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Friesen werden im Unimat 23 SP 4 mit vier Spindeln zu Parkettlamellen aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler

Neue Spaltsäge

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 25.07.2006 - 00:00
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Friesen werden im Unimat 23 SP 4 mit vier Spindeln zu Parkettlamellen aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler

Zum Spalten der Dreistab-Schiffsboden-Lamellen hat Tilo, Lohnsburg, im Februar in eine neue Spaltsäge für Parkettfriesen investiert. Nachdem man im Herbst 2005 drei Monate zwei Anlagen von unterschiedlichen Herstellern zu Testzwecken in Lohnsburg betrieb, fiel die Wahl auf Weinig, Tauberbischofsheim/DE. Installiert wurde ein Unimat 23 SP 4.

Höhere Präzision und Leistung. „Früher waren die Schnittfugen bei den Kreissägen zu dick. Mittlerweile hat man dieses Problem in den Griff bekommen”, meint Tilo-Geschäftsführer Franz Schrattenecker und beziffert die Schnittfuge jetzt mit 1,2 mm.
Beim Dünnschnittgatter sei zwar diese etwas dünner, dafür benötigt man an der Oberund Unterseite des Holzfrieses nur eine Spanabnahme von 0,3 mm. Von der neuen Maschine verspricht sich Schrattenecker eine höhere Präzision: „Mit den Kreissägen haben wir praktisch keinen Versatz mehr”, erläutert der Geschäftsführer.
Der Unimat im Zweischicht-Betrieb ersetzt bei Tilo nun zwei Dünnschnitt-Gatter, die dreischichtig betrieben wurden. „Die Anlage schafft je nach Holzart Vorschübe von 15 bis 25 m/min”, fügt Günter Klopf, Weinig-Repräsentant in Oberösterreich, hinzu.
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Friesen werden im Unimat 23 SP 4 mit vier Spindeln zu Parkettlamellen aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler

Gute Standzeiten. Zufrieden ist man bei Tilo auch mit der Qualität der Sägeblätter. Hier setzt man auf die Erfahrungen von Leitz, Riedau. Abhängig von Holzart und Vorschub ist ein Werkzeug-Satz im Durchschnitt 8000 lfm einsetzbar. Die Sägeblätter, die bei Tilo selbst instand gesetzt werden, sind mit Hartmetall bestückt.
„Das gute Ergebnis hängt zu gleichen Teilen sowohl von der Maschine als auch von den Sägen ab”, erläutert Schrattenecker.

„Mit ein Grund für die Einhaltung der Toleranzen von ±0,1 mm für hohe Genauigkeit sind auch unsere Sägespindeln mit Powerlock-Technik”, so Klopf. Mit dem HSK-Spannsystem können nicht nur die Blätter schnell gewechselt werden. Durch das Spannen der Sägeblätter direkt am Sägeadapter benötigt man keine Sägespannbuchse und erreicht so eine höhere Steifigkeit des Sägeblatts, heißt es bei Weinig. Im Unimat 23 SP 4 arbeiten vier Sägespindeln - jeweils zwei zum Vorritzen mit 1 mm und zwei zum Fertigschneiden mit 1,2 mm Schnittfuge. Im Durchschnitt werden die Sägeblätter drei Mal nachgeschärft, bevor sie erneuert werden müssen.
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Powerlock-Werkzeug sorgt für kurze Rüstzeiten und hohe Präzision der Lamellen-Oberfläche © DI (FH) Martina Nöstler

Weitere Investitionen. 5,2 Mio. € wird Tilo heuer und 2007 in die Produktion investieren - der Weinig-Unimat war ein Teil davon. „Außerdem wird derzeit der Deckschicht-Bereich mit einer neuen Pressenund Schleifstraße erneuert”, so Schrattenecker. Die Abläufe im Werk sollen stärker automatisiert werden und eine Hackschnitzel-Heizung von Mawera, Hard, mit 1,4 MW Leistung wurde bestellt. Zu guter Letzt wird noch ein Lager zugebaut, um die geplante Mehrproduktion von 350.000 m²/J unterzubringen.

Den Markt sieht der Geschäftsführer zweigespalten: „Wenn man mit den Preisen runtergeht, gibt es genug Aufträge.” Von dieser Philosophie möchte Tilo sich distanzieren. Um den Händler den Verkauf zu erleichtern, hat man im Herbst 2005 das Tilo-Naturbodenstudio entwickelt. „Das Shop-System ist sehr gut angelaufen. In Mitteleuropa haben wir bereits 50 Shops installiert”, hört man.

Tilo-Facts

Geschäftsführer: Franz Schrattenecker
Mitarbeiter: 350
Produkte: Mehrschichtparkett, Furnier-, Kork-, Linoleum-Boden, Leisten, Zubehör wie Pflegemittel als Handelsware
Export: 65%
Naturboden-Produktion 2005: über 2,2 Mio. m²