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© Marc Föhr

eugen decker

Ein hölzerner Industriepark

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 09.11.2022 - 14:50

Im Jahr 2008 war Brettsperrholz in den meisten Köpfen noch nicht vertreten. Eugen Decker machte sich zu Aufgabe, dies zu ändern und stieg als eine der ersten europäischen Holzindustrien in die damals noch sehr junge Branche ein. „Wir kauften wenige Jahre nach dem Start eine Minda-Pilotanlage, mit der wir auch heute noch voll zufrieden sind. Dieser Zeitpunkt markierte für uns den Einstieg in die vollautomatisierte, industrielle Produktion“, erinnert sich Eugen Decker-Geschäftsführerin Brigitte Decker-Wilbert an die Anfänge zurück. Heute, knapp 15 Jahre später, finden sich bereits mehrere Hunderttausend Kubikmeter rheinland-pfälzisches Brettsperrholz in nationalen und internationalen Vorzeigeprojekten verbaut.

Komplettanbieter

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Arbeiten im Bestand: Das bestehende Tragwerk aus Stahl und Leimbindern wurde um Brettsperrholz im Inneren ergänzt © Marc Föhr

Rund 250.000 fm Rundholz werden in Morbach bei Eugen Decker jährlich eingeschnitten. Die Hauptware fließt dabei vollständig in die umfangreiche Leimholzproduktion. Brettsperrholz (25.000 m³/J) wird dabei mit BSH (100.000 m³/J) und KVH (90.000 m³/J) komplettiert. 

„Was uns neben unserer langjährigen Erfahrung in der Leimholzbranche auszeichnet, ist die Möglichkeit, als Komplettanbieter für Bauprojekte aufzutreten. Wir als Eugen Decker können den modernen Holzbau mit allen notwendigen Produkten voll umfassend ausstatten“, berichtet Decker-Wilbert. 

Aus alt mach neu

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Ein Blick ins Innere des Gewerbeparks: In den Decken-, Wand- und Treppenelementen ... © Marc Föhr

Für die Stadtwerke Trier stehen Nachhaltigkeit sowie Energie- und Ressourceneffizienz an oberster Stelle. Strom und Wärme für den neuen Industriepark stammen aus dem benachbarten Klärwerk der Stadt, das gesamte Holz für den Um- und Ausbau von Eugen Decker. Eine der Besonderheiten am Projekt ist zudem, dass es sich nicht um einen klassischen Neubau handelt, sondern eine bestehende Halle eines ehemaligen papierverarbeitenden Betriebes mithilfe von BSP erweitert und modernisiert wurde. 

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... wurden insgesamt rund 500 m³ Brettsperrholz verbaut © Marc Föhr

„Die gelungene Kombination aus Altbestand und Neubau ist für alle Beteiligten, vom Planer über Holzbauer bis hin zum Lieferanten ein tolles Referenzprojekt“, berichtet Reinhold Bischoff, zuständiger Projektleiter bei Eugen Decker. Gleichzeitig waren die bestehenden Gegebenheiten aufgrund der niedrigen Hallenhöhe und beengten Verhältnisse auch eine große Herausforderung. „Die längliche Bestandshalle wurde stirnseitig auf einer Seite geöffnet. Es mussten somit alle Elemente von hinten nach vorne aufgebaut werden. Die Holzbauer arbeiteten sich sozusagen modulweise ans vordere Hallenende. Vor allem im ersten Stock war dies aufgrund der im Tragwerk verbauten Leimbinder kein leichtes Unterfangen“, blickt Bischoff auf das gelungene Bauprojekt zurück.