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Bei Creekside Industries laufen Hölzer von 230 bis 6350 mm über die CombiScan-RipScan-Kombination von LuxScan © LuxScan

Neue Scan-Technologie

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 28.08.2006 - 00:00
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Projekt-Manager DI (FH) Dresel bei der Erklärung der CombiScan-Funktion © LuxScan

"Seit heuer bieten wir unser Produktsortiment mit wesentlichen Verbesserungen im Bereich der Scannertechnologie an”, eröffnet Projekt Manager DI (FH) Henning Dresel, die Produktpräsentation der jüngsten Scanner-Generation von LuxScan Technologies, Ehlerange/
LU. Das 1998 als Partner des Schweizer Elektronikkonzerns Baumer gegründete Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Vertrieb von Scanner-Systemen für die Holzindustrie.
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LuxScan-Systeme können in-line oder über einen Puffer im Produktionsablauf integriert sein © LuxScan

Systeme zur automatischen Qualitätskontrolle. „Wir entwerfen, entwickeln und vertreiben visuelle Systeme zur automatischen Qualitätskontrolle”, so Dresel. LuxScan bietet eine Reihe von Produkten zum Echtzeit-Scannen und zur Qualitätssicherung bei Kappsägen-Anwendungen, Profilholz-, Parkettund Lamellen-Sortierung sowie für Auftrennsägen-Anwendungen.
LuxScan sieht sich damit als einer der weltmarktführenden Hersteller von Scannern für die Massivholzverarbeitung. Als Referenzen werden etwa die Holzindustrie Pabst, Obdach, die den XScan zur Festigkeitssortierung einsetzt, Pedross, Latsch/IT, wo zwei Kappanwendungen alte Scanner ersetzen, Binder Holz, Jenbach, wo die Festigkeitssortierung mit LuxScan durchgeführt wird, angegeben. Cordes, Bremerhaven/DE, sortiert Profilbretter und hat eine Kappanwendung in Betrieb - einer der größten Dachfenster-Hersteller hat laut Dresel elf LuxScan-Scanner im Einsatz. „Die Hardware besteht immer aus Standardsystemen, die in der Praxis bereits ihre Effektivität und Zuverlässigkeit bewiesen haben. Wir sind heute in der Lage, für den gesamten Markt der Holzoberflächen-Inspektion Systemlösungen anzubieten”, ist der Projektmanager überzeugt. Es gibt LuxScan-Kunden, die laut Dresel 60 Bretter mit 4 m proMinute kappen oder mit über 600 m pro Minute sortieren. Insgesamt hat LuxScan 90 Systeme in 18 Ländern im Einsatz.

Fünf für alle Fälle. Dresel verweist auf die fünf Grundmodule aus dem technologisch komplett überarbeiteten Produktportfolio:
• EasyScan C50: einfache Anwendungen im Kappund Sortierbereich
• CombiScan C200/C400: einsetzbar für Kappoder Sortier-Anwendungen
• XScan: CombiScan mit zusätzlichem Röntgenmodul zur Erkennung von Ästen und Dichteunterschieden in optisch nicht messbaren Schnittholzsortimenten
• RipScan R200/R400: Holzfehlererkennung zum Auftrennen
• MatchScan M100/M200: sortieren von Schnittholz nach Farbaspekten
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Das „All in one“-Modell CombiScan für den Universal-Einsatz – neuartiges Fördersystem ermöglicht geringe Brettlängen © LuxScan

All in one Hauptgerät. Das „All in one”-Gerät stellt bei LuxScan der CombiScan dar. „Dieser ist ein 4-Seiten-Scanner, der hohe Zuverlässigkeit bei der Defekterkennung und Farbsortierung bietet. Das System basiert auf vier multi-sensoriellen Kameras zur Defekterkennung. Als zusätzliche Ausrüstung stehen Farboder Schwarz/Weiß-Kameras, Sensoren zur Messung von Biegung, Schüsselung, Feuchtigkeit und Rauigkeit zur Verfügung. „Mit diesen Möglichkeiten sind wir in der Lage, dem Kunden ein Gesamtsystem zu liefern, das allen Anforderungen gerecht wird.” Die Kombinationsmöglichkeiten mit verschiedenen Sägeherstellern reichen von einer In-line-Beschickung für eine Säge bis hin zur Pufferbeschickung für zwei oder mehrere Sägen.

Maximale Geschwindigkeit im Längsdurchlauf. „Der Einsatz des CombiScan C200/
C400 führt zu verringerten Lohnkosten, gesteigerter Ausnutzung, mehr Produktivität und höherem Durchsatz”, ist man bei LuxScan überzeugt. Das System biete einerseits eine gleich bleibende Qualität und andererseits eine schnelle und flexible Einstellung der Optimierungskriterien. Durch die Verbindung mit ERP-Programmen kann das Produktions-Ergebnis zusätzlich nach Plan gesteuert werden.

