Holzbau kann auch günstiger als konventionelle Bauweisen sein
„Wir freuen uns, dass beispielsweise das Projekt ,Mindwood‘, das sich mit der Feuchtemessung in Holzbauteilen beschäftigt, erfolgreich in das nächste Jahr gehen kann. Aber auch andere Themen, wie die Anschlussthematik zum Massivbau, sollen und müssen weiter untersucht werden. Hier suchen wir auch immer wieder nach motivierten Studierenden, die sich den spannenden Themen des Holzbaus im Rahmen einer Abschlussarbeit annehmen wollen“, nannte Verbandsvorsitzender Johannes Lederbauer die Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Jahres.
Ihren Höhepunkt fand die diesjährige Hauptversammlung am 24. November in Wien in zwei spannenden Vorträgen eines deutschen Architekten und Schweizer Holzbaupioniers. Dietmar Riecks beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit dem Holzbau und war einer der ersten, der auch Industriebauten in Deutschland erfolgreich in Holz realisieren konnte. Dazu zählt auch der 2010 gebaute Fertigungsstandort der Hettich-Gruppe in Bünde/DE, mit dem der Architekt viele Preise und Auszeichnungen gewinnen konnte.
Stefan Zöllig versuchte in seinem Vortrag, die anwesenden Holzbauer etwas aus der Reserve zu locken und auch mit teils leicht provokativen Aussagen zum Diskurs anzuregen. Der Gründer der Timbertec Holding bezeichnet sich selbst als Visionär und will mit seinen Projekten den Holzbau in Bereiche bringen, in denen er laut Schulmeinung eigentlich nichts verloren hätte. „Holz im Tiefbau? Das geht“, sagte Zöllig selbstbewusst und unterstrich seine Aussagen mit Bildern des ersten Schweizer Kellers aus BSP. Weiters fordert der Holzbauingenieur, dass die Holzbauquoten national und international drastisch in die Höhe gehen müssen: „Wenn wir wirklich etwas bewegen wollen, braucht es 90 % Holzbauanteil – und nicht 10 %“.
Viele Architekten und Bauingenieure können und wollen noch kein Holz – hier müssen wir ansetzen
Holz im Tiefbau? Schwierig, aber nicht unmöglich.
