Mit 25 Vorträgen in sechs Themenblöcken deckten die Rosenheimer Fenstertage Mitte Oktober das breite Themenspektrum der Fenster-, Fassaden-, Türen- und Torbranche einschließlich der gesamten Zulieferbranche ab.200 W-Gesellschaft. „Ein Barrel Rohöl kostet derzeit schon über 55 US-$”, gab DI Architekt Reto Miloni, Geschäftsführer Architekturbüro und Lichtplanung Miloni, Baden-Dättwil/CH, zu bedenken, „der Öl-Verbrauch in China und Indien ist zudem gegenüber 2003 um 28% gestiegen.”
In dieser Situation besinnt man sich wieder auf die gefahrlosen Energiequellen Sonne und Licht. In der Schweiz wird die Vision der 200 W-Gesellschaft angepeilt. Durch Energieeffizienz soll der Gesamtenergiehaushalt auf ein Drittel reduziert werden.Wie viel Fenster braucht ein Haus? „Ein Spagat tut sich bei der Frage auf, wie viel Fenster ein Haus haben darf und wie dieses mit geringstem Ressourceneinsatz erstellt, betrieben und wieder rückgebaut werden kann”, erläutert Miloni.
Für die Fensterbranche ist dabei besonders pikant, dass gute Wärmeschutzgläser mit einem U-Wert von 0,5 W/m²K immer noch fünf Mal schlechter als Wände mit 30 cm Dämmung sind. Zudem haben die Hersteller von Metall-Fenstersystemen Probleme adäquate Produkte im Vergleich zu Holz, Holz-Metall oder Kunststoff anzubieten.Entwicklungen bei Fenstern und Fassaden. „Fenster, Fassaden und Türen müssen noch stärker als bisher die wahren Bedürfnisse der Nutzer in einer Qualität bedienen, die von ihnen erwartet wird”, regt DI (FH) Ulrich Sieberath, neuer Leiter des Instituts für Fenstertechnik (ift) Rosenheim, an. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass die Regelungsflut vom ift in Zusammenarbeit mit der Industrie in praxistaugliche Regeln und Richtlinien umgesetzt wird.
In dieser Situation besinnt man sich wieder auf die gefahrlosen Energiequellen Sonne und Licht. In der Schweiz wird die Vision der 200 W-Gesellschaft angepeilt. Durch Energieeffizienz soll der Gesamtenergiehaushalt auf ein Drittel reduziert werden.Wie viel Fenster braucht ein Haus? „Ein Spagat tut sich bei der Frage auf, wie viel Fenster ein Haus haben darf und wie dieses mit geringstem Ressourceneinsatz erstellt, betrieben und wieder rückgebaut werden kann”, erläutert Miloni.
Für die Fensterbranche ist dabei besonders pikant, dass gute Wärmeschutzgläser mit einem U-Wert von 0,5 W/m²K immer noch fünf Mal schlechter als Wände mit 30 cm Dämmung sind. Zudem haben die Hersteller von Metall-Fenstersystemen Probleme adäquate Produkte im Vergleich zu Holz, Holz-Metall oder Kunststoff anzubieten.Entwicklungen bei Fenstern und Fassaden. „Fenster, Fassaden und Türen müssen noch stärker als bisher die wahren Bedürfnisse der Nutzer in einer Qualität bedienen, die von ihnen erwartet wird”, regt DI (FH) Ulrich Sieberath, neuer Leiter des Instituts für Fenstertechnik (ift) Rosenheim, an. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass die Regelungsflut vom ift in Zusammenarbeit mit der Industrie in praxistaugliche Regeln und Richtlinien umgesetzt wird.
Ruf in Gesellschaft verbessern. „Um den Ruf des Fensters in der Gesellschaft zu verbessern, müssen typische Schadensursachen gemeinsam konsequent durch verbesserte Konstruktionen und Qualitätssicherungs-Systeme vermieden werden”, fordert Sieberath. Bei neuen Fenstersystemen sollte es daher selbstverständlich sein, bestehende Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Darüber hinaus lassen sich durch Versuche neue Fachregeln ableiten. Die dafür nötigen öffentlichen Forschungsmittel sind nur durch konzertierte Branchenaktionen zu erschließen. Daneben werden praxisrelevante Problemstellungen nach Meinung von Sieberath durch gemeinsame Industrieprojekte schnell und effizient gelöst.CE-Zeichen beschäftigt Branche. „Die Bedeutung der neuen Produktnormen und die Anforderungen der CE-Kennzeichnung sind inzwischen in der Praxis spürbar. Die ersten Erfahrungen bei Beschlägen und Toren zeigen, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Thematik erforderlich ist”, bestätigt DI (FH) Jörn Lass, ift-Mitarbeiter. Er zeigte die einzelnen Schritte zum CE-Zeichen für Fenster- und Fassadenbauer auf:
- Abgrenzung der Eigenschaften, die im Wettbewerb mit den Konkurrenten von Bedeutung sind, beziehungsweise vom Gesetzgeber in den Lieferländern verlangt werden
- Festlegung von Produktfamilien, die ähnliche Eigenschaften aufweisen - ein Verfahren, das auch die Produktnorm prEN 14351-1 vorsieht
- Benennung eines Fenster- oder Fassadensystems, das mehrere Produktfamilien umfasst und starke konstruktive Ähnlichkeiten aufweist
- Aus dem Systemspektrum wie Profile oder Öffnungsarten wird anhand von Größentabellen und den Übertragungsregeln der ungünstigste Probekörper ausgewählt, der dann repräsentativ für alle Varianten ist
- Vorstellung der Probekörper bei einer notifizierten Prüfstelle und die Durchführung der Ersttypprüfungen (ITT)
- Aufbau der werkseigenen Produktionskontrolle zur Sicherung der Produktqualität
