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Schauraum in Wernersdorf: den Systemfußboden gibt es in zahlreichen Holzarten und Oberflächen-Varianten © DI (FH) Martina Nöstler

Für mehrere Generationen

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 23.07.2007 - 08:27
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Schauraum in Wernersdorf: den Systemfußboden gibt es in zahlreichen Holzarten und Oberflächen-Varianten © DI (FH) Martina Nöstler

Qualitätsführer bei Massivholzböden - diesen Slogan hat man sich bei der Holzindustrie Leitinger, Wernersdorf, auf die Fahnen geschrieben. „Wir produzieren seit 1993 Systemfußböden und waren damit einer der ersten Hersteller”, stellt Geschäftsführer Ing. Wolfgang Leitinger fest.
Anfangs hat Leitinger die Böden ausschließlich in Nadelholz (Lärche, Fichte, Kiefer) erzeugt. Seit drei Jahren kommt man aber dem Wunsch der Kunden nach und hat sich verstärkt auf Laubholz spezialisiert. Nach der Lärche, die 50% der Menge ausmacht, steht Eiche mit knapp einem Viertel auf Platz 2 der Holzarten. In Summe mache aber Nadelholz immer noch fast 75% der Produktion aus.
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Modernes Ambiente in einem Haus in Spanien mit Leitinger-Systemfußboden in Eiche weiß geölt © Leitinger

Flexibel in der Herstellung. „Unser großer Vorteil ist, dass wir in der Produktion und Oberflächen-Behandlung sehr flexibel sind”, ist sich DI Andreas Steinberger, Produktmanager Fußböden und Vertriebsleiter Übersee, sicher. Leitinger bietet eine breite Produktpalette bei den Systemfußböden an - vor allem in der Oberflächen-Behandlung. Außerdem hat man den Trend zu Thermoholz sowie die Räuchereiche als Tropenholz-Ersatz aufgegriffen. Thermo-Buche, -Eiche und -Esche sind lieferbar.
„Wir bieten bei den Systemfußböden qualitativ hochwertige Ware an”, ist Leitinger überzeugt. Die Dielen verfügen über eine hohe Passgenauigkeit. „Investiert wird in der Produktion in Qualität, nicht in Quantität”, ergänzt Steinberger und bringt als Beispiel die durchgehende Feuchtemessung der Dielen im Längsdurchlauf. Des Weiteren wird sowohl die Roh- als auch die Fertigware in vollklimatisierten Hallen gelagert.Oberflächen-Behandlung optional. „Wir liefern die Böden auf Kundenwunsch: lackiert, geölt, roh, gebürstet oder farblich behandelt”, erläutert Steinberger. Bis zu 40% der Systemfußböden werden fertig oberflächenbehandelt ausgeliefert. Tendenziell bleiben die Fußböden in Nadelholz eher roh oder geölt.
„Welche Art der Behandlung die Kunden wählen, hängt stark vom Einsatz ab”, weiß Steinberger. Im deutschsprachigen Raum erkennt er aber den Trend zu den geölten Oberflächen. Im skandinavischen Raum greift man lieber auf Lack zurück. „Mit unserem Mattlack erzielen wir eine ähnlich samtige Anmutung wie mit dem Öl”, meint er. Lack müsse nicht automatisch mit Hochglanz in Verbindung gebracht werden.
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Massivholzdielen werden zum Schutz in Folie sowie in Karton verpackt – Produktmanager Fußböden DI Andreas Steinberger © DI (FH) Martina Nöstler

Fairer Längenmix. Leitinger bietet den Systemfußboden in Längen von 1 bis 3 m bei den Laubhölzern. Für einen Auftrag werden gemischte Längen geliefert, aber in einem Paket nur eine Länge verpackt. „Wir liefern aber einen fairen Längenmix”, betont Leitinger. Die Stärke der einschichtigen Massivholz-Böden reicht von 15 bis 25 mm in 5 mm-Schritten, die Breite von 107 bis 200 mm. Bei der 20 mm starken Diele beträgt die Nutzschicht 7 mm: „Unser Boden ist für Generationen geeignet, da er sich aufgrund der starken Deckschicht öfters Nachschleifen lässt als dies etwa bei Fertigparkett möglich ist”, erläutert der Geschäftsführer.
Die Hauptkunden sind der Fachhandel, Großhändler und Bodenleger. „Durch unser vielfältiges Produktprogramm wie Massivholzplatten, Bauholz oder GLT (früher KVH) vertreiben wir die Systemfußböden auch über den Baumarkt”, erläutert Steinberger. „Der große Vorteil ist, dass wir an die Kunden gemischte Lkw-Ladungen liefern können. Bei uns bekommt man sämtliche Produkte für Interieur, Wand, Decke, Platte, Latten, Schalungen, Brennstoff, Fassade - wir sind ein Vollsortimenter.”
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„Unsere Böden haben eine hohe Passgenauigkeit“, heißt es bei Leitinger – an Unterseite Entspannungs-Nuten und Fräsung für Klammer- © DI (FH) Martina Nöstler

Für den Profi. „Der Systemfußboden ist aber eigentlich kein DIY-Produkt”, schränkt Leitinger ein, „sondern sollte vom Profi verlegt werden.” Für die Verlegung gibt es drei Möglichkeiten: vollflächige Verklebung, schwimmend mit Klammer oder auf eine Unterkonstruktion vernageln. Bei der Variante mit Klammer empfiehlt Leitinger zusätzlich stirnseitig einen Leimauftrag.
Systemfußböden aus Nadelholz werden großteils auf Lager gehalten. „Beim Laubholz ist das nicht möglich”, meint Steinberger, zu vielfältig sei hier das Angebot hinsichtlich Holzarten, Dimensionen und Oberflächen. Außerdem werden die Dielen laut Auftrag gefertigt.
Fichte und Kiefer wird vom zweiten Leitinger-Standort in Preding bezogen. Bei der Lärche setzt das Unternehmen auf sibirische Ware, auf Wunsch kann auch heimische geordert werden. Von Betrieben aus Zentraleuropa bezieht man das Laubholz - meist getrocknet. Bekannt im Ausland. Den Exportanteil bei den Systemböden beziffert Leitinger mit 90%. Hauptmärkte sind Deutschland, gefolgt von der Schweiz und Italien. „In den vergangenen Jahren konnten wir vor allem in Dänemark mit unseren Laubholz-Produkten punkten”, erkennt Steinberger.
Leitinger möchte sich aber wieder auf seine Herkunft besinnen und künftig in Österreich verstärkt aktiv werden. „Mit unserer guten Qualität der Systemfußböden können wir am Heimmarkt sicher punkten und gegen die Fertigparkett-Branche bestehen”, ist der Geschäftsführer überzeugt.

Leitinger-Facts

Geschäftsführer: Ing. Wolfgang und Hans-Peter Leitinger
Mitarbeiter: je 200 an den Standorten Wernersdorf, Preding und Madok/RU
Umsatz: 120 Mio. €/J
Holzarten Systemfußböden:
Lärche, Fichte, Kiefer, Eiche, Esche, Buche, Ahorn, Nuss
Produkte: Hobelware, Massivholzplatten, Systemfußböden, GLT, Pellets, Paletten
Produktion Systemfußböden: 500.000 m²/J
Export Systemfußböden: 90% (Europa, USA, Südafrika, Japan)