Verbesserte Optimierungsstrategien. Zur zweidimensionalen Berücksichtigung und Optimierung von Defekten und der Oberflächen-Beschaffenheit hat LuxScan den so genannten RipScanner neu im Programm. Bretter mit Längen von 1,2 bis 6 m, Stärken von 12 bis 125 mm und Breiten von 75 bis 610 mm können gescannt und optimiert werden. „Hierbei wird aber nicht wie üblich eine Optimierung nur für die Kappanwendung, sondern eine vollständige 2D-Optimierung für eine Auftrennanwendung vorgenommen”, erklärt Dresel. Diese Optimierungsstrategie basiere auf den langjährigen Erfahrungen von LuxScan für Anwendungen in der Holzindustrie, wird erläutert. „Der Trend geht immer mehr zu kombinierten Anwendungen, die Auftrennen und Kappen in einem durchgängigen Verarbeitungs-System vereinen. Mit der Verbindung aus Auftrennscanner und CombiScan ist es möglich, die beiden Prozesse noch besser aufeinander abzustimmen. Hierdurch können Synergieeffekte dieser beiden Scanner besser als bisher genutzt werden.”
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Bei Creekside Industries laufen Hölzer von 230 bis 6350 mm über die CombiScan-RipScan-Kombination von LuxScan © LuxScan

Erste Praxistests bestanden. Im Juli nahm UM Components, Haapsalu/EE, einen CombiScan C400 inklusive Farbkameras in Betrieb. Dieser Scanner arbeitet im Gesamtprojekt in Verbindung mit zwei OptiCut 450 von Dimter, Illertissen/DE, und einer Hobelanlage von Weinig, Tauberbischofsheim/DE. Im Zweischichtbetrieb werden pro Monat bis zu 2500 m³ keilgezinkte und gehobelte Komponenten für die Tür-, Fensterund Fertighausindustrie sowie Konstruktionsholz in Kiefer und Fichte gefertigt.
Ausschlaggebend für die Entscheidung für den CombiScan war die gute Erkennungsleistung gepaart mit adäquatem Service, wie die verantwortlichen Manager hervorstreichen.
Bei Creekside Industries, Christina Lake/CA, stehen bereits ein CombiScan und ein RipScan in Kombinationim Einsatz. Die Kanadier produzieren bis zu 50.000 m³/J Konstruktionsholz für Wandsysteme am heimischen und den US-Markt. „Über den Scanner fahren wir Hölzer von 230 bis 6350 mm Länge. Der Leistungsgewinn im Vergleich zu den vorherigen Anlagen liegt bereits jetzt bei mindestens 6%. Dies liegt in der Hauptsache an der verknüpften Arbeitsweise des Systems”, so die Unternehmensleitung in Kanada.
„Systeme von der Stange sind auch uns das Liebste, oftmals werden wir aber mit kundenspezifischen Anforderungen konfrontiert - Flexibilität und Kundenorientierung stehen daher bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste”, ergänzt Dresel.
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Bei der Entwicklung der neuen Bedienoberfläche wurde Wert auf intuitive, schnelle Bedienbarkeit gelegt © LuxScan

Neue Bedienoberfläche. Im Zuge der Weiterentwicklung der Software gibt es auch eine neue Bedienoberfläche. „Hierbei wird vor allem Wert auf intuitive, schnelle Bedienbarkeit gelegt”, argumentiert der Techniker.
Die neue Oberfläche betrifft die Visualisierung des Gesamtsystems. Alle wichtigen Eingabemöglichkeiten werden auf einer Seite angezeigt und verwaltet. „Schnelle Änderungen der Einstellungen für die Produktion sind ohne Probleme möglich.” Durch die neue Oberfläche können die Visualisierungen an die unterschiedlichen Benutzeranforderungen angepasst werden.
„Übersichtlich strukturiert, aber mit einfachen Möglichkeiten zur Speicherung von Statistiken und Parametern der Produktion für den Maschinenführer. Umfangreicher mit vielen detaillierten Einstellmöglichkeiten in der Optimierung für den Produktionsleiter”, umschreibt Dresel die neuen Features.

Zukunft MS-Zertifizierung. „Zeitgleich zu den absehbaren neuen gesetzlichen Regeln im Sinne der CE-Kennzeichnung für Produkte des konstruktiven Holzbaus werden auch für die maschinelle Sortierung von BSH-, Trio-, Duo-Lamellen und KVH entsprechende Produkte ab 2007 angeboten”, zählt Dresel auf.
Um auch für kleinere Unternehmen ein attraktives System zu bieten, wird bei LuxScan auf modular ausbaufähige, aufrüstbare Komponenten gesetzt. „Für Kleinanwendungen kann eine Sortierung mit dem LuxScan-DScan erfolgen, wie bereits erfolgreich bei der Mohr Holzbau, Trier/DE, eingesetzt.”

Bei dem System wird über die Holzdichte eine Klassifizierung ermöglicht. Für größere Anwendungen im Durchlauf wird künftig ein modulares System angeboten, das etwa auf die visuelle Erkennung setzt. Durch den Verzicht auf die Röntgentechnik kann so der Preis des Endproduktes bei gleich bleibend guter Sortierung attraktiver gestaltet werden. In Verbindung mit dem DScan und/oder einem Schwingungsmesser zur Bestimmung des E-Moduls können die Ergebnisse wesentlich verbessert werden, ist sich der Techniker sicher. „Dieses Modulsystem wird pünktlich zur verbindlichen Einführung der EN 14081 zur Verfügung stehen”, verspricht man in Luxemburg.
LuxScan-Facts
Geschäftsführer:
Raphael Vogrig,
Jean-Yves Hergott
Standorte:
Ehlerange/LU,
Troutman/US
Mitarbeiter: 30
Produkte: Scanner-Systeme für die Holzindustrie mit fünf Grundmodellen CombiScan, EasyScan, MatchScan, RipScan, XScan
Export: weltweit