Charlie Manz

Logistik in eigener Hand

Ein Artikel von Bernd Hartmann | 24.06.2020 - 13:16

Die enorme Vielfältigkeit der Betriebe in der Holzindustrie mit ihren teilweise vollkommen unterschiedlichen Philosophien kann einen immer wieder erstaunen. Zahlreiche Nischen werden besetzt und die Zulieferindustrie als Partner muss hierfür die geeigneten Lösungen anbieten. Charlie Manz ist Gründer des Unternehmens mit der eingetragenen Marke „Charlie Manz“. Er baut seit über 40 Jahren Naturstammhäuser nach kanadischem Vorbild. Der Unternehmer hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt und seine Kenntnisse laufend in Britisch-Kolumbien vertieft. Die individuell geplanten und gebauten Blockhäuser zeichnen sich durch ihre einzigartige thermische Behaglichkeit aus und bieten so ein ausgezeichnetes Raumklima. Die große Kunst beim Bau eines Naturblockhauses liegt unter anderem im Zusammenfügen der 20 m langen und bis zu einem Mittendurchmesser von 45 cm starken Stämme. Alles wird in Handarbeit kundenspezifisch angepasst.

Die für den Blockhausbau benötigten Tannen und Douglasien stammen hauptsächlich aus dem Schwarzwald und wurden bisher auf dem bis zu 1 km entfernten Rundholzplatz am Fahrweg gelagert. Jedes Haus wird zunächst auf einem Richtplatz in Morbach vorbereitet. Von dort gelangten die Stämme mithilfe gemieteter Lkw mit Aufbaukran zum Aufbauplatz. Hier erfolgte die Entladung mit stationären Baukranen. „Der logistische Aufwand war enorm groß, da die bestellten Lastwagen nicht immer zeitnah zur Verfügung standen“, meint Berater Dr. Carl Manz.

Aufnahme und Transport in einem

Aufgrund der großen logistischen Herausforderung und des zeitlichen Aufwands machte sich Manz auf die Suche nach einer praktikablen Lösung. Auf der Bauma 2019 trat er an Axel Schwiemann von Jungbluth, Kruft/DE, heran. Der Baumaschinenhändler hat die Vertretung von Sennebogen, Straubing/DE, in Rheinland-Pfalz inne. Schwiemann empfahl für diese Anforderungen die Sennebogen Pick & Carry-Holzumschlagmaschine des Typs 723E. Der kompakte, kraftvolle Bagger mit Achtfachbereifung ermöglicht es, die langen Starkholzstämme auf engem Raum standsicher und ohne zusätzliche Abstützung zu manipulieren.

Die Holzumschlagmaschinen sind für die harten Einsatzbedingungen auf dem Rundholzplatz konstruiert und dementsprechend robust ausgelegt. Heute werden die benötigten Stämme am Rundholzplatz ausgesucht und auf einem Anhänger mit dem 723E zum Blockhaus gebracht. An den Blockhausrohbauten werden die Stämme bearbeitet und in den Rohbau eingefügt.

Greifer für besondere Anforderung

Ausgestattet mit einer 11 m langen Ausrüstung und der entsprechenden Reichweite, ist bei der Entnahme besondere Vorsicht geboten. Der bis zu 2 t schwere Stamm darf nicht gequetscht oder beschädigt werden, da das Rundholz innen wie außen sichtbar bleibt. Aus diesem Grund ist der 723E im Gegensatz zum normalen Rundholzplatz-Einsatz mit einem kleinen Greifer für die Einzelstammnutzung ausgerüstet. Der Maschinenführer kann hiermit den Stamm an seinem Schwerpunkt aufgreifen und vorsichtig manipulieren. Zum Schutz des Unterwagens gibt es einen Polterschild.

Der Fahrer hat in der komfortablen, klimatisierten Maxcab-Kabine eine gute Rundumsicht, die sein Arbeiten sowohl auf dem Rundholzplatz als auch am Blockhaus vereinfacht. Für eine hohe Sicherheit der Fahrer rüstet Sennebogen die Kabine mit dem robusten Vollschutzgitter serienmäßig aus. Um einen langen Arbeitstag so bequem wie möglich zu gestalten, stattet Sennebogen die Kabine mit einem luftgefederten Komfortsitz sowie – für kalte Arbeitstage – einer Sitzheizung aus. Zusätzlich gibt es zahlreiche Optionen, wie eine elektrische Kühlbox hinter dem Fahrersitz, Schonbezüge oder Sitzklimatisierung.

Flexibel und wirtschaftlich

Die Holzumschlagmaschine 723E zeichnet sich durch den geringen Kraftstoffverbrauch sowie niedrige Betriebskosten und Langlebigkeit aus. Die moderne Motorentechnologie der Abgasstufe IV und Ad-Blue-Zuführung ermöglichen nicht nur effizientes Arbeiten, sondern verringern zudem die Emissionen erheblich. Ebenfalls ein wichtiger Pluspunkt für Manz ist die Leitungsfähigkeit der Maschine. Damit diese dauerhaft gewährleistet ist, schloss er mit Sennebogen einen Wartungsvertrag ab.

Neben der Wirtschaftlichkeit schätzt Manz vor allem die Leistungsfähigkeit der Maschine: „Der Holzumschlagbagger 723E von Sennebogen hat sich bei uns bereits nach kurzer Zeit in der Praxis sehr bewährt. Mit seiner Vielseitigkeit – aufnehmen, transportieren und positionieren – passt er hervorragend in unser Anforderungsprofil hinein. Die Produktion ist durch diese Anschaffung wesentlich effektiver und flexibler geworden“, meint er abschließend und ist mit seiner Wahl sichtlich zufrieden.

Sennebogen

Hauptsitz: Straubing/DE
Gründung: 1952
Gesellschafter: Erich und Walter Sennebogen
Weitere Produktionsstätten: Wackersdorf/DE; Balatonfüred/HU
Mitarbeiter: 1600 weltweit
Umsatz: rund 420 Mio. €/J
Produkte: Seilkrane und Trägergeräte, Umschlaggeräte und -bagger für Holz, Hafen, Recycling und Schrott