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Holzbau Koch

Mit einem Partner in die Zukunft

Ein Artikel von Ulrike Knaus | 26.11.2019 - 09:15
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Die PBA von Hundegger wird Ende des Jahres nach Regen im Bayerischen Wald übersiedeln. © Ulrike Knaus

Im Betrieb von Herbert Koch in Ainring bei Freilassing/DE nahe der österreichischen Grenze zu Salzburg wurde seit 2008 die Massiv-Holz-Mauer (MHM) produziert. Das System ermöglicht, selbstständig Massivholzwände aus getrockneten, sägerauen Brettern herzustellen. Im ersten Schritt werden dabei sägeraue Bretter im Nut- und Falzautomaten einseitig genutet und egalisiert. Die Bretter werden kreuzweise verpresst und mit Aluminium-Rillenstiften Schicht für Schicht verbunden. In den Wänden entstehen dadurch stehende Luftschichten, welche den Dämmwert gegenüber normalem Vollholz um rund 20 % erhöhen. Den Abbund erledigt ein Portalabbundzentrum von Hundegger.
Das Holzbauunternehmen läuft sehr gut, sodass eine Werkserweiterung geplant wurde. Dazu kam noch eine rechtliche Änderung bezüglich der Absturzsicherungshöhen für Zimmerer. Um die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu gewährleisten, wollte Koch den Vorfertigungsgrad von Dach-, Decken- und Wandelementen erhöhen. Dämmung, Fenster und Lattung sollen in Zukunft schon im Betrieb und nicht erst auf der Baustelle eingebaut werden.


Zukunftsvisionen
Um den Vorfertigungsgrad und die Arbeitsbedingungen für Zimmerer zu verbessern, wurde ein Tectofix 3000 von Bauer Technik bestellt. Dieser ermöglicht eine bedarfsgerechte Vorproduktion flächiger Holzbauelemente aller Größen in der Halle das ganze Jahr hindurch. Damit lassen sich
Wand-, Decken- und Dachelemente einfach elementieren.
Dieses Jahr sollte es so weit sein, alle benötigten Genehmigungen wurden eingeholt und Grundstücke nahe dem Stammwerkes gesucht. Doch dann kam die Ernüchterung für Holzbau Koch: Ein Schallschutzgutachten ließ keine Erweiterung zu. Ein selbst eingeholtes Zweitgutachten, brachte kein anderes Endergebnis. Von der Gemeinde hieß es, man könne den Anwohnern keine weitere Lärmbelästigung durch Betriebe mehr zumuten. Auch im nahe liegenden Industriegebiet und in den Nachbargemeinden konnte keine Lösung gefunden werden. Um die Zukunft seines Betriebes und der 40 Mitarbeiter zu gewährleisten, musste Koch einen neuen Weg gehen. Koch vertritt die Personalpolitik von der Ausbildung bis zur Pension. Es wurde nach einem Partner für die MHM-Fertigung gesucht. Gefunden wurde dieser in Penzkofer Bau, Regen im Bayerischen Wald. Penzkofer hat die PBA gekauft und wird in Zukunft die MHM-Elemente für Holzbau Koch fertigen. Die Maschine wird Ende des Jahres abgebaut und in den Bayerischen Wald übersiedelt. Den Platz wird der neue Tectofix 3000 einnehmen. Da bei Koch die MHM-Elemente einen wichtigen Grundbaustein darstellen, werden diese weiterhin verfügbar sein, nur die Produktion wurde ausgelagert.
„Die MHM-Elemente lassen sich gut verarbeiten und unsere Kunden sind  mit der klebstoffreien BSP-Alternative sehr zufrieden, deswegen werden sie auch weiterhin wichtige Grundbausteine für uns sein“, so Koch. Die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren. Eine neue Tischlerei, eine Fahrzeughalle und eigene Lkw-Flotte wurden angeschafft. Der Tectofix 3000 soll den Umbau abrunden und im Januar in Betrieb gehen.
Holzbau Koch wird in Zukunft sein Produktportfolio der MHM-Wandelemente, die er von dem Partnerbetrieb Penzkofer Bau beziehen wird, mit vorgefertigten Dach- und Deckenelemente vergrößern.