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Cathild-Verkaufsleiterin Dominique Zykmund stellte ein Modell der Gas-Direktbeheizung vor - im Hintergrund ein Vortrockner © Kanzian

Robust gebaut

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 14.09.2004 - 00:00
Schnellere Trocknung mit größeren Ventilatoren und geringerer Lärmentwicklung, so könnte man die Trocknungs-Trends der Klagenfurter Holzmesse vom 26. bis 29. August beschreiben. Von einem durchwegs positiven Geschäftsverlauf berichteten die Hersteller. Patentierte Gas-Direktbeheizung. Trockenkammern mit Gas direktbeheizt und Vortrockner, unter diesem Motto präsentierte sich Cathild, Nürnberg/DE und Mansigné/FR. Daneben wurde eine neue Steuerung in Klagenfurt vorgestellt. Die erste wurde bei Kogler, Liebenfels, installiert (sh. Holzkurier Heft 32, S. 8).
„Die Vortrockner finden ein immer größeres Interesse”, berichtete Cathild-Verkaufsleiterin Dominique Zykmund. Beispielsweise werden für Klenk, Baruth/DE und Oberrot/DE, Projekte für Vortrockner ausgearbeitet. Bei Olbort, Weilbach/DE, wurden 4 neue Kammern installiert. Zu HVW, Thüringen/DE, wird ebenfalls eine Kammer geliefert.
Beide Säger setzen auf Gas-Direktbeheizung. Die Ventilatoren blasen die Luft direkt auf das Holz. „Dank der Zuführung des bei der Verbrennung entstehenden Wassers wird das Holz in warmer und feuchter Luft getrocknet. Dies erhöht die Trocknungsqualität, Risse und Verschalungen können vermieden werden. Vor allem Paletten- und Sägewerke, die wenig Restholz zur Verfügung haben, sprechen auf diese Art der Beheizung an”, berichtete Cathild-Deutschland-Geschäftsführer Felix Schwindsackl. „Die Zukunftsmärkte sind Russland, Polen, Rumänien und Kroatien”, erfuhr man am Messestand.
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Cathild-Verkaufsleiterin Dominique Zykmund stellte ein Modell der Gas-Direktbeheizung vor – im Hintergrund ein Vortrockner © Kanzian

Von der Nordsee bis nach Südtirol. Bereits 75 Trockner nach dem Wärmepumpen-Prinzip von Eberl, Bodenkirchen/DE, sind im Einsatz. „Gleich am ersten Messetag konnte eine Kammer verkauft werden”, so Geschäftsführer Georg Eberl. Diese geht zu Neuhofer, Stadlpaura.
Auf der Messe wurde die Steuerung inklusive der Visualisierung präsentiert. Als Neuheit stellte man die gleichmäßige Belüftung der Holzstapel vor. Dies gelingt dadurch, dass die Holzstapel abwechselnd von links und rechts belüftet werden.
Vor kurzem wurde eine Anlage an der Nordsee bei Hagenah, Bilkau/DE, in Betrieb genommen. Ein weiterer Trockner ging nach Südtirol. „Reine Wärmekammern haben wir bis jetzt 2 gebaut”, erläuterte Eberl. Zum zweiten Mal war Eberl auf der Holzmesse in Klagenfurt. „Wir wurden positiv überrascht, besser eine kleinere Messe mit wenigen, aber interessierten Kunden”, freute sich der Geschäftsführer.
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Georg Eberl, Hans Gerd Breuer, Monika Breuer (v. li) vor dem Modell des Wärmepumpentrockners © Kanzian

Italiener bauten Großanlage. Eine Großanlage mit 9 Incoplan-Trockenkammern hat man vor kurzem bei W & T, Bad St. Leonhard, in Betrieb genommen. „Die Kammern zeichnen sich durch geringe Lärmentwicklung aus”, berichtet Verkaufsleiter Sandro Tumiotto (ein ausführlicher Bericht folgt).
Weiters zeichnet die Kammern eine neue Struktur aus. Das System wurde modular erstellt. Es ist nur eine einzige Platte für Kopplungselemente und Decken erforderlich. Ein standardisierter Schraubentyp reicht. Für die Paneele wird Steinwolle verwendet, die für konstante und dauerhafte Wärmeisolierung sorgt. „Rumänien, Bulgarien, Russland, Slowenien und Kroatien sind wichtige Märkte für uns”, so der Verkaufsleiter.
Incoplan ist seit 2003 am Markt. Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und war bis 2002 als Zulieferer tätig. Für Incoplan war es deshalb die erste Messe in Österreich, wo man den Direktverkauf forcierte. Seit Anfang 2003 hat Walzl, Bad St. Leonhard, den Generalvertrieb für Österreich über.
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Wilhelm Walzl und Sandro Tumiotto (v. li.) präsentierten die neuen Incoplan-Kammern © Kanzian

