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Besondere Highlights: Die 30.000. Unimat wurde zu Unterkofler geliefert © Nöstler

Jubiläums-Maschine

Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Martina Nöstler | 25.08.2004 - 00:00
Der 30.000. Unimat von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, wurde im Frühjahr bei der Zimmerei Unterkofler in Großarl installiert. „Flexibilität ist unsere Stärke“, erklärt Geschäftsführer Christof Unterkofler. „Darum fiel unsere Wahl auch auf die Maschinen der Weinig-Gruppe.“
Unterkofler-Facts Gegründet: 1937 durch Rupert Unterkofler
Geschäftsführer: Christof Unterkofler
Standorte:
 • Großarl, 1,3 ha Areal, 45.000 m³ umbauter Raum
 • Hüttschlag, 1,5 ha Areal, 10.000 m³ umbauter Raum
Mitarbeiter: 50 im Holzbau, 20 in der Planung
Geschäftsfelder: Sägewerk, Zimmerei, Tischlerei
Einschnitt: 4000 fm/J
Holzbedarf: 8000 m³/J
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Besondere Highlights: Die 30.000. Unimat wurde zu Unterkofler geliefert © Nöstler

Komplett-Anbieter. Beide Unternehmen - sowohl Weinig als auch Unterkofler - treten der jeweiligen Branche als Komplett-Anbieter auf. Während der Maschinen-Hersteller sämtliche Anlagen für die Bearbeitung von Massivholz inklusive der dazugehörigen Schärfmaschinen im Programm führt, tritt Unterkofler als General-Unternehmen im Holzbau-Segment auf. An den beiden Standorten Großarl und Hüttschlag werden Sägewerk, Zimmerei sowie Tischlerei betrieben.
„Im Holzbau arbeiten wir hauptsächlich im traditionellen Bereich - Holzhäuser, Gastronomie, Schihütten, landwirtschaftliche Gebäude im ländlichen Stil“, erläutert Junior-Chef Peter Unterkofler, der für die Produktion in der Zimmerei zuständig ist. Angeboten wird die gesamte Palette: von der Außenhülle über die komplette Innen-Ausstattung bis hin zu den Vorhängen. „Bei uns wird alles individuell gefertigt, es gibt keine Standard-Lösungen. Darum war es für uns wichtig, dass die Maschinen-Ausrüstung auch möglichst flexibel ist“, meint Peter Unterkofler.
Weinig-Facts Vorstand: Rainer Hundsdörfer,
Dr. Dieter Japs,
Karl Wachter
Mitarbeiter: 1100 in Tauberbischofsheim,
2200 weltweit
Firmenareal: 12 ha überbaute Fläche
Umsatz: 320 Mio. €/J in der Gruppe
Tochtergesellschaften: Dimter, Grecon, Raimann,
Waco, Concept, Weinig SA, Weinig Yantai
Vertriebsgesellschaften: Singapur, Australien,
China, England, Japan, USA
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Starker Zusammenhalt: Theresia, Christof jun., Christof sen. und Peter Unterkofler (v. li.) © Nöstler

Ein Hobelautomat reicht. „Wir haben alle Bearbeitungs-Varianten in eine Maschine gepackt, für die normalerweise 2 notwendig wären“, erklärt Weinig-Repräsentant Christian Marn. Im Unimat 2000 finden sich sowohl das Hydro- als auch das Powerlock-System sowie die Achsensteuerung wieder. Die 8-spindelige Maschine besitzt 5 Powerlock- und 3 Hydrospindeln mit Gegenlager und Gerade-Jointer. „In dieser Art wurde von Weinig noch kein Unimat 2000 ausgeliefert - also ein Unikat-Unimat“, so Marn.
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Einzug beim Unimat 2000: durch Mobilspindel können unterschiedliche Werkstück-Größen fast lückenlos bearbeitet werden © Nöstler

