Wie passt das neue Brettsperrholz-Werk in das Gesamtkonzept Ihres Unternehmens? Was hebt Ihre Produktion und Ihre Produkte besonders hervor?
Richard Stralz: Die Nachfrage nach Brettsperrholz ist nach wie vor im Steigen. Daher haben wir auch in ein neues Werk investiert und werden zukünftig bei Vollproduktion jährlich rund 220.000 m³ MM crosslam produzieren und verkaufen. In Leoben haben wir die modernsten Maschinen und Anlagen installiert und besonderen Wert auf die schonende Behandlung des Produktes entlang der ganzen Produktionskette bis zur Verladung gelegt – die besten Voraussetzungen für ein qualitativ höchstwertiges Produkt. Dass dem so ist, melden uns unsere Kunden bereits kurz nach Produktionsstart heuer im Frühjahr zurück, was uns natürlich sehr freut!
Welche Rolle spielt ein optimierter Materialeinsatz in Ihrer neuen Produktion?
Richard Stralz: Die Auslegung des Werkes und vor allem die Auswahl der Maschinen sind auf Grundlage der besten zu erzielenden Ausbeute erfolgt. Geringe Fertigungstoleranzen eröffnen neue Möglichkeiten für die Abmaße der Vorprodukte.
Wie positionieren Sie sich am Markt und welche Märkte werden Sie konkret ansprechen?
Richard Stralz: Bisher waren wir aufgrund unserer eingeschränkten Kapazität nur in Österreich, Teilen Deutschlands, Italien und etwas in Skandinavien präsent. Zukünftig werden wir uns auf das gesamte Europa konzentrieren und in viele, für uns neue, Märkte eintreten.
Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage werden weniger Bauprojekte realisiert, obwohl der Bedarf an neuem Wohnraum sehr groß ist.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation am Brettsperrholz-Markt, wie wird sich diese entwickeln und wie gehen Sie damit um?
Richard Stralz: Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage werden weniger Bauprojekte realisiert, obwohl der Bedarf an neuem Wohnraum sehr groß ist. Wir erleben trotz herausfordernder Zeiten ein intensives Interesse an der Holzbauweise, speziell den Produkten Brettsperrholz und Holz-Beton-Verbundelementen. Das kommende Jahr wird nicht einfach werden, es besteht jedoch die Hoffnung, dass europaweit Unterstützung für die schwächelnde Bauwirtschaft erfolgen wird.
In welche Richtung werden sich Brettsperrholz und der gesamte Holzbau in den kommenden Jahren weiterentwickeln?
Richard Stralz: Holz ist das Baumaterial im 21. Jahrhundert: klimaschonend, nachwachsend, mit einem hohen Vorfertigungsgrad, welcher rasche Bauzeiten ermöglicht, leicht an Gewicht bei hoher Festigkeit, somit ideal für die städtische Nachverdichtung und vor allem in der Kombination von BSP und BSH hervorragend für mehrgeschossige Bauten, ob Wohn- oder Wirtschaftsbauten, geeignet. Die Herausforderungen liegen in den kommenden Jahren sicher in der Erhöhung des Vorfertigungsgrades, was eine gewisse Standardisierung bedingt, wie auch im geringeren Materialeinsatz und vor allem werden wir uns stark mit den Themen Demontierbarkeit, Wiederverwendung und flexiblen Grundrissen beschäftigen müssen. Weitere Schwerpunkte sind und werden auch bleiben: der Umgang mit allen wasserführenden Leitungen im Holzbau, das holzbaugerechte Verlegen, eine entsprechende Sensorik, die auf Lecks rasch aufmerksam macht, und entsprechend standardisierte Reparaturanweisungen.