1176188053.jpg

Herzstück der Anlage: Mit der Weinig Unicontrol 12 können bis zu 14 Fenstersysteme ohne Werkzeugwechsel erzeugt werden © Weinig

Fenster-Konzept neu

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler (für Timber-Online.Net bearbeitet) | 10.04.2007 - 09:31
1176188053.jpg

Herzstück der Anlage: Mit der Weinig Unicontrol 12 können bis zu 14 Fenstersysteme ohne Werkzeugwechsel erzeugt werden © Weinig

Um am Massen-Fenstermarkt bestehen zu können, hat man im handwerklich orientieren Unternehmen Münkel, Eiterfeld/DE, die Fensterfertigung gemeinsam mit Weinig, Tauberbischofsheim/DE, auf ein neues System umgestellt. Mit 15 Mitarbeitern stellt man nicht nur Fenster und Türen her, sondern bildet das gesamte Produktspektrum einer modernen Tischlerei ab, heißt es.Einfache Montage. Hauptmerkmal des neuen Fensters ist die geschraubte Kontereck-Verbindung. Diese ermögliche es, das Fenster mit angefräster Glasleiste zu fertigen. Damit entfallen die bisherigen aufwändigen Arbeitsschritte der Glasleisten-Fertigung komplett und die anßende Montage der Einzelteile wird erheblich vereinfacht. Die bei Münkel angewandte Herstellungs-Technologie erlaube zudem, das Fenster sechsseitig zu beschichten. „Wir erreichen dadurch eine hohe Fenster-Qualität und -Haltbarkeit gegenüber herkömmlichen Systemen”, meint Geschäftsführer Jürgen Münkel.
Der Betrieb ist in der Lage, 5000 Fenstereinheiten pro Jahr zu erzeugen. „Fenster und Türen erhalten immer mehr den Charakter eines Möbelstücks”, ist Münkel überzeugt. Darum sei in seinem Unternehmen nicht Masse, sondern Flexibilität gefragt.
1176188076.jpg

Geschraubte Kontereck-Verbindung beim Holzfenster mit angefräster Glasleiste: einfachere Montage] © DI (FH) Martina Nöstler

Kurze Rüstzeiten. Ausgangspunkt der Produktion ist die Hobelmaschine der Powermat-Serie von Weinig. „Mit der PowerLock-Schnittstelle und der PowerCom-Steuerung werden Rüstzeiten erreicht, die mit keiner anderen Maschine denkbar sind”, ist Weinig-Spezialist Roland Gerling, der als Systemlieferant für das Projekt verantwortlich war, überzeugt.
Alle notwendigen Bohr- und Fräsarbeiten werden am Bearbeitungs-Zentrum Rover C6 von Biesse, Pesaro/IT, durchgeführt. Dort werden neben Fräsungen für Rundbogenfenster oder Haustüren auch Grenzteile wie Klappläden oder Fensterbänke gefertigt. Die Konzeption sieht aber eine Verwendung für das gesamte Produktportfolio der Tischlerei vor. „Es kann auch mal ein Schrank oder ein Regal über das BAZ laufen”, ergänzt der Geschäftsführer.
Herzstück der Fensterfertigung ist eine Weinig Unicontrol 12. Ohne Werkzeugwechsel können auf der Maschine bis zu 14 verschiedene Fenstersysteme produziert werden. Die Größe der Unicontrol richtet sich dabei nach der gewünschten Flexibilität, die ohne Werkzeugwechsel erreicht werden soll, heißt es aus Tauberbischofsheim. Das Besondere bei Münkel ist, dass die Fenster ohne Zwischenschliff direkt in die Grundierung gehen. Er danach werden die Teile geschliffen. „Die Qualität eines Holzfensters entsteht im Maschinenraum, nicht beim Schleifen oder Lackieren”, stellt Gerling als wichtigen Punkt heraus. Der Zusammenbau erfolgt auf einer speziell für die geschraubte Kontereck-Verbindung entwickelten Verglasungstisch von Ruchser, Brackenheim/DE.
Nach eigenen Angaben produziert Münkel mit dem neuen Konzept um bis zu 30% schneller als mit den bisherigen Systemen und hat vor allem die kalkulatorischen Kosten im Griff. „Wir haben keine neuen Maschinen entwickelt, sondern ein Produktkonzept aufgegriffen und es für uns nutzbar gemacht”, erläutert der Geschäftsführer. Seine Auftragsbücher für Holzfenster sind für die nächste Zeit voll und er blickt optimistisch in die Zukunft: „Die Entwicklung ist noch nicht zu Ende.”
1176188028.jpg

30% schneller arbeiten mit neuem Konzept – Geschäftsführer Jürgen Münkel © Weinig

Neues Holz-Alu-Fenster. Um auch die Kundenschicht zu bedienen, die vor der Instandhaltung von Holzfenster zurückscheuen, haben Weinig und Münkel in Zusammenarbeit mit Stemeseder, Hof, ein neues Holz-Alu-System für die individuelle Serienfertigung in Handwerks-Betrieben entwickelt. Es handelt sich um eine Konstruktion, bei der nur noch eine Aluminium-Schale zum Einsatz kommt. Das Profil ist schneller montierbar als bei bisherigen Systemen mit zwei Schalen, heißt es. Durch die Aluminiumschale müssen keine Tropenhölzer mehr verwendet werden.