Losgröße 1 rationell fertigen. Durch die besondere Spindel-Anordnung ist es möglich, vor allem Kleinserien - die bei Unterkofler häufig anfallen - rationell zu fertigen. Holzdimensionen von 20 bis 300 mm Breite und 8 bis 160 mm Höhe können mit der Anlage bearbeitet werden. Vorschub: 6 bis 36 m/min.
Hand in Hand mit dem Unimat 2000 wurde auch eine kleine Ein- und Auslauf-Mechanisierung installiert. Das Besondere beim Einzug ist die Mobilspindel: Ein Sensor tastet das zu bearbeitende Werkstück ab, die Einzugs-Walze verstellt sich automatisch. Damit ist es möglich, unterschiedlich breite Stücke fast lückenlos zu hobeln.
Ein weiterer Vorteil des Unimat 2000 ist die verbesserte Schallschutz-Haube. „Da unsere Produktion an Wohnhäuser angrenzt, ist der Schallschutz bei uns ein großes Thema“, heißt es bei Unterkofler.
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Für genaue Schärfergebnisse: Rondamat 970 © Nöstler

Umfangreiches Lieferprogramm. Für die Werkzeug-Instandsetzung der Hobelmesser setzt man bei Unterkofler auf einen Rondamat 970. Als Ergänzung dazu hat man die Vermessung Opticontrol installiert: Das Werkzeug wird vermessen, die Daten automatisch am Computer angezeigt und zur Maschine übertragen.
Der Schärfraum wurde 3 m über Grund im 1. Stock angelegt, darunter läuft die Mechanisierung des Hobelautomaten. Um die schweren Hydroköpfe leicht transportieren zu können, bedient man sich eines Aufzuges. Per Knopfdruck verfährt dieser zum jeweiligen Tableau, in dem sich die nummerierten Hobelköpfe befinden. „So lässt sich leicht Überblick bewahren“, erklärt Unterkofler.
Neben dem Jubiläums-Hobelautomat wurden bei Unterkofler noch einige weitere Maschinen für die Massivholz-Bearbeitung von der Weinig-Gruppe angeschafft. So installierte man eine Vielblatt-Kreissäge KM 310 M von Raimann, Freiburg/DE. Bei dieser Maschine wurde das System Quick-fix, eine Hydro-Schnellspannung für Sägeblätter, integriert. Die Blattverstellung erfolgt automatisch. „Meistens arbeiten wir für die Optimierung mit 2 bis 3 Sägeblättern“, erläutert Peter Unterkofler. Es können aber auch 10 Sägen und mehr eingespannt werden.
Um das Holz genau auszurichten, stehen 2 Laser zur Schnitt-Positionierung zur Verfügung. In der Vielblatt-Kreissäge befindet sich eine geschlossene Transport-Kette mit Spikes. „Diese sorgen für einen sicheren Transport des zu bearbeitenden Materials“, erklärt Marn. Auslaufseitig wurde ein Querförderer mit automatischem Rücklauf angeordnet.
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Vielblatt-Kreissäge von Raimann: geschlossene Transport-Kette mit Spikes transportiert Material sicher durch die Anlage © Nöstler

Anlagen-Abrundung. Eine Einlauf-Länge von 6,3 m besitzt die neue Opticut S50 von Dimter, Illertissen/DE, die ebenfalls im Frühjahr in Betrieb genommen wurde. Mit dieser Anlage ist sowohl ein automatischer als auch manueller Längenzuschnitt möglich. Holzmerkmale, die ausgekappt werden sollen, markiert der Bediener mit fluoreszierender Kreide. Die Maschine erkennt diese und setzt je nach benötigten Daten, die in der Optimierungs-Software hinterlegt sind, den Kappschnitt.
Auch die Opticut S50 ist auf das restliche Maschinenprogramm hinsichtlich der zu bearbeitenden Querschnitte optimal abgestimmt. Dimensionen: 300 mal 100 mm.
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Die Opticut S50 von Dimter ergänzt das Programm der Weinig-Gruppe bei Unterkofler © Nöstler

Vorteil: ein Ansprechpartner. Als großes Plus der Weinig-Gruppe sieht man, dass alles aus einer Hand geliefert wird. „Somit hat man auch nur einen Zuständigen, mit dem Wünsche und allfällige Änderungen abgesprochen werden“, erläutert Christof Unterkofler. Dies war ein weiterer Grund, warum man sich für dieses Anlagenprogramm und Weinig entschieden hat.
Einzig eine Anlage der Weinig-Tochter Grecon, Alfeld/DE fehlt noch bei Unterkofler. Aber auch darüber hat man sich in Großarl schon Gedanken gemacht …