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Am Messestand von Baljer & Zembrod in Klagenfurt waren auch die beiden Unternehmen Holtec und Jörg vertreten © Kanzian

Zuverlässig entrindet

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 15.09.2004 - 00:00
Auf noch schnelleres Entrinden und schonendere Bearbeitung setzten die Entrindungshersteller auf der Internationalen Holzmesse in Klagenfurt vom 26. bis 29. August.Gemeinschaftsstand. Am gemeinsamen Messestand präsentierten sich die Rundholz-Spezialisten Baljer & Zembrod, Altshausen/DE und Timelkam, mit Holtec, Hellenthal/DE, und Jörg-Elektronik, Oberstaufen/DE.
Der Hochleistungsreduzierer, der in Klagenfurt von Baljer & Zembrod vorgestellt wurde, geht nach Frankreich zu Jnartin.
Um ein weiches Einlegen der Stämme in die Kettenprismen zu ermöglichen, bietet Baljer & Zembrod hydraulisch betätigte Einlegearme an. Diese übernehmen den Stamm weich und legen ihn in das Kettenprisma des Reduzierers ab. Über die Stellung des Niederhalte-Armes wird der Durchmesser des Stammes ermittelt, um sicherzustellen, dass der Reduziervorgang nach einer Stammumdrehung beendet wird.
Die zweite Möglichkeit für hohe Leistungen bietet der Durchlaufreduzierer. „Bei der Reduzierung von Abschnitten hat sich skandinavische Technik durchgesetzt. Die Abschnitte werden in ein Kettenprisma eingeworfen, bei Bedarf wird die unten liegende Fräswelle eingeschwenkt”, erläuterte Österreich-Geschäftsführer Franz Wimmer.Direkt hinter Kettenquerförderer. Um die Nachteile der bisherigen Reduziertechnik zu vermeiden, haben Baljer & Zembrod und Holtec ein neues Reduzierverfahren entwickelt, bei dem die Zentrierprismen nur zum Einsatz kommen, wenn ein Abschnitt bearbeitet werden muss. Der Reduzierer befindet sich direkt hinter dem Kettenquerförderer, in dem ein Ausrichtrollengang integriert ist.
Den Rundholzsortierwagen OBX 3 bekommt Kneidinger, Leobenstein. Dieser ist mit neuer Elektronik und Einteiloptimierung ausgestattet. „Für uns sind insbesondere die Slowakei und Tschechien interessante Märkte”, berichtete Wimmer.Besondere Schnittgeometrie. Die auf der Messe präsentierte Vario Cut von Holtec geht nach Bayern zu Ströhla, Rauschenhammermühle/DE. Bei RHD, Fournets-Luisans/FR, Ducret, Maillat/FR, Reinhard, Erlenbach/CH, und Lesobalt, Ka-liningrad/RU, wird der Rundholzplatz erneuert.
„Die beidseitig geführte Kettensäge hat eine besondere Schnittgeometrie. Im 15° Winkel wird in das Paket eingestochen”, berichtete Verkaufsleiter Hans Peter Juchem. In beliebiger Stellung kann horizontal geschwenkt werden. Das bietet den Vorteil, dass beispielsweise auch ein halbes Paket bearbeitet werden kann.
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Am Messestand von Baljer & Zembrod in Klagenfurt waren auch die beiden Unternehmen Holtec und Jörg vertreten © Kanzian

Sehvermögen beim Sägen. Jörg-Elektronik stellte die Eingangsmessung SeeCon für mittelständische Betriebe vor. SeeCon misst die Stärke automatisch und kontinuierlich über die Brett- und Model-Längedirekt am Ausgang des Einschnitt-Aggregates. Der Bediener hat die Messwerte mit einer Genauigkeit von 0,2 mm ständig im Blick.
„Die Messung in Echtzeit ermöglicht sofortige Korrekturmaßnahmen. Somit wird ein Sägen mit engen Toleranzgrenzen möglich und die Reklamationen vermindern sich stark. Ab einer Einschnittleistung von 35.000 m3/J ist die Investition ein Muss für jeden Sägewerksbetreiber”, berichtete Geschäftsführer Klaus Schuster.
Informationen über die Effektivität der Optimierung des Stammes können abgerufen werden. Derzeit sind 6 Anlagen erfolgreich von SeeCon installiert.
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Kreuzmessung von Jörg hat den Vorteil,dass der Blockzug nicht unterbrochen wird © Kanzian

