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Podiumsgespräch bei steirischer Tischler-Innungs-Tagung © Langhans

Landesinnungstagung der Tischler

Ein Artikel von Nikola Miksovsky | 08.06.2005 - 00:00
Für Lehrlinge hieß es aufgepasst: Der Lehrberuf Tischlereitechnik wurde von Ing. Heinz Schuster, Direktor der LBS Fürstenfeld, vorgestellt. Aufgrund sinkender Lehrlingszahlen wurde die neue Lehre schon 2001 angedacht und konnte nun umgesetzt werden. „Wir wollten vom bisherigen Image weg- und dem Wunsch nach Spezialisierung nachkommen”, erklärt Schuster. Das Profil der vierjährigen Ausbildung ist für Produktions- und Planungstechniker angelegt. Der Lehrling kann entweder sofort einen Vertrag für vier Jahre schließen oder nach dem zweiten Tischlerlehrjahr zu Tischlereitechnik wechseln. Nach der Meisterprüfung und der Berufsreifeprüfung ist nun für Absolventen der Tischlereitechnik auch der Zugang zur Universität offen. Miss Styria gratulierte. Die drei Sieger des heurigen Landeslehrlingswettbewerbes wurden von der amtierenden Miss Styria, Bianca Lorber, einer Tischlerstochter, beglückwünscht. Für das erste Lehrjahr konnte Martin Bauer die „Lorbeeren” entgegennehmen, für das zweite Gregor Rinesch und für das dritte Patrik Illmeier.
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Podiumsgespräch bei steirischer Tischler-Innungs-Tagung © Langhans

Holz-Nachwuchs. Was ist Design und was nicht? Diese große Frage, die zentral für jeden Tischler und auch für den Nachwuchs ist, stellte Innungsmeister Walter Schadler in den Raum. So sprach Schadler unter anderem die Ausstellung der Ortweinschule, Graz, an, die ab 16. Juli im Freilichtmuseum Stübing die Prüfungsarbeiten für die Meisterprüfung präsentiert. Der Nachwuchs stand auch im Blickpunkt weiterer Programmpunkte: So bezogen sich Friedrich Trinkl, Landesinnungsmeister für Oberösterreich, und Anton Ulrich, steirischer Landeslehrlingswart, in ihren Vorträgen auf die Berufsweltmeisterschaft, die heuer in Helsinki/FI über die Bühne ging. Und bei der Österreich sehr erfreulich abschnitt: In der Sparte Möbeltischlerei ging der fünfte Platz an Österreich, bei den Bautischlern der neunte. Launiges. Mit „Design oder nicht sein” sprach Innungsmeister-Stellvertreter Gerhard Kamper seine Vision an, in Zukunft die Tischler selbst die Trends bestimmen und mitgestalten zu lassen. Auf die launige Frage der Moderatorin Mag. Petra Rudolf, ORF Steiermark, warum der Beruf denn Tischler und nicht Sessler oder Bettler heiße, meinte Kamper, er stelle sich eher einen Namen wie Lebensstilgestalter vor. Tischler arbeiten mit allerlei Werkzeugen und Instrumenten, vielleicht pfeifen sie sich ja auch ein Liedchen zur Arbeit. Das Rahmenprogramm sorgte jedenfalls für Überraschungen: Anfangs unterhielt die Blaskapelle der Tischler Steiermark - bei der nur zwei Mitglieder keine Tischler sind - und eine Percussion-Einlage, bei der vier Holztische zum Klangkörper wurden. Auch das „größte Xylophon der Welt” war optisch und akustisch zu bewundern. Öffentlichkeits- und andere Arbeit. In Sachen Öffentlichkeitsarbeit wusste Schadler Positives zu berichten: Der Werbespot mit dem Slogan „Ihr Tischler macht´s persönlich” wurde im März 2005 zum Imagesieger gekürt. - Sie erinnern sich? Der Einbrecher, der Nächtens von der Qualität der Möbel seines Opfers stärker beeindruckt ist, als vom Erscheinen der Polizei. Der erfolgreiche Abschluss der Kollektivvertrags-Verhandlungen wurde ebenso thematisiert. Schon in der ersten Runde stand ein Ergebnis fest: Von Mai 2005 bis 2006 erhöhen sich die Löhne um 2,5%, in der Folge um 2,1%. Künftiges Arbeitsprogramm ist noch die Forderung nach Pflichtversicherung für Freizeitunfälle, die durchgesetzt werden will. Stress lass´ nach! Unter dem Titel „Powerbreak - Neue Dynamik für steirische Unternehmer” präsentierten Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Kallus und Erich K. Hotter Strategien für effizientes und stressfreies Arbeiten. Herangezogen wurden Know-how und Erfahrungswerte aus Spitzensport und Flugsicherheitstraining. Mitglieder der Landesinnung können nun online kostenlos einen Recovery-Test durchführen und eine eigene Stress-Bilanz erstellen. Frei nach dem Motto „Glück auf, Stress raus”.