„Am 23. Dezember 2004 musste ich unserer Belegschaft mitteilen, dass nach der Insolvenz eines von vier Partnern des Vorgängerunternehmens FPG eine Weiterführung des Betriebes unmöglich sein würde - die Zukunft war ungewiss. Meinen Leuten darauf schöne Weihnachten zu wünschen, war schwer”, erinnert sich Hans Witzersdorfer, heutiger Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer des Fensterherstellers WKF, Loich.
Management-Buyout. Doch der mutige Manager war vorbereitet: Nach Gesprächen mit Landespolitikern, ehemaligen und künftigen Partnern sowie mit Banken entschloss sich Witzersdorfer selbst zur Übernahme des Fensterwerkes im Pielachtal. Kern der Restart-Strategie war es, Holz- und Holz-Alu-Fenster für andere Anbieter der Branche zu produzieren. Anfang März des Vorjahres startete der Betrieb erneut hoch: „Der Erfolg übertraf unsere Erwartungen”, betont Ing. Alexander Kirschner, langjähriger Technik- und Vertriebsleiter in Loich.
Management-Buyout. Doch der mutige Manager war vorbereitet: Nach Gesprächen mit Landespolitikern, ehemaligen und künftigen Partnern sowie mit Banken entschloss sich Witzersdorfer selbst zur Übernahme des Fensterwerkes im Pielachtal. Kern der Restart-Strategie war es, Holz- und Holz-Alu-Fenster für andere Anbieter der Branche zu produzieren. Anfang März des Vorjahres startete der Betrieb erneut hoch: „Der Erfolg übertraf unsere Erwartungen”, betont Ing. Alexander Kirschner, langjähriger Technik- und Vertriebsleiter in Loich.
WKF-Facts
Neugründung: 2005Mitarbeiter: 60
Umsatz: 6,2 Mio. €/Jim 1. Betriebsjahr
Eigentümer: Hans Witzersdorfer
Produkte: Fenster aus Holz, Holz-Alu, Holz-Kunststoff-, Holz-Kunststoff-Alu
Holzarten: Fi, Lä, Meranti, Ei
Export: 10%
Eine Marke hinter den Marken. Heute beliefern die Niederösterreicher namhafte Produzenten und Kunststoff-Fenster-Hersteller sowie Großtischlereien, die etwa aus Gründen zu hoher Entwicklungs- und Herstellungskosten lieber Holz- und Holz-Alu-Fenster zukaufen anstatt sie selbst zu erzeugen. Dabei erspart sich WKF wiederum hohe Repräsentationskosten und den teuren Vertrieb. Der Wert des Lagers wurde durch Just-in-Time-Lieferung mehr als halbiert. Das Konzept scheint aufzugehen: Heute beliefert WKF 60 Partner.
Objektgeschäft: ausgleichender Stückzahlbeschaffer. Inzwischen wurde auch das Objektgeschäft zur wesentlichen wirtschaftlichen Stütze. Dort werden die beiden größten WKF-Trümpfe - „hohe Produktqualität und Liefertermin-Treue von 95%” (Witzersdorfer) - besonders geschätzt. Die Aufträge von Strabag, Porr oder Universale Bau sind wichtig für die Auslastung der Produktion zu Zeiten flauen Privathaus-Baus zur kalten Jahreszeit.
Für „Österreichs größte Baustelle” von 9000 Wohnungen auf den Gründen des Wiener Kabelwerks habe man ein Drittel aller Fenster geliefert, vermerkt Kirschner nicht ohne Stolz. Objekt-Fenster von WKF sind übrigens die einzigen, die unter der eigenen Marke vertrieben werden.
Objektgeschäft: ausgleichender Stückzahlbeschaffer. Inzwischen wurde auch das Objektgeschäft zur wesentlichen wirtschaftlichen Stütze. Dort werden die beiden größten WKF-Trümpfe - „hohe Produktqualität und Liefertermin-Treue von 95%” (Witzersdorfer) - besonders geschätzt. Die Aufträge von Strabag, Porr oder Universale Bau sind wichtig für die Auslastung der Produktion zu Zeiten flauen Privathaus-Baus zur kalten Jahreszeit.
Für „Österreichs größte Baustelle” von 9000 Wohnungen auf den Gründen des Wiener Kabelwerks habe man ein Drittel aller Fenster geliefert, vermerkt Kirschner nicht ohne Stolz. Objekt-Fenster von WKF sind übrigens die einzigen, die unter der eigenen Marke vertrieben werden.
Wasserbenetzung und V-Fugen-Versiegelung. Dass die Loicher in der entscheidenden Phase des Neustarts all ihre Fertigungs-Know-how in die Waagschale warfen, verwundert nicht: Das Geheimnis der glatten Rahmenoberflächen der Fenster von WKF etwa sei unter anderem die Benetzung mit Wasser und anschließendes viermaliges Abschleifen des gequollenen Spätholzes. Die Versiegelung der V-Fugen an den Eckverbindungen gehöre auch für Objektfenster zum Standard, so Kirschner.
Warmes Holz-Alu-System. Als einer der wenigen heimischen Fensteranbieter fertige man nach dem aufwändigeren warmen Holz-Alu-System, bei dem der Holzrahmen die Verbundscheibe auch nach außen vollständig umschließt und Kondenswasser entlang einer innenliegenden Alu-Regenrinne abgeleitet wird. Neuland betreten die WKF-Produktentwickler mit dem Modell Future: Dies ist ein patentiertes Holz-Verbundfenster, bei dem das thermisch ungünstige Aluminium durch schaumisolierte Kunststoff-Profile ersetzt wird. Die zusätzliche Alu-Applikation bei Future+ dient nur dem Zweck der dauerhaften Farbgebung.
Mitarbeiter-Hingabe. „Einmal hatten wir fünf Tage Produktionsausfall durch Maschinen-Gebrechen. Meine Mannschaft hat alles aufgeholt, alle Liefertermine konnten eingehalten werden”, lobt der Chef. „Um solche Leute zu kriegen, musst du weit gehen.” Bis nach Loich im tiefsten Pielachtal eben. Und das ist wirklich weit.
Warmes Holz-Alu-System. Als einer der wenigen heimischen Fensteranbieter fertige man nach dem aufwändigeren warmen Holz-Alu-System, bei dem der Holzrahmen die Verbundscheibe auch nach außen vollständig umschließt und Kondenswasser entlang einer innenliegenden Alu-Regenrinne abgeleitet wird. Neuland betreten die WKF-Produktentwickler mit dem Modell Future: Dies ist ein patentiertes Holz-Verbundfenster, bei dem das thermisch ungünstige Aluminium durch schaumisolierte Kunststoff-Profile ersetzt wird. Die zusätzliche Alu-Applikation bei Future+ dient nur dem Zweck der dauerhaften Farbgebung.
Mitarbeiter-Hingabe. „Einmal hatten wir fünf Tage Produktionsausfall durch Maschinen-Gebrechen. Meine Mannschaft hat alles aufgeholt, alle Liefertermine konnten eingehalten werden”, lobt der Chef. „Um solche Leute zu kriegen, musst du weit gehen.” Bis nach Loich im tiefsten Pielachtal eben. Und das ist wirklich weit.