Österreich

Totschnig und Gewessler wollen Holzbau stärken

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.12.2023 - 09:37
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Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig gab gemeinsam mit Klimaministerin Leonore Gewessler einen umfassenden 3-Punkte-Plan zur Förderung und Stärkung des Holzbaus in Österreich bekannt © Rene Hemerka

Ziel des 3-Punkte-Plans sei es, die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Holzbaus bestmöglich zu nutzen, so Totschnig: „Mit Holz bauen wir nicht nur Häuser, sondern auch eine starke und nachhaltige Zukunft. Der Bau und der Betrieb von Gebäuden sind derzeit für 36% der EU-Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um diese Emissionen zu reduzieren, werden wir künftig CO2-intensive Baustoffe verstärkt durch Holz aus Österreich ersetzen. Das schützt das Klima, verkürzt Bauzeiten, unterstützt heimische Bäuerinnen und Bauern und öffnet Tür und Tor für innovative Bauvorhaben. Damit verringern wir nicht nur unseren CO2-Fußabdruck, sondern lassen auch gleichzeitig hochqualitative, langlebige und optisch ansprechende Gebäude entstehen.“

Der Fachverband der Holzindustrie begrüßt natürlich die Initiative zur Stärkung des Holzbaus, wie er in einer Aussendung mitteilte. „Uns freut es, dass die Bundesregierung die Bedeutung des Holzbaus und der Holzprodukte zur Erreichung der Klimaziele erneut betont“, erklärt Obmann Herbert Jöbstl und fährt fort: „Besonders die Speicherung von Kohlenstoff in langlebigen Produkten aus Holz wird als ökonomisch sinnvoll angesehen.“ Die Bundesregierung verpflichtet sich unter anderem dazu, im öffentlichen Bauwesen, zum Beispiel bei Schulen und Kindergärten, verstärkt auf Holz zu setzen, und empfiehlt den Ländern sowie Kommunen, zusätzliche Mittel des Zukunftsfonds für den Holzbau zu nutzen. „Gerade angesichts der schwachen Baukonjunktur ist dieses Maßnahmenpaket auch eine gute wirtschaftspolitische Entscheidung. Eine umfangreichere Verwendung von Holz stärkt regionale Wertschöpfungsketten, Konjunktur, Arbeitsplätze sowie Klimaschutz“, so Jöbstl abschließend.

Drei Punkte zur Stärkung des Holzbaus:

  1. Öffentliche Bauten aus Holz
    Öffentliche Bauten sollen künftig eine Vorbildfunktion für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen übernehmen. Das gilt auch für Schulen, Kinderbetreuungs- und Gesundheitseinrichtungen.
    Nutzung nachwachsender Rohstoffe: Bei Baumaterialien sollen verstärkt nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Holz, in den Fokus gerückt werden. Holz als Baumaterial ist nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern trägt auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei, da es Kohlenstoff speichert.
    Thermische Qualität: Öffentliche Gebäude sollen effiziente Isolationsmaßnahmen und moderne Bautechnologien nutzen, um den Energieverbrauch zu minimieren und ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten.
    Art der Heizung: Öffentliche Holzbauten sollen verstärkt umweltfreundliche Heizmethoden verwenden, wie zum Beispiel den Einsatz von Biomasse.

  2. Forcierung des Holzbaus
    Im Rahmen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung sollen der Holzbau sowie ökologische Baumaterialien ausgebaut werden.
    Dafür sollen Baunormen und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Konkret sollen mit den Ländern und auf EU-Ebene dahingehend Anpassungen vereinbart werden, um ressourcen- und klimaschonendes Bauen sicherzustellen.
    Darüber hinaus sollen Förderinstrumente den Holzbau forcieren. Der erste Schritt wurde hier bereits gesetzt: Im Rahmen des CO2-Bonus der Holzinitiative wird der Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und der Infrastruktur gefördert.
  3. Holzbau für mehrgeschossigen Wohnbau
    Der Holzbauanteil ist im mehrgeschossigen Wohnbau noch weiter ausbaufähig.
    Einen wirkungsvollen Hebel stellen dabei die Wohnbauförderungen dar.
    Um die Rahmenbedingungen für den Holzbau zu verbessern, soll die Zusammenarbeit auf nationaler und Bundesländerebene gestärkt werden.

Der Antrag wurde diese Woche im Ministerrat beschlossen, freut sich Gewessler: „Holz ist ein nachhaltiger und nachwachsender Baustoff, der unser Klima schützt und in den Gebäuden für ein gesundes Raumklima sorgt. Gerade zur gesunden Verdichtung von Wohnraum ist Holz ein ideales Material. Wir fördern daher den Einsatz von Holz als nachhaltigem Rohstoff im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und in der Infrastruktur. Das ist ausbaufähig. Und ich freue mich, dass wir hier gemeinsam den Holzbauanteil weiter stärken wollen."