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ProHolz Austria

Zukunftsorientiert

Ein Artikel von proHolz Austria | 26.02.2020 - 11:40
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Holzistgenial und seine Verwendung ist eine Klimaschutzmaßnahme © proHolz Austria

Georg Binder ergänzt als Geschäftsführer von proHolz Austria: „Aus dieser Erkenntnis heraus ist Bewusstseinsbildung Teil des 2020er-Programms. Wir zeigen die Vorteile von Waldbewirtschaftung und Holzverwendung auf – insbesondere hinsichtlich des Klimaschutzes: Holz nutzen = Klima schützen.“ Mit dieser Info-Kampagne soll die Bevölkerung über die positiven Effekte nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Holzverwendung aufgeklärt werden. Die seit 2017 laufende „Holz ist genial“-Kampagne wurde nach den ersten drei Kampagnenjahren evaluiert und einem Relaunch unterzogen. Sie setzt auf den Werbeformaten nun durchgängig in einem Störer die Botschaft „Holz nutzen = Klima schützen“ ein und fokussiert damit noch stärker als bisher das Thema Klimaschutz.

Die Schlüssel zur Zukunft liegen im Wald und auf der Baustelle: „Die Bauindustrie stößt bis zu 40 % der CO2-Emissionen weltweit aus. Die Substitution oder zumindest die Ergänzung von Stahl-Beton-Konstruktionen würde dem Klima ebenfalls helfen. Jeder Baustoff hat seine Berechtigung. Die intelligente Kombination wird der Königsweg sein“, ist die Auffassung von Stralz.

Standardisierung macht Holzbau günstiger

Um dem Holzbau zu mehr Verbreitung zu verhelfen, ist laut Stralz mehr Standardisierung nötig. „Den Planern muss geholfen werden, ohne dass diese in ihrer Kreativität eingeschränkt werden“, formuliert es der proHolz-Obmann. Das kann durch Digitalisierung des Planungs- und Produktionsprozesses erfolgen und durch Systeme, bei denen trotz Standardisierung jeder Grundriss möglich ist. „Wenn wir etwa in der Planung effizienter werden, wird der Holzbau noch mehr Anteile gewinnen“, sagt Stralz voraus. „Gelingt das, ist der Holzbau auch kostenmäßig voll dabei.“

„Holz als Hightech-Material“ wird im Herbst, bei der zweiten Schaltwelle der Kampagne in Gang gesetzt. Aktuell läuft die Frühjahrswelle. Sie ist ab Mitte Februar vier Wochen lang auf rund 780 Plakatstellen österreichweit sowie verstärkend online zu sehen. Ab Mitte August folgt eine zweite Schaltwelle in vergleichbarem Umfang.

Moderner, nachhaltiger Arbeitsplatz

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Die Bewerbung der Holzbranche als attraktiver Arbeitgeber soll mit einem vielseitigen Angebot an Green Jobs präsenter werden und junge Menschen als Arbeitskräfte von morgen ansprechen. „Wir müssen zeigen, dass wir eine moderne Industrie sind, die auf die Herausforderungen unserer Zeit die richtigen Antworten hat“, gibt Stralz für die weitere Werbelinie vor. „Wir müssen unser angestaubtes Image endlich ablegen.“

Die 2019 gestartete Jugendkampagne schafft mit den Charakteren „Bro Holz & Sista Wood“ Aufmerksamkeit für die Holzbranche als Arbeitgeber und die vielen Green Jobs, die sie zu bieten hat. Diese Argumente zeigt die Kampagne für Holzjobs auf: Holz ist der Stoff der Zukunft, Holzworker sind Klimaschützer, Natur meets Hightech, Holz boomt und die österreichische Holzwirtschaft ist international erfolgreich.

Jobbörse

Die Jugendkampagne bietet auf genialerstoff.at auch eine Jobbörse.Sie führt interessierte Jugendliche direkt mit den konkreten Job- und Lehrstellenangeboten der Unternehmen zusammen. Über 100 Stellenanzeigen sind online. Unternehmen aus der Holzwirtschaft können Jobinserate kostenlos veröffentlichen.

Mitte März startet dann die Fortsetzung der Jugendkampagne. Sie wird auf rund 750 Plakatstellen österreichweit – vor allem im Umkreis von Schulen – zu sehen sein. Eine zweite Plakatwelle folgt Mitte September.

Student Trophy 2020 „Light up!“

Unter dem Motto „Light up!“ macht der internationale, offene Studentenwettbewerb Lösungen für die städtische Verdichtung zum Thema. Gesucht sind Holzbau-Aufstockungen auf drei ausgewählten Wiener Wohnbauten aus den 1960er-Jahren.

Durchgeführt wird die Student Trophy 2020 in Kooperation mit der Stadt Wien und Wiener Wohnen, die an systemhaften, übertragbaren Lösungen für Aufstockungen interessiert sind und auch beabsichtigen, einen der Wettbewerbsbeiträge umzusetzen. Ziel ist es, mit einer spannenden Wettbewerbsaufgabe Studierende als die Planer der Zukunft an den Baustoff Holz heranzuführen und ihnen praxisbezogenes Holzbau-Knowhow zu vermitteln.

„17 Hochschulen aus dem In- und Ausland nehmen teil. Beim Kick-off-Event im Oktober 2019 waren rund 300 Studierende anwesend“, zählt Binder auf und freut sich. Die Aufgabe wird es sein, einen Holzbau oder ein Holz-Hybrid-System zu entwickeln, das als Aufstockung für Wiener Gemeindebauten einen Mehrwert schafft.

