Hans Zech (2. v. li) gemeinsam mit seinen Söhnen Markus (3. v. li.) und Maximilian (re.) sowie Mitarbeiter Florian Rieger (li.) © Günther Jauk
„Wenn du einmal mit einer Hundegger gearbeitet hast, dann stellst du das nicht mehr um“, sagt Markus Zech, der gemeinsam mit seinem Vater, Hans Zech, das Familienunternehmen Zech Holzbau in Sauerlach südlich von München führt. Mit nur einem Mitarbeiter und zwei Hundegger-Abbundanlagen ist das Unternehmen heute auf den Lohnabbund für regionale Zimmereibetriebe spezialisiert. Der Grundstein für diese Erfolgsgeschichte wurde bereits drei Generationen zuvor gelegt: Markus Zechs Urgroßvater gründete eine Zimmerei und investierte in den 1960er-Jahren in eine mechanisch geregelte Abbundanlage von Fezer – noch 25 Jahre, bevor Hans Hundegger 1985 mit der P8, dem ersten computergesteuerten Modell, den Holzbau revolutionierte.
Vorreiter im Lohnabbund
1999 verließ Hans Zech den Weg der klassischen Zimmerei in Richtung Lohnabbund, machte sich mit einem Kompagnon selbstständig und bestellte bei Hundegger eine Abbundanlage des Typs K1. Während die beiden auf ihre K1 warteten, präsentierte Hundegger auf der Ligna in Hannover erstmals das Erfolgsmodell K2. Kurzerhand wandelte man die Bestellung in eine K2 um. Diese zeichnete sich damals durch das revolutionäre Transport- und Positioniersystem (Zwei-Hand-Technik) aus.
Ausgerüstet mit der modernsten Technik, baute sich das junge Unternehmen Anfang der 2000er-Jahre rasch einen treuen Kundenstamm auf und ließ die Maschine in der Regel 16 Stunden am Tag laufen. „Wir waren lange Zeit das einzige Unternehmen mit einer CNC-Abbundanlage in unserer Region“, erinnert sich Hans Zech, der das Unternehmen stetig weiterentwickelte und alle fünf Jahre in eine neue Hundegger-CNC-Anlage der jüngsten Generation investierte.
Familie im Einsatz
Mit dem Einstieg des Sohnes Markus vor vier Jahren kaufte Hans Zech die Anteile seines Partners und verwandelte Zech Holzbau damit in einen reinen Familienbetrieb. Der jüngere Sohn Hans hilft als Werkstudent in der Arbeitsvorbereitung aus und der 14-jährige Maximilian arbeitet ebenfalls bereits tatkräftig im Betrieb mit. Zeitgleich stand die nächste Investition in eine neue Abbundanlage ins Haus. „Wir haben bemerkt, dass wir die Aufträge mit einer K2 allein nicht mehr schaffen, weshalb wir zusätzlich in eine Robot-Drive 650 investierten“, berichtet Markus Zech und begründet diese Entscheidung, wie folgt: „Die Robot sollte uns in erster Linie entlasten. Außerdem ist sie für bestimmte Bearbeitungsschritte deutlich besser geeignet als die K2.“
Mit den Robot-Modellen entwickelte Hundegger ausgesprochen flexible Universalmaschinen. Dabei erledigt ein sechsachsiger Roboterarm sämtliche Bearbeitungsschritte. Ein Werkzeugwechsler mit 18 Plätzen steht für die umfassenden Fräs-, Bohr- und Sägearbeiten zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt die Anlage bei Zech über ein zusätzliches, von oben arbeitendes 5-Achs-Säge-Schlitz-Markieraggregat mit 13 kW Antriebsleistung, was die Durchsatzleistung der Robot-Drive weiter erhöht.
Ausstoß verdoppelt
Zech Holzbau ist seit beinahe 25 Jahren Hundegger-Kunde und investierte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in neue Anlagen der Hawangener Maschinenbauspezialisten © Günther Jauk
2022 folgte mit einer neuen K2-Industry die bislang jüngste Investition des Unternehmens. Mit der K2-Industry löste Hundegger 2019 das bewährte K2i-Modell ab und reagierte damit auf die stetig steigenden Marktanforderungen speziell im Hochleistungsbereich. So realisierte man etwa erstmals eine elektronische Positionierung der Aggregate über Zahnstangen und Spindeln. Dadurch kann man die Aggregate noch präziser und rascher positionieren. Durch das offene Kreissägenaggregat fallen Abschnitte automatisch nach unten und werden vom Restholzförderband ausgetragen, was einen weiteren deutlichen Zeitvorteil mit sich bringt. „Die K2-Industry und die Robot-Drive ergänzen sich perfekt. Zum Teil splitten wir sogar größere Aufträge und bearbeiten beispielsweise die Pfetten auf der Robot und Sichtelemente auf der Industry. Das bringt uns maximale Flexibilität“, erläutert Markus Zech. Mit dem Kauf der Robot-Drive und dem Tausch der K2i gegen eine K2-Industry konnten die Bayern ihren Jahresausstoß von 4000 auf 8000 bis 9000 m3 mehr als verdoppeln.
Etablierte Nische
Als Hans Zech mit dem Lohnabbund startete, entschied er sich bewusst gegen die Weiterführung des Zimmereihandwerks. Ein Entschluss, an dem auch Sohn Markus festhält: „Indem wir uns auf den Lohnabbund konzentrieren, stehen wir nicht in Konkurrenz zu unseren Kunden, die uns teilweise schon seit über 20 Jahren die Treue halten. Außerdem können wir unsere Abbundanlage nur so möglichst gut auslasten.“ Neben dem Abbund übernimmt Zech für seine Kunden bei Bedarf auch die gesamte Arbeitsvorbereitung und liefert das Holz, je nach Kundenwunsch, auch auf die Baustelle.
Unverrückbar ist bei Zech auch die Zusammenarbeit mit Hundegger. Dabei schätzt man neben dem soliden Maschinenbau in erster Linie die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen und die rasche Lösung von Problemen: „Der Vertrieb kommt uns immer entgegen, die Monteure sind stets engagiert und superfreundlich und wenn wir mal einen Bug im Programm entdecken und diesen melden, ist der beim nächsten Update raus.“