Die wirtschaftliche Stärke des Waldverbandes Steiermark am regionalen Holzmarkt steht auf 3 Säulen: -enge Zusammenarbeit mit der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in Steiermark -starke Basis in den Bezirksverbänden -entschlossenes und erfahrenenes Führungsteam: Obmann Herbert Pretterhofer, Geschäftsführer Dipl.-Ing. Winfried Eberl, August Pierer, Alois Schober, Präs. Fritz Grillitsch, Ing. Franz Karl Kottulinsky, LKR Ök. Rat Elisabeth Leitner, Johann Pretterhofer, Ök.-Rat Erich Dormann, Ägidius Petz sowie FDir. Dipl.-Ing. Helmut Spitzer
Stolze 92 Waldwirtschaftsgemeinschaften mit über 12.500 Mitgliedern und 437.000 fm gemeinschaftlich vermarkteter Holzmenge im Vorjahr sind das Ergebnis von 10 Jahren Aufbauarbeit. Die prognostizierte Menge für heuer beträgt 500.000 fm, davon 120.000 fm Industrieholz und 380.000 fm Sägerundholz. Diese Erfolge und die umfangreichen Dienstleistungen für die Mitglieder gaben den Ausschlag für die Wahl zum virtuellen „Forstbetrieb des Jahres” durch die Redaktion des Holzkurier. Ein weiterer ausschlaggebender Grund für den frischen Wind im Verband ist das neu definierte Leitbild, in dem vor eineinhalb Jahren die Struktur klar gegliedert und großer Wert auf Subsidiarität gelegt wurde. Bonus-Malus. Aus der Praxis der Basis stammen die Grundlagen für das interne Handbuch für den überbetrieblichen Forstmaschineneinsatz. Seit 2 Monaten wird vor allem das Bonus-Malus-System im Bezirksverband Hartberg von Dipl.-Ing. Harald Ofner und den Waldhelfern getestet. Logistikprojekt. Die nächsten Schritte beim Logistik-Projekt in der Steiermark stehen bevor. In enger Zusammenarbeit mit der Forsttechnik-Abteilung an der Universität für Bodenkultur soll die Prozessanalyse von Dipl.-Ing. Peter Rauch ein erster Schritt zur elektronischen Vernetzung mit der Sägeindustrie sein. Die von Seewald & Partner entwickelte Spezialsoftware für die Holzvermarktung ist dabei ein zentrales Tool. Diese wurde bereits von den Waldverbänden in Salzburg gekauft und adaptiert (neue Features wie doppelte Buchhaltung oder Telebanking). Die Software besticht durch die klare Struktur und das Frühwarnsystem bei der Bankgarantie.Mittels Lieferschein kontrollieren die Waldhelfer das vom Sägewerk übermittelte Werksabmaß stichprobenartig. Auch ein laufendes Controlling der Parameter oder ein interner Vergleich der Mitglieder ist damit möglich.
Leistungen des Waldverbandes- Richtlinien für gemeinschaftliche Holzvermarktung, Organisation, Sicherheiten, Kontakt mit Marktpartnern- Informationsplattform: www.waldverband-stmk.at mit Markt-, Schlussbrief und Unternehmerdatenbank- Entwicklung von Spezialsoftware für Ablauforganisation der Holzernte und Holzvermarktung für die forstlichen Gemeinschaften-Marketingaktivitäten und neue Geschäftsfelder: Ofenholz und Holzschnitzel, Christbaumwerbung, Holzenergiecontracting-Entwicklung und Durchführung neuer Holzverkaufsformen: Wertholzsubmis-sion, Rundholzexport-Forstservice für Hof fernen Wald - Betriebsführung- Gemeinschaftlicher Betriebsmitteleinkauf - Mitgliedscard-Weiterbildung und Schulungen in enger Abstimmung mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl-Nachwuchspflege: junge Waldbauern
Starke Südachse. „Sich anzugleichen, ist in der zunehmenden Globalisierung für Waldbesitzer und Forstbetriebe sinnvoll”, so Verbandsobmann Herbert Pretterhofer. Mit dem Schulterschluss mit Kärnten sei eine starke Südachse geschaffen worden. Damit wurden vor allem die Waldbesitzer in Kärnten gestärkt, denen von der Sägeindustrie teilweise ein rauer Wind entgegenweht. Am Holzmarkt sei es für Forstbetriebe wichtig, Alternativen zu haben, so Eberl.
