Fertighausbranche hat nichts zu jammern

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 31.08.2017 - 11:18

Die Branche setzte 777 Mio. € um. Damit kratzt die Fertighausquote an der 35-Prozent-Marke. Das ist europaweit der Spitzenplatz. Deutschland als zweitstärkstes Land kommt auf 20%. Innerhalb Österreichs konzentriert sich die Fertighausszene auf Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark. Die drei machen gemeinsam über zwei Drittel des Gesamtmarkts in Österreich aus. Gegen Westen hin wird die Nachfrage geringer. Auch 2017 werde in der Fertighausindustrie im Vergleich zum Vorjahr aller Voraussicht nach um 6,4% mehr umgesetzt werden, besagt die Studie.

Zu den großen Wachstumsprofiteuren zählen Elk und Glorit. Bei zweiterem Unternehmen haben sich die Auftragseingänge seit 2011 von 15 auf 61 Mio. € vervierfacht und die Prognose für das laufende Jahr zeige einen weiteren Aufwärtstrend, heißt es von Glorit. Doch das Wachstum der vergangenen Jahre erfordert die Anpassung und Entwicklung der Organisationsstruktur – ein Prozess, der von Vertriebschef Stefan Sattlegger mitbegleitet wird: „In den vergangenen Jahren ist die Mitarbeiterzahl auf 130 geklettert. Mittlerweile sind wir einer der größten Arbeitgeber in der Region Groß-Enzersdorf.“

Sehr erfreuliche Zahlen präsentiert auch Elk-Geschäftsführer Gerhard Schuller für das vergangene Jahr. Mit dem Verkauf an den Investor Matthias Calice und einer deutlichen Verschlankung des Führungsstabes wurde in Schrems eine turbulente Zeit abgeschlossen. Der Umsatz des Fertighaus-Marktführers mit einem Marktanteil von 15% stieg Schuller zufolge 2016 um ein Fünftel auf 175 Mio. €. Zugleich sei der Auftragszugang von 182 auf 197 Mio. € angestiegen (2014: 157 Mio. €), sagt der Geschäftsführer im Interview mit den Niederösterreichischen Nachrichten.

Neben dem Umsatz stieg auch die Zahl der verkauften Fertighäuser im vergangenen Jahr um 4,6%. 2016 wurden in Österreich knapp 4800 Fertighäuser errichtet. Bis zum Prognosehorizont 2020 rechnet Interconnection mit einem durchschnittlichen Wachstum um 5,6% jährlich. Fragt man die österreichischen Hersteller nach ihrer Einschätzung, bestätigen jene dieses Bild. Beinahe alle glauben, 2017 eine Produktionssteigerung hinlegen zu können (s. Tabelle). 3)

Fertighäuser Österreich – Produktion 2016/ Plan 2017
Unternehmen Standort Mitarbeiter Produktion 2016 Plan 2017
Adam Fertighaus Biedermannsdorf k. A. k. A. k. A.
Elk-Gruppe ¹⁾ Schrems 1100 k. A. k. A.
Fertighaus Erler ²⁾ Saalfelden 14 35. 40
Genböck Haus Haag Hausruck 90 75–85 75–85
Glorit Bausysteme Groß-Enzersdorf 130 60 67
Griffner Griffen 95 74 85
Haas Fertigbau ³⁾
Großwilfersdorf 303 207 220
Hartl Haus Holzindustrie Echsenbach 286 285 305
Magnum Vollholz Vösendorf-Süd k. A. k. A. k. A.
Vario-Bau Fertighaus Wiener Neustadt 85 160 170
Wolf Haus Scharnstein 210 300 k. A.

1)  Mitarbeiterangabe lt. Website; zur Gruppe zählen die Marken Elk, Hanlo und Zenker.
2) Keine eigene Produktion
3) Hier handelt es sich um die Gesamtmitarbeiterzahlen.

Quelle: Alle in der Tabelle enthaltenen Daten wurden von den jeweiligen Unternehmen gemacht, sofern nicht anders gekennzeichnet. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Druck- und Satzfehler vorbehalten. | © Holzkurier 2017