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© Signa / Chipperfield

Deutschland

Shoppingriese wird Ökobau

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 17.05.2021 - 09:23

Der markante Bau des Kaufhauses Karstadt am Hermannplatz im Berliner Stadtteil Neukölln sollte eigentlich abgerissen und von der Signa Real Estate neu errichtet werden. Für etwa 450 Mio. € will das Unternehmen das Gebäude im Stil eines 1920er-Jahre-Prunkkaufhauses wieder aufbauen. Aus diesem Vorhaben entwickelte sich ein handfester Politstreit. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hatte Signas Plänen im August 2019 einen Riegel vorgeschoben. Der „Monumentalbau“ erscheine „überzogen und unangemessen“, kritisierte Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne). Industrie- und Handelskammer sowie Vertreter der rot-rot-grünen Regierungskoalition kritisierten wiederum Schmidts Vorgehen.

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Die Grafik zeigt die verschiedenen Stadien des Umbaus © Signa Real Estate / B.Z.

Kürzere Bauzeit

Das Immobilienunternehmen geht nun gemeinsam mit der von der Coronakrise stark getroffenen Warenhauskette einen Schritt auf die Kritiker zu. Am Umbau wird trotz großer Umsatzeinbußen festgehalten, jedoch haben sich die Pläne hin zu einem Ökobau gewandelt. Alte Betonstrukturen sollen dabei erhalten und mit Holz um drei Etagen aufgestockt werden. Das ist leichter, erspart die Erneuerung des Fundaments und geht schneller. Vier Jahre soll der Umbau dauern. Während der Bauzeit will Karstadt an einem Ersatzstandort weiterverkaufen.