Topsystem entwickeln und dann mehrmals verwenden

„Idealerweise ist das Gewinner-System standardisierbar und per Copy & Paste hundertfach wiederverwendbar“, wird Stralz präziser. In der Jury des Studentenwettbewerbs sitzt unter anderem Andreas Meinhold, Magistratsdirektion Bauten und Technik der Stadt Wien. Erwartet werden 50 bis 60 Teambeiträge. Das Siegerprojekt hat sehr gute Chancen, realisiert zu werden.

Die besten Beiträge werden bei der Preisverleihung am 26. Mai an der TU Wien prämiert. Eine Fortsetzung der Student Trophy im zweijährigen Ausschreibungsmodus ist geplant. Für die Ausgabe 2022 sollen Bauaufgaben in mehreren Städten im DACH-Raum ausgewählt werden.

Architekten/Planer drücken Schulbank

Modernes, vor allem mehrgeschossiges Bauen mit Holz erfordert spezifisches Knowhow in der Planung. Dieses geben die Seminarreihen bau:Holz Planern, Architekten und Bauträgern an die Hand. Im vorherigen Jahr wurden vier Seminarreihen zum „Mehrgeschossigen Holzbau“ (zwei Mal in Wien, ein Mal in Linz und ein Mal in Salzburg), die in der Regel ausgebucht waren, angeboten.

2020 kommen in Wien neue Seminarreihen zum „Verdichten mit Holz“ mit den vier Modulen Obendrauf, Baulücke, Im Hof und Zubau/Sanieren. Die erste startet am 16. April, die zweite folgt im Herbst. In Graz (Frühjahr) sowie Linz und Innsbruck (Herbst) gibt es weiterhin die 6-teiligen Seminarreihen zum „Mehrgeschossigen Holzbau“.

Ergänzend finden Exkursionen „bau:Holz vor Ort“ statt. Ziel ist es, den Planern alle Stationen, die vom Werkstoff zum Gebäude führen, in der Praxis zu zeigen und ein besseres Verständnis für die Prozesse im Holzbau zu schaffen. Die erste Exkursion war auf Anhieb ausgebucht.

In Italien wird das Seminarangebot mit einer Reihe im Frühjahr in Padua und einer Reihe im Herbst in Reggio Emilia (Schwerpunkt auf Verdichten) ebenfalls fortgesetzt, erläutert Binder.

Holzbaufachberatung Wien

Bernd Höfferl hat als Holzbaufachberater von proHolz Austria in Wien 2019 bereits zahlreiche Beratungen bei Architekten und Bauträgern durchgeführt. Hierbei stand Höfferl im Dialog mit der Stadtbaudirektion und Wiener Wohnen sowie mit Universitäten.

Seine Beratungs- und Lobbyingtätigkeiten setzt der Berater fort. Für das laufende Jahr ist geplant, einen Bauträgerwettbewerb der Stadt Wien für ein klimagerechtes Stadtquartier in die Wege zu leiten.

Holzbaupreis wienwood 2020

Der Holzbaupreis „wienwood“ prämiert 2020 zum dritten Mal nach 2005 und 2015 in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Architekturzentrum Wien herausragende Holzbauten in der Bundeshauptstadt.

Die Ausschreibung läuft von Mitte März bis 24. Juni. Die Einreichungen sind in den Kategorien Wohnbau, Öffentliche Bauten, Gewerbebau und Innenausbau/Umbau/Sonstige möglich. Eine hochkarätig besetzte Jury wird vier bis sechs Preise vergeben, die mit insgesamt 15.000 € dotiert sind. Die Preisverleihung findet am 24. September im Architekturzentrum Wien statt.

Ausstellung im Kindermuseum Wien

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„woodpassage“ in Linz: Gemeinschafts- projekt von proHolz Austria, proHolz Bayern und Lignum Schweiz wird in Städten platziert – heuer in Basel (Swiss Bau), Graz, Regensburg, Würzburg und Wien © proHolz Austria

Im Oktober startet im ZOOM Kindermuseum Wien eine Mitmachausstellung zu Holz. Sinn der Ausstellung ist es, Kindern die Vielseitigkeit von Holz begreiflich zu machen und ihnen zu zeigen, dass in den Eigenschaften von Holz alles enthalten ist, was die Zukunft braucht.

Die Installation „woodpassage“ macht die Transformation vom Baum zum Haus sinnlich erlebbar. Im vorangegangenen Jahr hatte sie bereits sieben Auftritte und gewann gleich drei Auszeichnungen für herausragende Architektur und Gestaltung (Iconic Awards 2019 Innovative Architecture, Vorarlberger Holzbaupreis 2019, DDC Award Gute Gestaltung 2019). In Wien wird die „woodpassage“ prominent Ende September im Museumsquartier platziert und ergänzt die „wienwood“-Preisverleihung und leitet die Ausstellung im Kindermuseum ein.

proHolz Austria 2020

Budget: 2,2 Mio. € (510.000 € breite Öffentlichkeit; 496.000 € Fachöffentlichkeit); 195.000 € internationale Aktivitäten (DACH-Raum, Italien, China)

Mittelaufbringung: Flaschenhalsfinanzierung Forst- und Sägeindustrie; für Italien und China kommen Zuwendungen aus Unternehmensbeiträgen