rund 7 t/h.

365 Tage gleichbleibende Pelletstemperatur

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Die Presslinge kommen perfekt temperiert aus dem Kontaktkühler und sind so optimal für die Lagerung und den Transport „ausgehärtet“ © Martina Nöstler

„Früher war die Kühlung der Pellets eine Herausforderung für uns. Zudem besteht immer die Gefahr der Selbstentzündung, wenn Pellets zu heiß gelagert werden. Wir konnten mit dem neuen Kontaktkühler auch der Geruchsproblematik beim Kundenlager entgegenwirken“, ist Mann mit der Investition sichtlich zufrieden. Mit dem Kontaktkühler ist es bei Westerwälder Holzwerke nun möglich, Sommer wie Winter eine gleichbleibende Pelletstemperatur sowie eine optimale Aushärtung der Presslinge für die Lagerung und den Transport zu erreichen.