„In Zeiten des Werksabmaßes ist die unmittelbare Kontrolle für den Forstbetrieb schon längst verloren.”Dipl.-Ing. Winfried Eberl
Dem Waldverband Steiermark sind langfristige Partnerschaften mit der Säge wichtig, meinen Eberl und Pretterhofer unisono. Mit den in den meisten Bezirksverbänden geschaffenen kritischen Größen bei der gemeinschaftlich vermarkteten Holzmenge eröffnen sich auch gute Alternativen bei der Preisgestaltung, die den Mitgliedern direkt zu Gute kommen. Direkt einkommensrelevant ist eine Mitgliedschaft im Waldverband auch bei der Bioenergie. Das Holzenergiecontracting in Mikronetzen laufe sehr erfolgreich: 65 Projekte sind in Betrieb, 28 in Vorbereitung. Derzeit beträgt die Anschlussleistung 6,8 MW, der Hackgutbedarf 18.000 SRM/J. Die Aktion „Ofenholz und Holzschnitzel” umfasst 140 Mitglieder mit meist geringer Vermarktungsmenge. Zielbetriebe seien größere Betriebe, die einige 100 m? pro Jahr anbieten. Ein wichtiger Imagefaktor ist die Christbaumwerbung mit Banderole (120 Mitglieder). Die Steiermark hat erstmalig eine mit einheitlicher Färbung eingeführt, bundesweit wurde jetzt ein farblicher Kompromiss getroffen, so Eberl.
Zusammenarbeit bei Harvestereinsätzen. Besonders einkommensrelevant bei den derzeit niedrigen Holzpreisen sei die Zusammenarbeit bei Harvestereinsätzen, die auch mit der WWG Bergwald gut abgestimmt sei. Vor allem die Liefer- und Bereitstellungskontinuität müsse weiter verbessert werden. Als Partner schätzt Eberl hier die Papierholz Austria, mit der heuer Liefermengen und -termine detailliert abgestimmt wurden. Besonders stolz sind die Waldverbands-Funktionäre auf das überdurchschnittliche Nutzungsprozent des Waldverbandes in der Region 6 nach PEFC.
Volldienstleistung für Hof ferne Betriebe. Die Volldienstleistung sei vor allem für Hof ferne Betriebe noch auszubauen, in der WWG Leoben gehören bereits 20% als Mitglieder des Verbandes zu dieser Kategorie, so Pretterhofer. „Wir setzen mit unserer Tätigkeit dort an, wo die Forstberatung der Kammern endet”, schätzt Eberl seine Leistungsmöglichkeiten durch die besondere Zusammenarbeit mit der Kammer, um möglichst viele Waldbesitzer zu erreichen. Anspruchsvoll für einen Waldverband, aber auch kritisch zu sehen sei das GIS-Projekt des Verbandes, das insbesondere überbetriebliche Einsätze ermöglichen soll. „Es darf aber nicht so weit gehen, dass der einzelne Waldbesitzer wie in Skandinavien nichts mehr zu bestimmen hat”, grenzt Eberl die Aufgaben des Verbandes ein. Submissionsstandards weiter heben. Bei der 2. Wertholzsubmission am 23. Jänner 2002 mit wieder etwa 600 fm sollen die Qualitätsstandards weiter gehoben werden, so Eberl. Dazu wurden die Waldhelfer eigens geschult. Auch die Zufuhr des Rundholzes müsse noch kostenoptimiert werden. Neben dem Umsatzträger Ahorn scheint sich im Vorfeld der Submission ein Trend zur Eiche abzuzeichnen. Stolz ist der Verband auf sein Abrechnungsprogramm, mit dem trotz verschiedener Lose nur eine Abrechnung pro Käufer notwendig war.
Junge Waldbauern. Eine wichtige „Frischzellenkur” für den Verband sei die wachsende Gruppe der „Jungen Waldbauern” mit dem dynamischen Sprecher Robert Hoffelner. Eine zweite Gruppe spezialisiert sich gerade auf Läuterung und Jungwuchspflege. Auch diese Aktion soll der Zunahme an Hof fernen Betrieben entgegenwirken. Die heuer neu eingeführte Mitgliedscard (ermäßigter Betriebsmitteleinkauf bereits bei 6 Forstausrüstern möglich) soll gezielt die jungen Waldbauern ansprechen. Es gilt, das Image von Forst/Holz zu heben. Nach einer Umfrage von proHolz seien die „Nachwuchssorgen im Holzbereich evident”. Besonders der Auto-Cluster zieht in der Steiermark als große Konkurrenz junge Fachkräfte ab. Die landeseigene Forstliche Ausbildungsstätte Pichl ist Hauptschulungszentrum für die Waldverbandsmitglieder und vor allem für die jungen Waldbauern. Die Zusammenarbeit bringt Vorteile für beide Institutionen. Besonders positiv wurden von den Teilnehmern die Außenkurse empfunden. Eine enge Bildungszusammenarbeit bietet auch der Forstbetrieb Mayr-Melnhof mit FVW Hannes Loschek.
„Unsere Weiterentwicklung wird gemessen am wirtschaftlichen Erfolg und daran, ob unsere Leistungen angenommen werden.” Herbert Pretterhofer