Einer der größten Hersteller für Landhaus-Dielen in Europa ist Stia, Admont. Diese Position soll weiter ausgebaut werden: Mit einer Investition von 11,7 Mio. € hat das Unternehmen vor eineinhalb Jahren eine neue Fertigungsstraße für Landhausdielen eröffnet (sh. Holzkurier Heft 30-31/2001, S. 12). In Rekordzeit wurde eine 4600 m² große Halle fertig gestellt. Mit dieser Investition kann die Produktion für Landhausdielen, die als Admonter Naturböden vermarktet werden, kurzfristig im 3-Schicht-Betrieb praktisch verdoppelt - also von momentan 850.000 m² auf 1,5 Mio. m² - werden.Tausendjährige Tradition. Stia ist eine 100-%ige Tochter des Benediktinerstiftes Admont in der Steiermark. Die Produkte des heute geschlossenen Sägewerkes wurden weiterveredelt: Waren es vor 20 Jahren die Naturholzplatten, so produziert man seit 15 Jahren Admonter Naturböden mit ökologischer Oberfläche. Zunächst eroberten die Admonter Landhausdielen vor allem die deutschsprachigen Länder und Italien, doch in den vergangenen 5 Jahren ist es gelungen, die Geschäftsverbindungen auf den gesamten EU-Raum sowie auf den nordamerikanischen und japanischen Markt auszuweiten. Der Exportanteil stieg, bei einem Umsatzvolumen von 32 Mio. € auf 70%.Durchgängig gleiches Material. Die Dielen sind 3-schichtig aufgebaut: Vorder- und Rückseite bestehen aus der gleichen Holzart. Nut und Feder an allen 4 Seiten sorgen für die Passgenauigkeit. Die Farbe und Struktur der verschiedenen Hölzer wird durch das Grundieröl, ein Gemisch aus pflanzlichen Ölen, sowie dem abschließenden Wachsauftrag hervorgehoben. 45.000 m³ Schnittholz werden jährlich, überwiegend im Winter geschlägert, bezogen. Das Programm umfasst die Holzarten Lärche (15.000 m³/J), Fichte (20.000 m³/J), Kiefer, Ahorn, Eiche, Esche und Buche. In den vergangenen Jahren kamen Robinie, Erle, Kirsche und Walnuss dazu. Die Trocknung des Nadelholzes erfolgt in 25 Kammern von Vanicek, Hartberg, mit 1500 m³ Kapazität. Pro Tag werden so 150 m³ auf Endfeuchte gebracht. Am schwierigsten ist Lärche zu trocknen, Laubholz wird verleimfertig zugekauft.
Lärche ist nicht gleich Lärche. Als Neuheit bei Lärchenholz bieten nun die Steirer eine Wahl zwischen der orangeroten Gebirgslärche aus den heimischen Wäldern und der feinstrukturierten, helleren sibirischen Lärche, die als eigenständige Holzart vermarktet wird. Ausdrücklich wird die sibirische Lärche in den Stärken 15 und 21 mm in den Breiten 158 und 192 mm und in astiger - und das ist neu - vor allem auch in astreiner Sortierung angeboten. Die Decklagen sind 4 mm stark, was zu einem Kostenvorteil in der Produktion führt und als Preisvorteil weitergegeben wird.Zusätzlich im Angebot ist die Breitdiele in Gebirgslärche mit 240 mm Breite und Längen bis 4970 mm in den Oberflächen roh, gebürstet, geölt und gewachst. Diese lässt sich mit 192 und 158 mm Breiten kombinieren.Alt und doch neu. Als weitere Neuheit gibt es die Variante Lärche alt. Bei diesem Programm weisen die Decklamellen nach einer Spezialbehandlung durchgehend Altholzcharakter in Farbe und Struktur auf. Das bedeutet nicht nur ein schönes Erscheinungsbild des Bodens, sondern auch eine wesentliche Erleichterung bei partiellen Ausbesserungsarbeiten.Als Admonter Renovierungsboden wird die Landhausdiele in Lärche mit 3-schichtigem Aufbau angeboten. Die geringe Stärke von nur 10 mm macht sie vor allem bei Renovierungen und als Ersatz von Teppichböden zur interessanten Alternative. Sie kann schwimmend verlegt oder verklebt werden.Auch für Altholz mit seinem rustikalen Charakter mit dunklen Ästen, Rissen und Wurmstichen bieten die Admonter ein komplettes Programm als Schnittholz, Platte und Landhausdiele an. Die Rohmaterialien werden aus den Dachkonstruktionen sehr alter Gebäude gewonnen und neu aufbereitet.
