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"Walden 48" – das sechsgeschossige 60 m lange Holzmassiv-Wohngebäude in Berlin © Scharabi | Raupach

Rubner Holzbau

Richtfest für größten Holzbau Berlins

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 08.03.2019 - 07:53

Das Grundstück „Walden 48“ mag für viele als Wohngegend nicht gerade einladend wirken. Auf der Vorderseite befindet sich mit der Landsberger Allee eine der lautesten Straßen Berlins, auf der Rückseite das umgewidmete Areal des evangelischen Friedhofs St. Georgen. Und obwohl die Lärmbelästigung mit 75 dB für einen Wohnbau eigentlich um einiges zu hoch wäre, leistet der Holzneubau selbst einen ausgezeichneten Schallschutz, denn der Straßenlärm wird fast gänzlich von der hölzernen, zweischichtig hohlraumgedämmten Schieferfassade absorbiert. Auf der Südseite, die sich zum parkähnlichen Friedhofsgelände öffnet, weisen tiefe Balkone ins Grüne, wobei die komplette Fassade mit einer unbehandelten Lärchenholzschalung ausgeführt wird.

„Individuelle Großbauten aus Holz sind unsere Kernkompetenz“, erklärt Projektleiter Manuel Eder von Rubner Holzbau. Das Südtiroler Unternehmen lieferte das Material für den konstruktiven Holzbau. Architekt Farid Scharabi: „Holz ist unsere Mission. Als Architekten sehen wir uns in der gesellschaftlichen Verantwortung, gerade im städtischen Kontext umweltschonend und zukunftsfähig zu bauen.“

„Walden 48“ besteht mit seinen sechs Geschossen, einer Fahrradtiefgarage, Gemeinschaftsflächen und insgesamt 5500 m2 Bruttogeschossfläche aus Massivholzwänden mit Holz-Beton-Verbunddecken. Die drei Fahrstuhlkerne sowie sämtliche Treppenläufe und dazugehörigen Treppenpodeste werden ebenfalls in Massivholz ausgebildet. Lediglich die Treppenhäuser wurden in Stahlbeton errichtet. Die mit 13 m Tiefe angelegten Wohneinheiten wurden durch Deckenspannweiten von 7,2 m ohne Stützen realisiert. Die loftartigen Wohnungen bieten den Bewohnern den größtmöglichen Gestaltungsspielraum. Bei den tragenden Wänden und den Deckenunterseiten wird Holz sichtbar bleiben.

„Ein Holzgebäude der Größenordnung von Walden 48 ist bis dato einzigartig in Berlin“, behaupten die Projektverantwortlichen. „Es unterstreicht die Bedeutung der Hauptstadt als Zentrum innovativer städtischer Holzarchitektur.“