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Sprecher Automation stellte Produkte für die Weiterverarbeitung vor: Peter Vihaus, Sandra Schöftner und Siegfried Hindinger (v. li.) © Nöstler

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Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Martina Nöstler | 10.09.2004 - 00:00
Positiv überrascht von der Holzmesse in Klagenfurt, die vom 26. bis 29. August über die Bühne ging, zeigten sich Ing. Siegfried Hindinger und Peter Vihausvon Sprecher Automation, Linz. „Es waren besonders viele Interessenten aus den EU-Ostländern bei uns zu Besuch”, erläuterten die beiden. Die guten Kontakte, die man in Klagenfurt knüpfen konnte sowie die Erstgespräche seien nicht zu unterschätzen. Aufklärungsarbeit notwendig. „Der Rohstoff im Osten ist in Mengen vorhanden. Die Länder haben demnach das Potenzial, die Wertschöpfung im Land zu behalten. Trotzdem ist noch viel Aufklärungsarbeit seitens der Maschinen-Lieferanten notwendig, da das Know-how teilweise noch fehlt”, so Hindinger.
Auf der Messe präsentierte Sprecher Automation die erweiterte Produkt-Palette hinsichtlich der Weiterverarbeitung und Ausbeute-Erhöhung (sh. TO-Beitrag "Fokus Weiterverarbeitung, ©timber-online.net 23.08.2004 20:57:08 MEZ). So zeigte man etwa den Sprescan CC-190, für die Konvex-Konkav-Messung im Längsdurchlauf. Weiteres Highlight speziell für die Parkett-Indus-trie ist Sprescan Crack-490: Mit diesem System ist es möglich, Trocknungs-Risse an den Stirnseiten der Friese zu erkennen. Das Bildverarbeitungs-System eignet sich für den Einbau in Doppelend-Profilieranlagen oder in Durchzugs-Kappsägen. Mit Sprescan Ring-490 lässt sich die Jahrring-Lage bestimmen. „Mit dem System können bestehende Sortieranlagen nachgerüstet werden. Sprescan Ring wurde speziell für die Leimholz-Industrie entwickelt”, so Vihaus.
Die Feuchtemessung ist bei Sprecher - für Sägewerke oder die Holznachverarbeitung - auch wieder ein zentrales Thema. „Unsere Feuchtemessung hat sich bereits als mitteleuropäischer Standard etabliert”, meint Hindinger. Mit zahlreichen Installationen wie etwa Stora Enso Timber (mehr als 30 Anlagen europaweit), Schweighofer, Sebes/RU, Pabst, Obdach und Zeltweg, Karelia, Kuopio/FI, Bauwerk, St. Margarethen/CH und Salzburg, sei Sprecher in Europa Marktführer für berührungslose Feuchtemessung. Als besonderes Markenzeichen gilt dabei die flexible Anwendbarkeit für nahezu alle denkbaren Applikationen.
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Sprecher Automation stellte Produkte für die Weiterverarbeitung vor: Peter Vihaus, Sandra Schöftner und Siegfried Hindinger (v. li.) © Nöstler

Gut organisiert. Ein Kompliment an die Messeleitung sprach Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Deutschland-Niederlassung von Innovativ Vision, Linköping/SE und Siegen/DE, aus. War der Andrang an den ersten beiden Tagen nicht so gut wie erhofft, konnte am Samstag viel qualifiziertes Fachpublikum vor allem aus Deutschland und Italien am Stand begrüßt werden.
In Klagenfurt präsentierte Innovativ Vision die vierte Generation des WoodEye mit neuem Design und noch leichterem Bedien-Terminal. „Mit dieser Anlage ist eine bis zu 6 Mal höher Messauflösung möglich“, freut sich Innovativ Vision-Geschäftsführer Leif Erlandsson. Das WoodEye wurde für die Bedürfnisse der Hobel-, Parkett- und Leimholz-Industrie konzipiert. „Mit Geschwindigkeiten bis 650 m/min, mit denen etwa Hobelmaschinen heute arbeiten, können wir leicht mithalten“, erläuterte Erlandsson.
Der Geschäftsführer sieht seine Verpflichtung in der Entwicklung von Innovationen: „Wir bieten keinen Gemischtwaren-Laden an, sondern konzentrieren uns auf eine Sache“, erklärt er die Philosophie von Innovativ Vision. Weltweit wurden bereits über 200 Anlagen in Betrieb genommen. In der Parkettindustrie schätzt Erlandsson den Weltmarktanteil von Innovativ Vision auf 80%. „Neben den großen Produktionen eignet sich WoodEye aber auch für mittelgroße Betriebe, um die Wertschöpfung zu steigern“, so Erlandsson. Gutes Jahr. Der österreichischen Holzindustrie streut Erlandsson Rosen: „Österreich war und ist ein gutes Beispiel für Wertschöpfung.“ Hinsichtlich der Investitionen hat es aus seiner Sicht nie einen Negativ-Trend gegeben. Auch aus Deutschland sind wieder gute Signale erkennbar. „Für heuer zeichnet sich ein sehr gutes Jahr für uns ab“, ortet Erlandsson.
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Die vierte Generation des WoodEye präsentierte Innovativ Vision-Geschäftsführer Leif Erlandsson in Klagenfurt © Nöstler

