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Baustelle Symbolbild © Haas-Group

Österreich

Bauwirtschaft überwindet Schwächephase

Ein Artikel von Vera Bauer (für Holzkurier.com bearbeitet) | 25.09.2018 - 15:07

Der Umsatz im 1. Halbjahr stieg laut Branchenbericht der Uni Credit Bank Austria um nominell 12%. Das hohe Branchenwachstum dürfte sich bis Jahresende fortsetzen und ein Umsatzplus von 8% nominell möglich machen.

2017 stiegen die Umsätze im Wohnungsneubau um 15%. In den Baunebengewerbebranchen waren es um 8% mehr. Der kurzfristige Aufschwung im Wirtschafts- und Industriebau kam dennoch 2017 zum Erliegen. Das Umsatzwachstum in der Hochbausanierung verlangsamte sich, vor allem weil die Förderungen für die thermische Gebäudesanierung gekürzt wurden. Dennoch stieg der Hochbauumsatz 2017 um 9% nominell auf 38 Mrd. €. Nach zwei negativen Jahren verbuchte der Tiefbau 2017 ein Umsatzplus von 2,5% nominell. Das Umsatzvolumen lag bei 8,7 Mrd. €.

Nach 60.000 fertig gestellten Wohnungen in 2017 rechnet man für heuer mit 62.000 Wohnungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass auf regionaler Ebene alle Angebotslücken geschlossen werden. 2017 fehlten dem Industrie- und Wirtschaftsbau öffentliche Aufträge, der Spartenumsatz stagnierte. Erst heuer erholte sich die Spartenkonjunktur wieder.

Die Umsätze im Wohnungsneubau stiegen 2017 um satte 15% auf 6,1 Mrd. €. Das Baunebengewerbe berichtete von einem nominellen Umsatzplus von 8% auf 30,1 Mrd. € Diese Tendenz legte im 1. Halbjahr sogar zu. Bemerkenswert sind auch die seit mehr als drei Jahren durchgehend hohen Umsatzzuwächse der Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaften von 16% 2017 und 23% in den ersten fünf Monaten 2018.

Boom hält heuer noch an

Für heuer kündigen die anhaltend hohen Baubewilligungszahlen ebenso wie der Anstieg der Produktionsleistung im Wohnungsneubau weiteres Wachstum an. Zudem beabsichtigen die Genossenschaften, 17.000 neue Wohnungen auf den Markt zu bringen. Das wären rund 2000 Einheiten mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Damit würde sich die Lage im geförderten Wohnbau weiter entspannen.

Laut KMU-Forschung Austria sind die Auftragseingangserwartungen für das 3. Quartal im Holzbau, bei den Tischlern und Spenglereien vorsichtiger geworden. Eine Konjunkturabkühlung ließe sich dadurch aber nicht ablesen, heißt es im Branchenbericht.

Ausblick 2019

2019 wird mit einer Abflachung des Bauwachstums gerechnet, zumal Investitionslücken in den Vorjahren bereits geschlossen wurden. Außerdem bedingt der hohe Auslastungsgrad, dass sich die Ausweitung der Nachfrage stärker als in der Vergangenheit in höheren Preisen niederschlägt. Zusätzlich dürften steigende Zinsen die Finanzierungsbedingungen erschweren. Dennoch – 17.000 neue Wohnungen sollen auch im kommenden Jahr auf den Markt gebracht werden.