Holzbauanteil steigt in Österreich kontinuierlich

Auf Basis von Einreichunterlagen für Baubewilligungen wurde der Anteil des Holzbaus am gesamten Hochbau in Österreich im Rahmen einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien untersucht.

Als Holzbauten wurden dabei Gebäude definiert, bei denen mehr als 50% der tragenden Konstruktion aus Holz oder Holzwerkstoffen bestehen.

Seit 1998 hat sich der Holzbauanteil um 10% auf 24% erhöht. Davon sind rund 53% Wohnbauten (neu errichtete Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Zu- und Umbauten) und 47% Nichtwohnbauten (öffentliche Gebäude, Gewerbe- und Industriebauten, landwirtschaftliche Zweckbauwerke).

Die Studie

In den Jahren 1998 bis 2013 führten Dr. A­lfred Teischinger und sein Forscherteam wiederholt stichprobenmäßige Erhebungen zur Ermittlung des Holzbauanteils auf Basis der Baubewilligungsunterlagen in ausgewählten Städten und Gemeinden in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, in Tirol und Wien durch. Bei den Städten und Gemeinden achtetet man da­rauf, dass diese ein repräsentatives Sample für das jeweilige Bundesland ergaben. Die Gesamtergebnisse für die einzelnen Bundes­länder sowie ganz Österreich konnten dann mithilfe der Stichprobenresultate und sta­tistischer Methoden errechnet werden. Die Daten für 2018 ergeben sich aus einer Trendprognose auf Basis der vorhandenen Datensätze.

Steigerung besonders im Wohnbau

Einen Anstieg von 13 Prozentpunkten auf 23% wurde im Wohnbau erreicht. Davon sind 44% Zu- und Umbauten von Wohnnutzflächen, 37% Einfamilien- und 19% Mehrfamilienhäuser. Entgegen dem vorherrschenden Trend einer Abflachung der Wachstumskurven steigt die Kurve im großvolumigen Bau stark an.

Besonders in den Ballungszentren Österreichs wächst der Anteil an Mehrfamilienhäusern, Doppel- beziehungsweise Reihenhäusern und mehrgeschossigen Holzbauten.

Eine ähnliche Entwicklung ist im öffent­lichen Segment zu verzeichnen. 1998 lag der Anteil bei 5%, 2019 sind es 19% (alle Anteile wiederum bezogen auf die Nutzfläche).

Die Massivholzbauweise mit Brettsperrholz-Platten hat stark zugenommen, besonders beim Bau von Mehrfamilienhäusern ­sowie auch bei öffentlichen Bauten kommen vorgefertigte Elemente zum Einsatz.

Bei großvolumigen Bauvorhaben ist ein hoher Vorfertigungsgrad von Vorteil, da er präzises und effizientes Bauen erlaubt. Aufgrund der durchwegs positiven Entwicklung des Holzbauanteiles in den vergangenen Jahren kann man davon ausgehen, dass vor allem der Marktanteil großvolumiger Bauten auch in Zukunft weiter steigen wird.

Fachberatung für den Holzbau

Seit März steht bei proHolz Austria für Wien Bernd Höffler als Holzbaufachberater zur Verfügung, der Bauträger und Architekten firmenneutral und kostenfrei bei der Entwicklung und Umsetzung mehrgeschossiger Holzbauten unterstützt.

In anderen Bundesländern gibt es ähn­liche Bemühungen von proHolz-Fachberatern zur Entwicklung und Forcierung des großvolumigen Holzbaus im urbanen Raum.