Energie rückgewinnende Wärmepumpentrocknung. Holztrocknungsanlagen mit Energie rückgewinnender Wärmepumpentrocknung präsentierte Ing. Erich Hametner, TTA, Grünau im Almtal. Mit dem neuen Edelstahl-Rohrverdampfer kann eine Endfeuchte von 6% erreicht werden. Lieferbar ist die Anlage entweder anschlussfertig oder in den Einzelkomponenten.
Die Wände aus Sandwichpaneelen werden verzinkt und beschichtet ausgeführt. „Unsere Trockner sind so konstruiert, dass selbst Gerbsäuren bei Buche oder Eiche keine Probleme bereiten und aggressiver Luft standhalten können”, berichtete Hametner.
Die Regler der Serie MP von Gann, Gerlingen/DE, steuern das Trocknungsgefälle je nach Holzart und -stärke vollautomatisch. Weiters sind im Lieferprogramm Trockenkammern bis 150 m3 Nutzvolumen auch für Brennholz und Biomasse enthalten. Daneben sind bei Hametner elektronische Feuchte- und Temperaturmessgeräte von Gann erhältlich.
Eine Anlage ist bei Schmid, Telfes im Stubaital, in Betrieb. Auch die Tischlerei Gössweiner, Windischgarsten, trocknet mit dem System von TTA. Aus Platzgründen war eine besonders schmale Bauweise gefordert. Bei nur wenigen Zentimetern Luftkanalbreite ist dies nur mit einer Diffusor-Lochplatte mit exakt dimensioniertem Öffnungsverhältnis möglich. Dadurch erreicht man eine völlig gleichmäßige Luftströmung bis zum Stapelboden.
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Notburga und Ing. Erich Hametner, TTA, und DI Ulrich Berger von Gann (v. li.) setzen auf Energie rückgewinnende Trocknung © Kanzian

Furniertrocknung - heikle Angelegenheit. Bei Novem car interior design, Eschenbach/DE, wurde ein Furniertrockner installiert. Spezielle Hölzer für die Oberflächenveredelung in der Auto-Innenraumgestaltung werden hergestellt.
Die Regelung erfolgt halbautomatisch mit Hygrostat und Gann-Trocknungsüberwachung HT-85-T. „Die Furniere sollen nach dem Beizen und Waschen möglichst schonend und doch rasch getrocknet werden. Dies ist ohne gleichmäßiger Luftströmung und exakter Klimahaltung nicht möglich”, so Hametner.
Die Trockenkammer ist auf einem Edelstahlgestell mit Lenkrollen montiert. „Früher brauchte man 7 Tage für die Trocknung. Wir haben eine Spezialkammer gebaut und konnten die Trocknungszeiten auf unter einen Tag verkürzen”, freut sich Hametner.Glashaus-Prinzip. „Die Solar-Wärmepumpenkombination nach dem Glashausprinzip ist derzeit in der Entwicklung”, so Hametner.Größer und schneller. Auf größere Ventilatoren zur schnelleren Trocknung setzt Secea, Cusinati di Rosa/IT. „Die Wärmebehandlung für Paletten bekommt auch in Österreich einen immer höheren Stellenwert. Durch die größeren Ventilatoren, die erstmals in Klagenfurt vorgestellt wurden, konnten wir die Torbreite auf 18 m erhöhen”, erklärte Marketingleiter Diego Volpato. Auch die Profilstärken wurden erhöht. Die erste Anlage wurde im Jänner nach Australien geliefert. Die Luftgeschwindigkeit beträgt 7 Metersekunden bei einer Motorleistung von 18,5 beziehungsweise 22 kW.Waschmaschinensystem. „Ein neues Verbindungssystem zum Gehäuse verbessert unsere Leistung. Auch bei den Lärmwerten erreichen wir bessere Ergebnisse”, so Volpato.
„30 Minuten lang 56° C, das wird durch die Norm FA0 IPPC gefordert. Palettenwerke setzen auf kleine Kammern mit Gas-Direktbeheizung. Bei der Waldgenossenschaft Iseltal ist ein Trockner für 80 m3 im Einsatz, dabei wurde ein Gasbeheizungssystem mit 97% Effizienz eingebaut”, erläuterte Volpato.
„Eine höhere Luftgeschwindigkeit ist bei uns Basis für geringere Streuung und bessere Trocknung”, berichtete Österreich-Vertreter Herbert Riess, Gschwandt.