SWOT-ANALYSE ZU 75 JAHREN HOLZKURIER

Holzbau ist für den Klimaschutz unverzichtbar

Ein Artikel von Redaktion Holzkurier | 10.11.2021 - 07:42
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Peter Aicher, Vorsitzender Holzbau Deutschland & Geschäftsführer Aicher Holzhaus, Halfing/DE © Aicher Holzhaus

Was sehen Sie als …

1) … die größten Stärken

2) … die größten Schwächen

3) … die größten Chancen

4) … die größten Risiken

für unsere Branche?

  1. Mit Blick auf Klimaschutz und Ressourcenschonung steigt der Bedarf an nachhaltigen Gebäuden für Wohnen und Arbeiten. Holzbau ist hier unverzichtbar. Praxisrelevante Forschung sowie Entwicklung und praxisgerechte Normung sprechen ebenfalls für den Holzbau. Das ökologische, nachhaltige und ressourcenschonende Bauen gewinnt dadurch weiter an Bedeutung. Baustoffe mit positiven Materialeigenschaften im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft und die Ressourceneffizienz werden immer wichtiger. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der regional in ausreichender Menge verfügbar ist. Aufgrund von Regionalität sorgt Holz beim Bauen für kurze Transportwege. Holzbau steht für ressourcen- und klimaschonendes Bauen, da er wenig „Graue Energie“ verbraucht. Holz entzieht der Atmosphäre CO2 und bindet den Kohlenstoff. Als Kohlenstoffspeicher leistet Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Je mehr Holzhäuser gebaut werden, umso mehr Kohlenstoff kann langfristig gebunden werden und umso größer ist der Beitrag zum Klimaschutz. Holzbau hat sich etabliert: Längst kommt die Holzbauweise in nahezu allen Bereichen des Hoch- und Ingenieurbaus zum Einsatz. Der Baustoff Holz ist flexibel und leicht. Er überzeugt aufgrund seiner Materialeigenschaften und kann für die unterschiedlichsten Bauaufgaben konstruktiv genutzt werden. Holzbau ist seit Jahrtausenden innovativ und der natürliche Rohstoff ist der Baustoff des 21. Jahrhunderts.
  2. Holz ist abhängig von Preisschwankungen. Abhilfe schafft hier der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Holz ist abhängig von Verfügbarkeit. Abhilfe schafft hier der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Holz wird noch nicht vollumfänglich gleichberechtigt mit anderen Werkstoffen behandelt. Für den Baustoff Holz wird noch nicht in allen Verordnungen der aktuelle Stand der Technik im Holzbau berücksichtigt. Die Branche muss noch enger zusammenarbeiten in F&E und Kommunikation. Die Aufklärung und Kommunikation mit fundierten Argumenten für den Holzbau müssen ausgebaut werden.
  3. Für Klimaschutz und nachhaltiges Bauen ist Holzbau unverzichtbar. Holzbau erfährt als nachwachsender und CO2-senkender Baustoff neue Wertschätzung sowohl seitens der Politik, der Öffentlichkeit und auch bei Architekten und Bauherren. Nachfrage nach klimaneutralem Baustoff Holz steigt. Chancen sehe ich auch in der Digitalisierung und Automatisierung sowie im höheren Vorfertigungsgrad, der Elementierung und Standardisierung.
  4. Die größten Herausforderungen für unsere Branche sind Investitionen in maschinelle Erneuerung oder Modernisierung durch vermehrte Automatisierung und Digitalisierung. Außerdem müssen wir uns um Nachwuchsgewinnung und -förderung sowie Mitarbeiterbindung kümmern. Preisschwankungen und volatile Märkte im Allgemeinen sind ebenso ein Risiko wie die Rohstoffverfügbarkeit. Das bedeutet, Ausbau von regionalen Wertschöpfungsketten.