Für große Durchmesser. Die H290-Kombi-Entrindungsmaschine für Hart-holz und große Durchmesser präsentierte Häwa, Wain/DE. Die vollautomatische Einstiegslösung H 256 für Laub- und Nadelhölzer wurde beim Sägewerk Pötsch, Windigsteg, installiert. Bis zu 15.000 fm/J laufen über die Entrindung. Die Beladung der Maschine erfolgt manuell. Der Entrindungsvorgang kann per Funk gestartet werden und läuft dann vollautomatisch. „Die zuverlässige Automatik kommt auch mit Problemhölzern zurecht”, berichtete Produktmanager Joachim Osswald.
Durch die am Fräskopf formschlüssige und spiralförmige Anordnung der Schlagmesser wird unabhängig von der Stammgeometrie ein ziehender Schnitt und somit eine saubere und glatte Oberfläche erzielt. Das Stammdrehaggregat ist stationär ausgeführt und die Vorschubbewegung erfolgt durch den Werkzeugschlitten. Beim Typ H 246 ist der Werkzeugarm ebenfalls auf einen Schlitten, das Bedienungspult jedoch stationär installiert. Vorschub-Geschwindigkeiten bis 40 m/min sind möglich. Der Stammtransport durch die Entrindungseinheit erfolgt durch einen hydraulisch oder pneumatisch heb- und senkbaren Kegelrollenförderer.
Ein spanisches Spanplattenwerk wurde mit der kombinierten Entrindung H 290 ausgestattet. Durchmesser von 20 cm bis 1,6 m können verarbeitet werden. „Die Leistung beträgt bis zu 50 Stück pro Stunde”, so Entwicklungsleiter Johannes Wöhr. Eine Großanlage bekam Cema, Casablanca/MA. „Viele Anfragen aus dem Fernen Osten gehen derzeit bei uns ein”, berichtete Wöhr.
Auch Sonderkonstruktionen wie beispielsweise ein Pyramiden-Sägeautomat für Kanthölzer werden angefertigt.
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Häwa-Messestand: Johannes Wöhr, Andrea Dorn, Joachim Osswald (v. li.) © Kanzian

Forschung ist Trumpf. „Bis zu 8% des Umsatzes werden bei Valon Kone in die Forschung und Entwicklung investiert”, berichtete Geschäftsführer Seppo Hänninen.
Das Maschinensortiment umfasst über 30 verschiedene Modelle. VK-Entrindungsanlagen können mit einem oder zwei Entrindungsrotoren (hydraulisch oder Air Seal) oder mit einem Reduzierrotor geliefert werden. So erhält man an die Erfordernisse angepasste Maschinen. „Mit der Entrindungsmaschine der VK26-Serie kann gute Entrindungsqualität mit niedrigen Vorschubgeschwindigkeiten erreicht werden”, berichtet Österreich-Vertreter Josef Prodinger. Die Maschinen der VK110-Serie sind robust mit einem höhenverstellbaren Rotor. Beim Sägewerk Stiedl, Schönbach bei Ottenschlag, wird eine VK820 Ende September installiert.
Weitere Anlagen wurden vor kurzem zu Klausner Holz Sachsen, Kodersdorf/DE, und Karl Decker, Hochscheid/DE, geliefert.
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Volle Besetzung am Valon Kone-Stand auf der InternationalenHolzmesse in Klagenfurt © Kanzian

Maschinenschutz durch Splittersuche. Metallsuchtechnik zum Schutz von Schälmaschinen, Sägegattern, Hackern, Pressen, Fräsmaschinen sowie Systeme zur Kontrolle von Fertigpro-dukten präsentierte Mesutronic, Kirchberg/DE.
Das stationäre Splittersuchgerät Metron 05 CO wird zur Rundholz-Inspektion eingesetzt. Am Muldenförderband mit metallfreier Zone werden die Stämme berührungsfrei durch den Metalldetektor transportiert.
Der Metalldetektor Metron 05 VT dient zum Schutz von Hackern. Der Detektor benötigt keine metallfreie Zone und kann direkt in den Rinnentrog von Zuführrinnen eingebaut werden. „Die Anti-Schock-Zone im Inneren der Detektorspule gewährleistet selbst bei übermäßiger mechanischer Belastung - wie Schlägen auf die Sensorfläche - stabile Messergebnisse”, berichtete Österreich-Verkaufsleiter Hans Janik, auf der Messe. Hoher Faserschutz. Gerne gekauft wird derzeit die A6 von Nicholson, so Österreich-Vertreter Ewald Flath. Notwendig ist die A6 dort, wo hoher Faserschutz, sauberes Entrinden und eine zuverlässige Zufuhr von Stämmen die Schlüsselfaktoren sind. Ein stoßfrei rotierender Ring entfernt die Rinde am Kambium, ohne dass die Holzfasern beschädigt werden.
Bei Hirsch, Weistrach, Reitbauer, Haidershofen, und Ziegler, Stein/Plößberg/DE, wurde jeweils eine A6 installiert. Im Sägewerk Schweighofer, Sebes/RO, ist eine A7-Entrindungsmaschine im Einsatz. Zusätzlich wird noch im Herbst eine A8 montiert. ante-holz, Bromskirchen-Somplar/DE, setzt auf die Langholzmaschine A1 mit höherem Vorschub.