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Gute mechanische und brandtechnische Eigenschaften  machen Brettsperrholz für den Bau von Betriebsparks interessant © derindustriefotograf.at

„Es darf um dasselbe Geld auch schön sein.“

Ein Artikel von Günther Jauk | 31.10.2017 - 08:35

Seit fast 30 Jahren beschäftigt sich Betriebsbauschuster aus Korneuburg mit der Errichtung von Produktionsstätten, Bürogebäuden und Lagerhallen. Dabei spezialisierte sich das Unternehmen auf Gesamtlösungen von der „Idee bis zur Schlüsselübergabe“. Das 50-köpfige Team kümmert sich neben der eigentlichen Planung und Errichtung auch um das passende Grundstück, Umweltgutachten und Behördengänge.

Immer der beste Werkstoff

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Frischeis-Vertriebsingenieur Markus Danninger und Betriebsbauschuster-Geschäftsführer Christoph Schuster (v. li.) im neu errichteten Betriebspark Harmannsdorf © Günther Jauk

In puncto Material setzt der Generalunternehmer jeweils auf die für die technischen Anforderungen wirtschaftlich sinnvollste Lösung. Bis jetzt glückte dies meist mit Stahl und Beton. Bei einem unlängst realisierten Projekt in Stetten setzten die Niederösterreicher erstmals auf Brettsperrholz-Komponenten.
Konkret handelt es sich hierbei um einen Betriebspark für bis zu 18 Kleinunternehmen. Abgetrennt werden die einzelnen Einheiten durch 15 cm starke BSP-Elemente. „Beton war uns zu massiv und unflexibel, Gipskarton hingegen zu wenig widerstandsfähig. Brettsperrholz hatte neben der geforderten Stabilität auch die nötige Flexibilität“, berichtet Geschäftsführer Christoph Schuster. Durch das relativ einfache Bewegen der BSP-Elemente können die Massivholzwände bei Bedarf auch wieder entfernt und so zwei kleine Einheiten zu einer großen zusammengefasst werden.
Neben der mechanischen spielte auch die brandtechnische Widerstandsfähigkeit des BSP eine entscheidende Rolle. Die Trennwände zwischen den Abschnitten fungieren ohne weitere Beplankung auch als flexible Brandabschnitte mit Feuerwiderstandsklasse EI 90. „Dieser Vorteil von BSP gegenüber alternativen Materialien war für uns ein besonders wichtiges Kriterium“, betont Schuster.

Langjährige Partnerschaft

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Vor wenigen Monaten wurde dieser Betriebspark von Betriebsbauschuster fertiggestellt. Das Gebäude bietet Platz für mehrere Kleinunternehmen © Günther Jauk

Geliefert wurde das Brettsperrholz von J. u. A. Frischeis. Mitteleuropas führender Holzhändler aus Stockerau fungiert bereits seit der Gründung von Betriebsbauschuster als Lieferant für Bauholz, Schalungselemente und Holzwerkstoffe. Am Brettsperrholz-Sektor arbeitet Frischeis mit mehreren Lieferanten zusammen. „Dadurch können wir unseren Kunden immer das optimale Produkt zur Verfügung stellen“, erklärt Markus Danninger, Holzbauexperte und technischer Verkäufer bei Frischeis.
Für den Betriebspark Stetten fiel die Entscheidung auf BBS (Binder-Brettsperrholz) von Binderholz. Die gelieferten 116 m3 BBS-Trennwände aus Fichte sind 15 cm dick und 1,25 m breit, die Oberfläche ist in Industriesichtqualität ausgeführt. Die Verbindung der Elemente erfolgt mittels Doppelnut und Fremdfeder.
Beim Errichten der ersten Wände waren Danninger von Frischeis und ein Mitarbeiter von Binderholz direkt vor Ort.  „Wir bieten neuen BSP-Anwendern zusätzliche Unterstützung“, berichtet Danninger. Bei Holzbauprojekten übernimmt
Frischeis auch die nötigen Vorarbeiten. „Mithilfe von hsbcad, Kaufbeuren/DE, erstellen wir vorab ein 3D-Modell, woraus wir dann sehr exakte Mengen und damit auch Preise ermitteln können“, informiert Danninger.

Einfache Raumteilung mit BSP

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Schmucke Trennwand aus BSP: Frischeis liefert die hochwertigen Sichtelemente des tschechischen Herstellers Agrop Nova © Frischeis

In jede Betriebseinheit integrierte Betriebsbauschuster ein Büro sowie Sanitäranlagen. Hier entschied sich das Unternehmen ebenfalls für BSP – konkret für 10 cm starke BBS-Elemente. Der Grund dafür war laut Schuster das gute Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu Konkurrenzprodukten. In Summe wurden in Stetten 80 m3 Brettsperrholz für Büro- und Sanitäranlagen verbaut.
Neben den eigentlichen Einheiten stehen den Kleinunternehmen in Stetten ergänzend auch Besprechungsräume zur Verfügung. In einem dieser Bereiche realisierte Betriebsbauschuster nachträglich eine Trennwand ebenfalls aus BSP. In diesem Fall ging es aber nicht um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern mehr um ein behagliches Klima in den Räumen. Auch dafür hatte Frischeis den passenden Produzenten bei der Hand. Der tschechische Hersteller Agrop Nova lieferte Novatopsolid-Wände mit beidseitiger Dreischichtplatten-Oberfläche in Sichtqualität.

Neuer Baustoff im Repertoire

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Dieser BSP-Ausschnitt wurde künstlerisch zu einem Stehtisch verarbeitet © Frischeis

Nach dem erfolgreichen Projekt in Stetten realisierte der Generalunternehmer mittlerweile zwei weitere Betriebsparks in derselben Bauweise. Einer davon steht ebenfalls in Stetten, der andere im benachbarten Harmannsdorf. Wiederum fungierte Brettsperrholz als widerstandsfähiges, leistungsstarkes Material für Trennwände und als praktikable Lösung für Büro- und Sanitäranlagen. Ein kleines BSP-Element hat es auch in den Stahl-Beton-Unternehmenssitz von Betriebsbauschuster nach Korneuburg geschafft. Dort wurde ein Türausschnitt vom Projekt in Stetten gemeinsam mit einem Betonelement zu einem Stehtisch verarbeitet. Dies könnte als Zeichen einer neuen Sichtweise auf den Werkstoff BSP gesehen werden – dazu Schuster: „Brettsperrholz hat uns gezeigt, dass es zum einen die wirtschaftlich beste und zum anderen die optisch schönste Lösung für dieses Projekt ist. Wir werden  dieses intelligente Material in Zukunft sicher öfter einsetzen.“