Herzstück der Anlage: Mit der Weinig Unicontrol 12 können bis zu 14 Fenstersysteme ohne Werkzeugwechsel erzeugt werden © Weinig
Der Betrieb ist in der Lage, 5000 Fenstereinheiten pro Jahr zu erzeugen. „Fenster und Türen erhalten immer mehr den Charakter eines Möbelstücks”, ist Münkel überzeugt. Darum sei in seinem Unternehmen nicht Masse, sondern Flexibilität gefragt.
Geschraubte Kontereck-Verbindung beim Holzfenster mit angefräster Glasleiste: einfachere Montage] © DI (FH) Martina Nöstler
Alle notwendigen Bohr- und Fräsarbeiten werden am Bearbeitungs-Zentrum Rover C6 von Biesse, Pesaro/IT, durchgeführt. Dort werden neben Fräsungen für Rundbogenfenster oder Haustüren auch Grenzteile wie Klappläden oder Fensterbänke gefertigt. Die Konzeption sieht aber eine Verwendung für das gesamte Produktportfolio der Tischlerei vor. „Es kann auch mal ein Schrank oder ein Regal über das BAZ laufen”, ergänzt der Geschäftsführer.
Herzstück der Fensterfertigung ist eine Weinig Unicontrol 12. Ohne Werkzeugwechsel können auf der Maschine bis zu 14 verschiedene Fenstersysteme produziert werden. Die Größe der Unicontrol richtet sich dabei nach der gewünschten Flexibilität, die ohne Werkzeugwechsel erreicht werden soll, heißt es aus Tauberbischofsheim. Das Besondere bei Münkel ist, dass die Fenster ohne Zwischenschliff direkt in die Grundierung gehen. Er danach werden die Teile geschliffen. „Die Qualität eines Holzfensters entsteht im Maschinenraum, nicht beim Schleifen oder Lackieren”, stellt Gerling als wichtigen Punkt heraus. Der Zusammenbau erfolgt auf einer speziell für die geschraubte Kontereck-Verbindung entwickelten Verglasungstisch von Ruchser, Brackenheim/DE.
Nach eigenen Angaben produziert Münkel mit dem neuen Konzept um bis zu 30% schneller als mit den bisherigen Systemen und hat vor allem die kalkulatorischen Kosten im Griff. „Wir haben keine neuen Maschinen entwickelt, sondern ein Produktkonzept aufgegriffen und es für uns nutzbar gemacht”, erläutert der Geschäftsführer. Seine Auftragsbücher für Holzfenster sind für die nächste Zeit voll und er blickt optimistisch in die Zukunft: „Die Entwicklung ist noch nicht zu Ende.”
Neues Holz-Alu-Fenster. Um auch die Kundenschicht zu bedienen, die vor der Instandhaltung von Holzfenster zurückscheuen, haben Weinig und Münkel in Zusammenarbeit mit Stemeseder, Hof, ein neues Holz-Alu-System für die individuelle Serienfertigung in Handwerks-Betrieben entwickelt. Es handelt sich um eine Konstruktion, bei der nur noch eine Aluminium-Schale zum Einsatz kommt. Das Profil ist schneller montierbar als bei bisherigen Systemen mit zwei Schalen, heißt es. Durch die Aluminiumschale müssen keine Tropenhölzer mehr verwendet werden.