TimberConcept_Project.jpg

Das Holzbau-Projekt JTC BLK 81 wird soeben in Singapur realisiert – die Planung stammt von Timber Concept © Venturer Pte Ltd

hsbcad

Planen, teilen, umsetzen

Ein Artikel von Günther Jauk | 29.05.2019 - 10:24

Es wird sich nichts verändern. Dieser Satz ist in Bezug auf die interne Umstrukturierung bei hsbcad genauso richtig wie falsch. „Wir bieten unseren Kunden natürlich weiterhin dieselben Leistungen. Aufgrund unseres stetig wachsenden Angebotes teilen wir unsere Produkte aber künftig in drei Themengebiete ein“, informiert Geschäftsführer Gottfried Jäger.

Der Bereich „hsbdesign“ beheimatet künftig den klassischen CAD/CAM-Aufsatz für AutoCAD Architecture und Autodesk Revit. Kurz nach Freigabe der AutoCAD-Version 2020 veröffentlicht hsbcad jetzt die Version 22, empfiehlt allerdings, mit der Umstellung auf Version 2020 noch auf das erste Servicepaket zu warten. Als eine der zentralen Neuentwicklungen der aktuellen hsbcad-Version nennt Jäger die neue Dachziegelauswertung. Diese erlaubt es, komplette Ziegellisten nun wesentlich komfortabler samt Sonderformaten, wie etwa First- oder Traufziegel, zu erstellen. Hierfür werden unter anderem Dimensionen, Verschneidungen, Teilungsmaße und natürlich der Dachaufbau berücksichtigt, worauf ein Dachziegelraster im 3D-Modell erstellt wird. „Mit dieser automatisierten Methode können die ausführenden Unternehmen nun wesentlich schneller und genauer die richtige Menge an Dachziegeln auf die Baustelle liefern lassen“, berichtet Jäger.

BSP-Aufsatz auch für Revit

Mit Version 22 bietet hsbcad seinen Kunden jetzt auch offiziell einen BSP-Aufsatz für Revit. Dieser sei vorerst für alle Standardanwendungen vorgesehen – für Spezialfälle müsse man sich noch ein wenig gedulden. „In Version Nummer 1 sind alle Grundfunktionen abgebildet. Wir haben die weltweit steigende Nachfrage nach einer Revit-basierten Holzbaulösung längst erkannt und werden künftig auch in diesem Bereich unser gesamtes Setting abbilden“, so Jäger. Man werde AutoCAD Architecture als Plattform deshalb aber auf keinen Fall vernachlässigen, sondern vielmehr parallel weiterentwickeln.

Besonders im BSP-Bereich hat hsbcad in den vergangenen Jahren eine Vorreiterrolle eingenommen. Zum Kundenstamm zählen etwa Hasslacher Norica Timber, KLH, Stora Enso oder Mayr-Melnhof und künftig auch Pfeifer. Darüber hinaus nennt Jäger namhafte Unternehmen in Skandinavien, Australien oder den USA. „Man schätzt unsere Lösungen mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch in Nordeuropa, Nordamerika oder Australien ist die Nachfrage nach unseren Produkten derzeit besonders groß“, freut sich der Geschäftsführer.

Informationen in Echtzeit teilen

Aber nicht nur die BSP-Hersteller, sondern auch die Holzbauprojekte verteilen sich mittlerweile auf dem gesamten Globus. Nicht selten stammen dabei Produzenten, Planer und ausführende Unternehmen von unterschiedlichen Kontinenten. Um die oft mühsame Kommunikation bei solchen Projekten zu erleichtern, entwickelte hsbcad die webbasierte Applikation hsbshare.

Diese ermöglicht es, IFC-Modelle direkt in die Cloud zu laden und mit Projektbeteiligten zu teilen. Das Programm läuft im Browser und erfordert daher keine zusätzliche Software – nur Zugangsdaten. Zudem enthält das 3D-Modell alle wichtigen Informationen, wie Gebäudestruktur, Material, Positionsnummer oder Gewicht jedes einzelnen Bauteils. Mittels Tablet kann der Monteur diese Informationen vor Ort abrufen und bei Unklarheiten oder Problemen direkt mit dem Planer Kontakt aufnehmen. Passt beispielsweise ein Anschluss nicht, macht der Monteur mit dem Tablet oder dem Smartphone ein Foto, verknüpft es mit dem betreffenden Bauteil im 3D-Modell, formuliert dazu seine Frage und stellt das Ganze online. Künftig soll sich das Programm zum Beispiel auch als interaktives Bautagebuch nutzen lassen. Dabei können dann einzelne Projektteilnehmer ihren Baufortschritt direkt im Programm dokumentieren und andere Beteiligte einen Kommentar hinzufügen.

Die Fertigung unter Kontrolle

Unter dem Begriff „make“ sammelt hsbcad künftig Lösungen für die digitale Produktion – vornehmlich im Fertighausbereich. Jäger sieht diese Sparte als Weiterentwicklung des bereits bestehenden „Production Controllers“. Mit diesem lassen sich Wand-, Decken- und Dachproduktion digital steuern. Hierfür werden die Daten von hsbdesign übernommen und je nach Auftrag und Fertigungsstraße logisch miteinander verknüpft. Im Anschluss wird jedes Bauteil mit allen relevanten Informationen versehen und durch die Produktion geschickt. Der Mitarbeiter erhält die für ihn wichtigen Informationen am jeweiligen Terminal papierlos angezeigt. „So wissen die Mitarbeiter und der Produktionsleiter immer über den aktuellen Status Bescheid. Darüber hinaus kann man kurzfristige Änderungen per Mausklick durchführen, ohne dabei den gesamten Produktionsablauf zu verändern“, berichtet Jäger und ergänzt: „Unter ,make, verstehen wir einen digitalisierten Prozess, der die Produktion transparenter macht und maßgeblich vereinfacht. Das geht in Richtung Industrie 4.0 – wenngleich in Zusammenarbeit mit den Anlagenherstellern noch einiges zu tun ist, bis es den Namen dann wirklich verdient.“