Österreich

Feuchtemonitoring soll Wettbewerbsfähigkeit stärken

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 06.11.2023 - 10:30
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Konzept der gedruckten Feucht­e­sen­soren auf Holz­o­ber­flä­chen © Holz­for­schung Austria

Das Feuchtemonitoring soll künftig zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Holz­baus beitragen. Es misst Holz­feuch­tig­keit mittels leit­fä­higer Schichten auf Grafit­basis, um auftre­tenden Feuch­te­ein­tritt früh­zeitig zu erkennen. Dafür wurden verschie­dene Druck­me­thoden entwi­ckelt, wobei ein starker Fokus auf den Sieb­druck und Inkjetdruck gelegt wurde. Zweiter bietet zahl­reiche Vorteile: Zum einen zeichnet er sich im Vergleich zum Laser­druck durch seine hohe Bild­qua­lität aus, zum anderen sind Adap­tie­rungen einfach möglich. Damit kann das Druck­muster indi­vi­duell an das Bauteil ange­passt werden. Um den Eintrag von schäd­li­chen Fremd­stoffen in die Umwelt zu vermeiden, kommen beim Druck ausschließ­lich grafitbasierte Tinten zum Einsatz. Durch das Auftragen mehrerer Schichten wird eine ausrei­chende Leit­fä­hig­keit sicher­ge­stellt.

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Gedruckte Feucht­e­sen­soren auf einem Brettsperr­hol­z­-Ele­ment unter einem Fuß­bo­den­aufbau © Holz­for­schung Austria

Der funk­tio­nelle Druck mit leit­fä­higen Tinten hat laut den Forschern Pionier­cha­rakter im Holzbau, zumal sich Druck­ver­fahren bisher vorwie­gend auf deko­ra­tive Zwecke beschränkten. Mit den im Projekt entwi­ckelten leit­fä­higen Schichten können nun erst­mals analoge und digi­tale Signale über­tragen werden, was den Weg für eine Digi­ta­li­sie­rung von Holz­bau­teilen ebnet. Gleich­zeitig lassen sich die Produkte durch die Verwen­dung von Grafit als Füll­stoff in der Druck­farbe unein­ge­schränkt recy­celn. Wird das Feuch­te­mo­ni­to­ring mit „Machine Learning“-Algo­rithmen kombi­niert, können in einem nächsten Schritt „smarte“ Holz­bau­teile mit inte­grierter Zustands­über­wa­chungs­funk­tion herge­stellt werden. Die Bauele­mente weisen damit selbst­ständig auf einen begin­nenden Schaden hin.

Das von der Holzforschung Austria und tagtron entwi­ckelte Verfahren stelle eine Markt­neu­heit dar, die sich vor allem für den Einsatz im Massiv­holzbau eigne. Das Projekt trage außerdem zur Stär­kung des Holz­baus in Öster­reich bei. Das Poten­zial der Inno­va­tion sei noch lange nicht ausge­schöpft, wie Projekt­leiter Boris Forst­huber unter­streicht: „Die Tech­no­logie bietet noch viele andere Anwen­dungs­mög­lich­keiten, an denen wir in Zukunft arbeiten werden.“