Italien

Hightechkonstruktion für Kolosseum

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 06.05.2021 - 09:02

Das Kolosseum in Rom soll laut italienischem Ministerium für Kulturgüter und Tourismus einen neuen Boden bekommen, wie es früher einen hatte. Bislang konnten Besucher diesen Bereich nicht betreten. „Wir werden mit dem Boden die Arena öffnen und schließen können. Die Besucher können sich in die Mitte stellen und das Kolosseum so sehen, wie es jahrhundertelang war“, so Minister Dario Franceschini auf Twitter. Das römische Amphitheater, das 80 n. Chr. unter Kaiser Titus fertiggestellt wurde, hatte einst einen mit Sand bedeckten Holzboden. Dieser wurde auf einem Netzwerk ausTunneln und Räumen errichtet, in denen Gladiatoren und Tiere warteten, bevor sie die Arena betraten. Der Boden wurde jedoch Ende des 19. Jahrhunderts entfernt, als sich Archäologen den unterirdischen Ebenen des Bauwerks zuwandten.

Bewegliche Bodenkonstruktion

Der neue Boden im Zentrum der Arena soll aus beweglichen Karbonleisten bestehen, die mit Holz verkleidet werden. Sie sollen den 3000 m2 großen Innenraum bedecken. Die neue Bodenstruktur wird laut Ministerium zudem beweglich sein, um – bei quergestellten Leisten – weiterhin Einblicke auch in das Untergeschoss zu gewähren. Dieser Mechanismus soll auch die Luftzirkulation ermöglichen, die nach Ansicht von Archäologen wichtig ist, um die antike Struktur im Bauch des Kolosseums nicht zu gefährden.