Hundegger_Fessl_Groß.jpg

Unlängst nahm das Bauunternehmen Georg Fessl in Zwettl eine K2-Industry- Abbundanlage von Hundegger in Betrieb © Günther Jauk

Hundegger

Gut gerüstet in die Zukunft

Ein Artikel von Günther Jauk | 28.05.2020 - 17:02

In Groß Gerungs betreibt das Familienunternehmen Formholz ein klassisches Bauholzsägewerk mit knapp 30.000 fm Jahreseinschnitt. Einen Großteil des eingeschnittenen Fichten- und Kiefernholzes verarbeiten die Waldviertler am Stammsitz in Wiesenfeld zu zahlreichen unterschiedlichen Halbfertigprodukten. „Mit unserem großen Lager und unzähligen Spezialprodukten bedienen wir neben Fertighausherstellern, Händlern und regionalen Zimmerern auch zahlreiche Nischen“, berichtet Johannes Kitzler, der das Unternehmen mit seinem Bruder Michael und seinem Vater Alois führt. Als Beispiel nennt er neben Hobel-Sonderprofilen auch kesseldruckimprägnierte Kiefernprodukte für die Herstellung von Lärmschutzwänden oder Kratzböden.

Fertigungstiefe weiter erhöht

Hundegger_Menschen_Kitzler.jpg

Alois Kitzler und seine Söhne Michael und Johannes gemeinsam mit Hundegger- Vertreter Arno Gaggl (v. li.) © Günther Jauk

Als Mitglied der Herstellergemeinschaft MH Massivholz Austria legt man bei Formholz besonderen Wert auf hochwertig produziertes Bauholz ohne Keilzinkung und Klebstoff. „Massivholz ist immer noch ein gefragtes Bauprodukt, das vor allem optisch große Vorteile bietet“, betont Michael Kitzler. Um seine Kunden künftig noch besser mit Bauholz versorgen zu können, spielte das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren mit dem Gedanken, in eine Abbundanlage zu investieren. „Wir wollten die Fertigungstiefe im eigenen Betrieb erhöhen und gleichzeitig unsere Kunden noch besser unterstützen. Allerdings hatten wir auch Angst, dass wir den Zimmereien damit Arbeit wegnehmen“, erinnert sich Michael Kitzler an die Bedenken, die sich allerdings rasch zerstreuten.

Vor allem kleinere Betriebe seien froh, wenn sie nicht mehr per Hand abbinden müssen und sich auf andere Arbeiten konzentrieren können, weiß man bei Formholz heute.

 

Hundegger_Hobel_Kitzler.jpg

Das Bauholzsäge- und Hobelwerk Formholz entschied sich ebenfalls für eine K2- Industry mit einer zusätzlichen Hobelanlage, ebenfalls von Hundegger © Günther Jauk

Konkret entschied sich das Unternehmen für eine K2-Industry-Abbund- samt Bauholz-Hobelanlage von Hundegger. Zudem investierte man in eine neue Abbundhalle, deren Dach größtenteils mit Massivholzbalken und ohne BSH-Träger auskommt. Kaufentscheidend war laut Michael Kitzler die Kombination aus Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Präzision. Mit der Anlage lassen sich bis zu 30 mal 65 cm dicke Kanthölzer von allen Seiten bearbeiten, wobei unter anderem eine Revolverfräse sowie ein Hochleistungsaggregat für die nötige Leistung sorgen. Die maximale Länge liegt bei 16 m. Die angeschlossene Hobelanlage für bis zu 30 mal 40 cm starke Kanthölzer gibt den Elementen die gewünschte Oberflächenqualität – diese lässt sich auch separat beschicken.

Flink und präzise

Mit der K2-Industry reagierte Hundegger auf die stetig steigenden Marktanforderungen. So realisiere man etwa erstmals eine elektronische Positionierung der Aggregate über Zahnstangen und Spindeln. Dadurch kann man die Aggregate laut Hundegger-Österreichvertreter Arno Gaggl noch präziser und rascher positionieren. Einen großen Zeitvorteil bringt auch das offene Kreissägenaggregat, wodurch die Abschnitte automatisch nach unten fallen und vom Restholz-Förderband ausgetragen werden.

Wenige Monate nach der Inbetriebnahme zieht man bei Formholz eine erste positive Bilanz: „Nach der dreitägigen Intensivschulung in Hawangen und einer zweiwöchigen Lernphase konnten wir die Anlage nicht nur bedienen, sondern auch Fertigungsabläufe optimieren und so Rohholzlängen optimal ausnutzen und Verschnitt einsparen. Und auch danach hat uns Hundegger sehr gut per Fernwartung unterstützt.“ Besonders freut Michael Kitzler die stetig steigende Nachfrage: „Immer mehr Kunden erkennen die Vorteile des Lohnabbundes. Sie sparen dadurch wertvolle Arbeitszeit auf der Baustelle und wir profitieren von der größeren Wertschöpfung vom Rundholz bis hin zum abgebundenen Bauholz.“

Gut aufgestellt

Hundegger_Fessl_Gespraech.jpg

Arno Gaggl im Gespräch mit Mario
Kitzler und René Zinner von Fessl (v. li.) © Günther Jauk

Nur wenige Kilometer von Formholz entfernt, in Zwettl, nahm das Bauunternehmen Georg Fessl vor wenigen Wochen ebenfalls eine K2-Industry in Betrieb. Die Holzbausparte der Swietelsky-Tochter deckt das gesamte Leistungsspektrum des modernen Holzbaus ab und realisiert neben klassischen Dachkonstruktionen und Industriehallen auch innerstädtische Dachgeschossausbauten und Wohnbauprojekte.

Hundegger_Fessl_Zubringung.jpg

Die automatische Beschickung  erleichtert die Arbeit © Günther Jauk

Mit dem Kauf der K2-Industry sieht Geschäftsführer René Zinner sein Unternehmen für die kommenden Jahre gut aufgestellt: „Mit dieser Investition können wir in neue Dimensionen vordringen und Mitarbeiter im Abbund einsparen, die wir auf der Baustelle dringend benötigen. Bei einzelnen Großprojekten waren wir in den vergangenen Jahren oft nicht mehr konkurrenzfähig.“

Und Gebietsbauleiter Mario Kitzler ergänzt, dass man die endgültige Entscheidung letztlich den Mitarbeitern überlassen habe und diese sich klar für eine Abbundanlage entschieden hätten. Bis vor wenigen Wochen wurden über 90 % per Hand abgebunden.

Bewährtes Produkt

Hundegger_Fessl_Ware.jpg

Eines der ersten maschinell abgebundenen Pakete bei Fessl steht zum Aufstellen bereit © Günther Jauk

Gleich wie Formholz entschied sich Fessl für eine K2-Industry für bis zu 30 mal 65 cm starke Bauteile. Zusätzlich realisierte man eine automatische Beschickung und Restholzentsorgung, was den Arbeitsaufwand weiter verringert. Die Entscheidung zugunsten einer Hundegger lag laut Zinner von Anfang an auf der Hand: „Etwas anderes kam für uns nicht infrage – andere Swietelsky-Töchter, die ebenfalls Teil von Swietimber sind, haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Unter der Marke Swietimber bündelt der Baukonzern seine Holzbaukompetenzen, welche man in den vergangenen Jahren stark erweiterte.

„Die Strategie unseres Mutterkonzerns, den Holzbau zu stärken, hat uns bei dieser Investition natürlich sehr geholfen. Umgekehrt können wir künftig einen noch besseren Beitrag dazu leisten“, streicht Zinner die Synergien heraus.