In den Wäldern der Grenzgebiete Nordrhein-Westfalens und Hessens entwickelte sich in den vergangenen 2 Jahrzehnten eine der größten Holzindustrien Deutschlands.
Zielstrebig errichtete Jürgen Ante ein Unternehmen, das mit einem möglichst breiten Angebot stabil durch die Unwägbarkeiten der Holzwelt steuert. Rückschläge, wie der Großbrand im Vorjahr, wurden weggesteckt - aus der Asche stand man mit mehr als doppelter Leimholzkapazität auf.Kontinuierliches Wachstum. Die Beharrlichkeit, mit der das Unternehmen zur derzeitigen Größe gedieh, mit der man nun als Komplettanbieter von der Dachlatte weg bis hin zu 150.000 m? Leimholz pro Jahr und fertigen Wandelementen alles bieten kann, veranlasste die Redaktion des Holzkurier, ante holz, Bromskirchen-Somplar/D, zum Sägewerk des Jahres 2002 zu küren.Größe ist das Merkmal des Stammsitzes - 70 ha sind derzeit von der hessischen Holzindustrie belegt. Darauf befindet sich auch eine Produktionsanlage für den Garten- und Landschaftsbau, die sehr schwache Hölzer verarbeitet. An Einschnittlinien betreibt Ante eine V 40 Linck-Linie, auf der er überwiegend Bauholz produziert. Eine V 30-Profilierlinie ist so wie die V 40 auch mit einer flexiblen Doppelwellenkreissäge für 7-stieligen Nachschnitt bestückt. Parallel dazu läuft seit 1998 eine Söderhamn-Vislanda-Profilierlinie samt Linck-Doppelwellenkreissäge. Das Einschnittspektrum ist beachtlich: von 12 bis 20 cm auf der schwedischen Sägelinie, bis 33 Zopf schafft die V 30 und alles darüber lässt sich mit der V 40 einschneiden.
Alle Dimensionen verarbeitbar. Das war Ante und seiner rechten Hand Gotthard Oberließen angesichts des Rundholzaufkommens in einer der waldreichsten Regionen Deutschlands noch nicht genug. Ab März will man eines der modernsten Starkholzsägewerke des Landes betreiben. Das Konzept: Leiße, Winterberg/D, wird eine neue Aufgabe errichten, mit der man den bestehenden Förderstrang der Rundholzsortierung nutzen kann. Hinzu kommen dort ein Bruks-Wurzelreduzierer und ein Nicholson-Entrinder mit 110 cm Durchlass.Starkholz-Sägewerk
Die Einschnittlinie selbst basiert auf EWD-Bandsägentechnik. Eine Blockbandsäge mit Spaner für Vor- und Rückschnitt und eine flexible Doppelwellenkreissäge DWK für den Nachschnitt sowie ein Optimes 2000 werden die erste Ausbaustufe bilden. Einschnitt: 150.000 fm/J.Wie bei Ante üblich, wird großzügig geplant. Das heißt: man hat bereits Überlegungen, einen zweiten Sägeständer zu installieren, der Platz für eine Trennbandsäge ist vorhanden, detto für einen zweiten Spaner.
mit bestehender Linie verknüpft. Eingebunden wird die Linie in die Mechanisierung der bestehenden V 40-Linie, wo eben ein gebrauchtes Springer-Sortierwerk von Häusermann, Fichtenberg/D, zum Laufen gebracht wird. In diese Sägehalle kommt auch noch ein Optimes-Besäumautomat, sodass man mit einem Schlag 2 Anlagen modernisiert hat. Geht die Entwicklung beim Bauholz weiter wie gehabt, wird man das Einschnittprogramm der V 40 umstellen - ein 2. Spaner würde die rationelle Produktion von Massenware erlauben.Als Mitte der Neunzigerjahre die Substitution von Bau- durch Leimholz begann, entschied sich Ante für die Ergänzung des Angebotes mit BSH, KVH, Duo- und Triolam. Die für 60.000 m³ Jahresproduktion ausgelegte Anlage wurde im Vorjahr allerdings durch einen Brand zerstört.
Rascher Wiederaufbau. Binnen 12 Monaten wurden die Brandreste entfernt, eine neue 80 mal 260 m-Halle gebaut und eine Leimholzfertigung modernster Bauart installiert. Mit 3 Grecon Dimter-Kompaktkeilzinkenanlagen und einer kontinuierlichen HF-Presse von Ersson, Storvik/SE, können 150.000 m³/J produziert werden. „Das ist die erste Ausbaustufe”, erläutert Oberließen den großzügigen Umgang mit der überdachten Fläche in der Produktionshalle. Auch hier sind Erweiterungen in den nächsten Jahren eingeplant.
Ante-FactsBetriebsgelände: 70 haHolzeinkaufsradius: 150 kmEinschnitt: 650.000 fm (2001)Starkholzwerk: 150.000 fm/J (2003; Start: April 2002)Leimholzkapazität: 80.000 m³/J KVH,70.000 m³/J BSH (2002)Produktionshalle Leimholz: 20.000 m²Fertigwaren-Lagerhalle: 16.000 m²Mitarbeiter: 500 (D 320, PL 180)Exportquote: 5%Produkte: Schnittholz, Gartenholz, Leimholz, abgebundene Konstruktionshölzer, Holzbauelemente, Pellets
Das Starkholzsägewerk dient nicht der Fensterkantelproduktion, wie ähnliche Anlagen, die jüngst entstanden, sondern wird explizit die eigene Leimholzfertigung bedienen. „Bis zu 90% der Schnittware wird wertoptimiert intern weiterverarbeitet”, gibt sich Oberließen zuversichtlich. „Unser Konzept sieht die Gütesortierung in der Säge vor. Bei minimalen Transportkosten geht es in die Trockenkammern, von dort ins Rohwarenlager vor der Leimholz-Produktion.”Produktionsteile passen zusammen. Obwohl beständig Veränderungen erfolgten, ist das 70 ha-Areal konzeptionell exakt gegliedert. Gartenholz- und Zaunproduktion schließen an das Gartenholz-Fertiglager an. Der Langholz-Sortierplatz befindet sich neben der V 40- und der künftigen Starkholzlinie. Die Söderhamn- und V 30-Linie liegen neben dem Kurzholzplatz und die Trockenkammern samt 6 MW-Urbas-Heizanlage in der Nähe der Leimholzfertigung.
Großes Pelletswerk. Diesem Produktionsfluss entsprechend wurde auch das eben angelaufene Pelletswerk unterhalb der Leimholz-Fertigung errichtet. Spricht man von einer Jahresproduktion von 15.000 t des Bio-Heizmaterials, so muss man auch hier „in der ersten Ausbaustufe” dazu sagen - es ist durchaus eine Verdoppelung der Kapazität möglich.Erzeugt werden 6 mm-Pellets für Kleinanlagen und 8 mm-Fraktion für Großkunden. Abnehmer ist der Holzhandel, der mit einem Lkw mit integrierter Wiegevorrichtung beliefert wird.