Darüber hinaus lassen sich durch Versuche neue Fachregeln ableiten. Die dafür nötigen öffentlichen Forschungsmittel sind nur durch konzertierte Branchenaktionen zu erschließen. Daneben werden praxisrelevante Problemstellungen nach Meinung von Sieberath durch gemeinsame Industrieprojekte schnell und effizient gelöst.CE-Zeichen beschäftigt Branche. „Die Bedeutung der neuen Produktnormen und die Anforderungen der CE-Kennzeichnung sind inzwischen in der Praxis spürbar. Die ersten Erfahrungen bei Beschlägen und Toren zeigen, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Thematik erforderlich ist”, bestätigt DI (FH) Jörn Lass, ift-Mitarbeiter. Er zeigte die einzelnen Schritte zum CE-Zeichen für Fenster- und Fassadenbauer auf:
- Abgrenzung der Eigenschaften, die im Wettbewerb mit den Konkurrenten von Bedeutung sind, beziehungsweise vom Gesetzgeber in den Lieferländern verlangt werden
- Festlegung von Produktfamilien, die ähnliche Eigenschaften aufweisen - ein Verfahren, das auch die Produktnorm prEN 14351-1 vorsieht
- Benennung eines Fenster- oder Fassadensystems, das mehrere Produktfamilien umfasst und starke konstruktive Ähnlichkeiten aufweist
- Aus dem Systemspektrum wie Profile oder Öffnungsarten wird anhand von Größentabellen und den Übertragungsregeln der ungünstigste Probekörper ausgewählt, der dann repräsentativ für alle Varianten ist
- Vorstellung der Probekörper bei einer notifizierten Prüfstelle und die Durchführung der Ersttypprüfungen (ITT)
- Aufbau der werkseigenen Produktionskontrolle zur Sicherung der Produktqualität
Nanotechnologie für gute Witterungsbeständigkeit. An einem viel versprechenden Verfahren zur Verbesserung der Witterungsbeständigkeit von Holzfenstern wird seit drei Jahren an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin/DE, geforscht. Als Ausgangsmaterial dienen über den Sol-Gel-Weg hergestellte Kieselsole”, erläuterte Dr. Michael Bücker, BAM. Die offenporige Struktur des Holzes und dessen chemische Zusammensetzung bieten sich an, über herkömmliche Tränkverfahren das Holz mit geeigneten Kieselsolen zu behandeln, so dass an den inneren und äußeren Oberflächen nanoskalige Schichten entstehen, die mit den Holzbestandteilen über chemische Bindungen verknüpft sind.
Unter Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften des Holzes wird so das Quellen und Schwinden reduziert, der Zerstörung durch Pilz- und Insektenbefall entgegengewirkt sowie eine verbesserte Feuerbeständigkeit sowie Formstabilität und Restfestigkeit im Brandfall bewirkt. Kein gefundenes Fressen für Insekten. Die erhöhte biologische Resistenz von modifiziertem Holz gegenüber dem Angriff von Pilzsporen resultiert aus dem Zusammenhang zwischen Pilzbefall und Holzfeuchte. Der Angriff Holz zerstörender Insekten konnte im Versuch vollständig unterbunden werden, wie am Beispiel der Larven des Hausbockkäfers gezeigt wurde. „In die Untersuchungen werden weitere Holzarten, wie Buche, einbezogen”, versprach Bücker. Die kleine Raumlunge. „Zum Leben braucht der Mensch Sonne und Luft - keine Fenster”, warf Prof. Paul Hugentobler, HTA Hochschule für Technik und Architektur, Luzern/CH, in den Raum. Es biete sich auch bei der Lüftung ein Blick auf das Vorbild Natur an: Vielfach sind leichte Temperatur- und Luftdruckunterschiede der Motor für Luftbewegung. Reinigung und Befeuchtung finden mittels Härchen statt.
So wurde ein Schwerkraft-Luft-/Wärmetauscher entwickelt. In der Raumlunge zirkuliert die Luft, indem diese an der warmen Seite aufsteigt und an der kalten abfällt. Durch den oberen und unteren Spalt strömen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 0,22 m/s bis zu 8,5 m³/h Luft.
Unter Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften des Holzes wird so das Quellen und Schwinden reduziert, der Zerstörung durch Pilz- und Insektenbefall entgegengewirkt sowie eine verbesserte Feuerbeständigkeit sowie Formstabilität und Restfestigkeit im Brandfall bewirkt. Kein gefundenes Fressen für Insekten. Die erhöhte biologische Resistenz von modifiziertem Holz gegenüber dem Angriff von Pilzsporen resultiert aus dem Zusammenhang zwischen Pilzbefall und Holzfeuchte. Der Angriff Holz zerstörender Insekten konnte im Versuch vollständig unterbunden werden, wie am Beispiel der Larven des Hausbockkäfers gezeigt wurde. „In die Untersuchungen werden weitere Holzarten, wie Buche, einbezogen”, versprach Bücker. Die kleine Raumlunge. „Zum Leben braucht der Mensch Sonne und Luft - keine Fenster”, warf Prof. Paul Hugentobler, HTA Hochschule für Technik und Architektur, Luzern/CH, in den Raum. Es biete sich auch bei der Lüftung ein Blick auf das Vorbild Natur an: Vielfach sind leichte Temperatur- und Luftdruckunterschiede der Motor für Luftbewegung. Reinigung und Befeuchtung finden mittels Härchen statt.
So wurde ein Schwerkraft-Luft-/Wärmetauscher entwickelt. In der Raumlunge zirkuliert die Luft, indem diese an der warmen Seite aufsteigt und an der kalten abfällt. Durch den oberen und unteren Spalt strömen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 0,22 m/s bis zu 8,5 m³/h Luft.