Neue Generation. Eine neue Generation von Laserscannern, die über hochauflösende Multisensoren verfügen, präsentierten Peer Verfürth und Jean-Yves Hergott von Luxscan, Ehlerange/LU, in Klagenfurt. „Die Anlage ist für Nadel- und Laubschnittholz sowohl sägerau als auch gehobelt geeignet“, erläuterte Verfürth. Mit einem Sensor-Kopf können bis zu 2 Seiten analysiert werden.
Dieser Tage kann Luxscan den 100. Scanner mit dieser Technik in der Holzindustrie in Betrieb nehmen. Den Vorteil des Laserscanners sieht Verfürth im einfachen, kompakten und robusten Aufbau: Dadurch seien keine Wartungs- oder Beleuchtungs-Kalibrierarbeiten notwendig. Mit dem neuen Scanner können auch gemischte Breiten gefahren werden.
Luxscan, zur Baumer-Gruppe gehörend, sieht sich als „Vollsortimenter“: Systeme zur Defekterkennung, Optimierung, Sortierung, Erkennung von Dimension sowie Form und Farbe des Holzes, Jahrringlage sowie Systeme zur Peripherie (Feuchtemessung, Metall-Detektoren oder Markierung) gehören zum Lieferprogramm.
Die Märkte in Österreich und Italien möchte Luxscan künftig verstärkt bearbeiten. Der Erfolg zeigt sich auch in zwei jüngst erhaltenen Aufträgen. Darum ist Klagenfurt für Luxscan eine wichtige Messe - hier kann man Kontakte knüpfen.
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Verfürth, Leiter Vertrieb und Marketing (li.), und Luxscan-Geschäftsführer Hergott zeigten eine neue Laserscanner-Generation © Nöstler

Aufträge geschrieben. Über zwei aktuelle Order konnte sich Ing. Pieter Rozema von Brookhuis, Enschede/NL, auf der Holzmesse freuen: Sowohl im neuen Leimholzwerk von Pabst, Zeltweg, als auch bei Mosser in Randegg werden noch heuer Feuchtemessungen nach Bestimmungen der FMPA, Stuttgart/DE, von Brookhuis installiert.
Auch mit der Lieferung für das neue Hobelwerk von Rumplmayr, Enns, konnte Brookhuis punkten: Im August wurde eine Anlage zur Feuchtemessung samt Sortierung geliefert. „Das FMI System ist in die Microtec-Maschinensteuerung der Springer-Anlage integriert“, so Rozema. Dies bedeutet, dass sich das FMI System automatisch auf die zu sortierenden Hölzer einstellt, die Holzfeuchte-Messdaten für die Statistik im Rechner speichert und die Sortierung der Bretter mit zu hohem oder zu niedrigem Feuchtegehalt stattfindet.
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Feuchtesortierung von Brookhuis bei Rumplmayr © Brookhuis

Prüfung bestanden. Besonders freute sich Rozema über einen Testbericht aus Schweden aus dem vergangenen Jahr. Die Ergebnisse liegen seit dem Sommer vor: In einer Prüfanstalt wurden Feuchte-Systeme von 4 Unternehmen getestet. „Unsere Anlagen lieferten die besten Ergebnisse”, so Rozema.