Die Initiative Architektur, proHolz und der Holzcluster Salzburg haben gemeinsam 20 Holzbauprojekte herausgefiltert. „Es war nicht so einfach wie am Anfang gedacht. Lediglich 20 Projekte, zeitlich verteilt auf 20 Jahre, und dann noch Kriterien, wie Architektur, Typologie, Nutzung, Größe, Holzbau, … . Es ist jedoch kein Wettbewerb, sondern eine Aufzählung von in die jeweilige Zeit passenden Holzbauvorhaben“, erklärt Roman Höllbacher, künstlerischer Leiter der Initiative Architektur.
In der Ausstellung wird auch auf die historische Entwicklung des nachwachsenden Baustoffes eingegangen. Bis Ende des 20. Jahrhunderts war Holz in Salzburg baurechtlich benachteiligt. Größere, mehrgeschossige Holzbauten wurden erst seit den Novellierungen der Salzburger Bauordnung 1996 beziehungsweise 2004 möglich. Die von Eva Zangerle konzipierte Ausstellung zeigt auf, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Salzburg beim Holzbau eine erstaunliche Entwicklung passiert ist.
Ausstellung zur Holzbauentwicklung im Bundesland Salzburg ist bis 2. Juli im Architekturhaus Salzburg zu sehen © Volker Wortmeyer
Zur Ausstellung wurde eine Publikation veröffentlicht. Darin werden die in der Ausstellung präsentierten Bauten anhand von Texten, Bildern und Plänen vorgestellt. Monika Brunner-Gaurek, Bauforscherin am Freilichtmuseum in Großgmain, beschreibt die historischen Holzbauweisen Salzburgs. Peter Nigst stellt die jüngere Holzbautradition des Landes in den Kontext der nationalen und internationalen Entwicklung. Herbert Lechner vom Holzcluster Salzburg und Tom Kaden von der TU Graz widmen sich ökonomischen Aspekten des Holzbaus und seinen Vorzügen im Hinblick für ein klimaneutrales Bauen.
„Holzbau ist der Schlüssel, um die Klimaziele im Bundesland Salzburg zu erreichen. Der Wertstoff Holz wächst vor unserer Haustür, er trägt wesentlich zum Bruttoinlandsprodukt bei und schafft gleichzeitig ein Wohn- und Arbeitsumfeld, das mit keinem anderen Baustoff erreicht werden kann. Holz war schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen“, betont Gregor Grill, Geschäftsführer von proHolz und Holzcluster Salzburg.
Begleitend zur Ausstellung, gibt es Veranstaltungen. So findet am 16. Juni eine Podiumsdiskussion über Zukunft Holzbau statt. Dabei wird Architekt Tom Kaden ein Impulsreferat halten. Am 2. Juli werden gemeinsam mit Architekten ausgewählte Holzbauten in der Stadt Salzburg und im Bezirk Salzburg Umgebung besichtigt. Zudem gibt es ein Holzbauvermittlungsprogramm. Am 8., 15. und 29. Juni können Erwachsene an einer Führung teilnehmen. Für Kinder und Jugendliche (5. bis 12. Schulstufe) gibt es Dialogführungen. 6- bis 12-Jährige können am 4. Juni an einer Rallye durch das Quartier Riedenburg und das Architekturhaus teilnehmen. An verschiedenen Stationen sind knifflige Rätsel und praktische Aufgaben zu lösen. Am 11. Juni werden im Architekturhaus in der Werkstatt von at+s Konstruktionsprinzipien im kleinen Maßstab erprobt sowie Modelle angefertigt, beim Baustellen-Spielbus entstehen dann große Bauwerke und Gebilde.