Stia-Facts
Gründung: 1972
Eigentümer: Benediktinerstift Admont
Geschäftsführer: Mag. Josef Landschützer,
WDir. Dipl.-Ing. Helmuth Neuner
Mitarbeiter: 220
Umsatz: 32 Mio. €/J (2000)
Produkte: Landhausdielen mit ökologischer
Oberfläche und Naturholzplatten
Märkte: Inland 30%; Export 70%: überwiegend nach
West- und Südeuropa, USA und Kanada, Asien mit Japan,
Taiwan und Korea
Kunden: Fachhandel
Gründung: 1972
Eigentümer: Benediktinerstift Admont
Geschäftsführer: Mag. Josef Landschützer,
WDir. Dipl.-Ing. Helmuth Neuner
Mitarbeiter: 220
Umsatz: 32 Mio. €/J (2000)
Produkte: Landhausdielen mit ökologischer
Oberfläche und Naturholzplatten
Märkte: Inland 30%; Export 70%: überwiegend nach
West- und Südeuropa, USA und Kanada, Asien mit Japan,
Taiwan und Korea
Kunden: Fachhandel
Flexible Produktionstechnologie. Esche oder Eiche, Lärche oder Buche, Fichte oder Kiefer mit roh gebürsteter oder lackierter, geölter oder gewachster Oberfläche, in vielen Dimensionen und Stärken - fast jeder Wunsch kann mit der neuen Produktionslinie erfüllt werden.Auf dieser Anlage werden Dielen zwischen 1,2 und 2,5 m gefertigt, 5 m können nur an der bestehenden Linie hergestellt werden. Gehobelt wird die getrocknete Ware mit einer Rotor-Hobelmaschine von Ledinek, Hoce-Maribor/SLO. Danach besteht eine Pufferkapazität von einem halben Tag. 5 Dünnschnittgatter von Wintersteiger, Ried im Innkreis, trennen die Kanteln mit einem Vorschub von 0,5 bis 0,8 m/min zu Lamellen auf. Die Gatter stehen erhöht, somit ist bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten eine gute Zugänglichkeit gewährleistet. Die Toleranz der verleimfertigen Lamellen liegt bei 1 bis 2 Zehntel Millimeter.Qualitätssortierung. Ein optoelektronischer Woodeye-Scanner von Innovativ Vision, Linköping/SE, untersucht die Lamellen auf Grundfarbe, Kalibrierung, Äste, Harzgallen, Bläue, Buchs und Risse und steuert somit die nachgeschaltete Kappung. Die Programmierung der 1 GHz-Rechner auf die Stia-Parameter hat ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Sortiert wird ausschließlich in 2 Qualitäten: A und C. Auf den 6 Etagen der beiden Paternoster werden die Lamellen entsprechend der Qualität sowie Länge und Stärke getrennt abgestapelt. Die Pufferkapazität vor der Presse beträgt eine Woche.Für die Mittellagen verwendet Stia unter anderem die anfallenden Kapphölzer. Mit einer 6-Etagen-Presse von Bürkle, Freudenstadt/D, werden die Landhausdielen bei einer Temperatur von 100° C 5,5 min lang verpresst. Als Bindemittel verwendet man Harnstoffharzleime. Bei Bedarf werden die Oberflächen mit Ästen und Holzkitt ausgebessert.Ökologische Oberfläche. Nach 2-tägiger Auskühldauer werden die Dielen mit einer Schleifmaschine von Costa Levigatrici, Schio/I, kalibriert und die Oberfläche mit Korn 220 feingeschliffen. Die Längsprofilierung erfolgt an einem Doppelendprofiler von Gabbiani, Villa Verucchio/I, mit einem Vorschub von 50 m/min. Bei der Querprofilierung werden die Dielen mit 9 m/ min an die Diamant-Werkzeuge mit einem halben Jahr Standzeit transportiert. Danach erfolgt eine Oberflächenkontrolle.Die Landhausdielen werden 2 Mal geölt und erhalten dann einen abschließenden Wachsauftrag.Ein stiftseigenes Biomassekraftwerk mit Wärmerückkoppelung von Kohlbach, Wolfsberg, erzeugt Wärme und Strom. (siehe Holzkurier Heft 27/99, Seite 20).Zwei Drittel der Produktion machen die Böden aus, dazu kommen Naturholz-, Fassadenplatten, Türfriese und Holzbriketts.