Im vergangenen Jahr ist der österreichische Markt erstmals seit langem kräftig gewachsen. Laut der Wiener Marktanalyse-Agentur Interconnection Consulting erfuhr der Fenstermarkt eine Steigerung um 5% auf 664 Mio. € im Vergleich zu 2005, und auch für heuer sei die Entwicklung viel versprechend. Dabei sticht die Internationalisierung der österreichischen Fensterbranche besonders ins Auge.
Europa läuft gut. Die österreichischen Fensterbauer sehen der Zukunft mit großem Optimismus entgegen. Insbesondere die europäischen Exporte entwickeln sich positiv. Hierbei werden Spanien (Bauboom), Italien (50% Förderung der energetischen Sanierung), Frankreich und Osteuropa angegeben. In Europa entwickle sich primär das hochpreisige Holz-/Alu-Fenstersegment prächtig, wohingegen in Osteuropa das Kunststoff-Fenster dominiert. „Der PVC-Fenstermarkt in Westeuropa ist hart umkämpft, gesättigt und die Margen werden immer kleiner”, analysiert ein Hersteller. Insbesondere polnische Fensterbauer drängen wegen geringer Inlandsnachfrage und hoher Kapazitäten auf die westlichen Märkte. „Die hohen Fertigungs-Kapazitäten des PVC-Fensters in Osteuropa sind durch Auslagerungen der ,Alteuropäer’ selbst verursacht”, ist ein anderer Produzent überzeugt. „Weitere Zuwachsraten in diesem Segment sind langfristig nur im Osten zu erreichen.”
Holz-/Alu- verdrängt weiterhin Holzfenster. „Von den österreichischen Holz-/Alu-Marktanteilen können wir in Resteuropa nur träumen”, so ein deutscher Branchenvertreter. „Aber der Trend ist unverkennbar und eröffnet uns künftig in Europa enorme Wachstumspotenziale.” Auch in Österreich hat das Holz-/Alu-Fenster mit 19% laut Dr. Frederik Lehner, Geschäftsführer bei Interconnection Consulting, noch nicht den Gipfel erreicht. PVC bleibe das wichtigste Rahmenmaterial (63%), jedoch werden keine weiteren Marktzuwächse prognostiziert. Der große Verlierer der vergangenen Jahre ist das klassische Holzfenster (-6% auf 18% im vergangenen Jahr; Prognose 2010: 13%). „Bald wird aber der Tiefpunkt erreicht sein”, ist Lehner überzeugt. Das qualitativ hochwertige Holzfenster positioniere sich zusehends als Nischenprodukt im ländlichen Raum und im exklusiven und speziellen Holzbau.
Die Analysten prognostizieren für die österreichische Fensterbranche ein durchschnittliches Absatzwachstum bis 2010 von 3% pro Jahr - bei gleichzeitigem Umsatzzuwachs von 5% pro Jahr.
Marktkonsolidierung im Gange. „Im heurigen I. Quartal erfuhren wir signifikante Rohstoff-Preissteigerungen bei Glas (bis zu +80%), Fensterkantel (bis zu +30%), Lacken und Energie”, erklärt ein Hersteller. Diese führten zu Preisanpassungen bei seriösen Herstellern. Es gäbe aber weiterhin noch zumeist kleine Fensterbauer, die den Markt stören. „Die können gar nichts verdienen”, versichert ein Hersteller. „Wir erfahren Angebotsunterschiede bis zu 30%.” Eine Marktkonsolidierung sei noch immer im Gange und stelle die Verkaufpreise für Fenster weiter unter Druck. Dabei wird eine zunehmende preisliche Polarisierung festgestellt.
Erwartete Umsatzdelle. „Das die phänomenalen Umsatzzuwächse bis zu 30% heuer beim Wegfall der Sondereffekte - Eigenheimzulage, Umsatzsteuervorzugseffekte - nicht zu erzielen sind, war der Branche klar”, ist die einstimmige Meinung der deutschen Hersteller. „Diese Effekte haben wir einkalkuliert und erwarten trotz der Halbierung der Neubau-Zulassungen für heuer einen stagnierenden Umsatz.”
Altbausanierung und Energie-Einsparung. Große Hoffnungen werden von der Branche in die Altbau- und die energetische Sanierung gesetzt. „Wir leben in einer ausgesprochenen Erbgesellschaft”, erklärt ein Produzent die gesellschaftliche Entwicklung. „Einerseits renovieren die Erben ihre Häuser, andererseits investieren angehende Pensionisten große Summen in ihre Immobilien.”
„Die Heizkosten steigen bei den Privathaushalten kontinuierlich, wodurch die Bereitschaft zur energetischen Sanierung weiterhin zunimmt”, beschreibt ein Fensterbauer den Trend. Die gesellschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen werden zusätzlich zu einer steigenden Nachfrage nach Passiv- und Niedrigenergie-Fenstern führen, wird betont. Dennoch wird langfristig von einem Nischensegment ausgegangen. Aus dem Passivhaus-Trend ergeben sich auch einige Herausforderungen für die Hersteller. Die notwendigen U-Werte können derzeit nur mit einer Dreifach-Verglasung erreicht werden, wodurch die Fenster schwerer und teurer werden. Dadurch werden auch spezielle und gut geschulte Montageunternehmen benötigt.
Aber auch Skepsis gegenüber dem Passivhaus-Trend macht sich in der Branche breit. „Das gesamte Passivhaus-Konzept ist noch viel zu unausgegoren, denn die Erfahrungen für ein gesamtheitliches Baukonzept fehlen”, schildern einige Produzenten. „Wir haben schon Passivhäuser umbauen müssen, weil sie dem Lebensstil der Bewohner nicht entsprachen.” Zentral gesteuerte Raumlüftung, kein beliebiges Fensteröffnen, kein Kamin und schlechtere Schallwerte - weil ein 2 cm großer Lüftungsspalt bei den Türen vorhanden sein muss - werden von den Kunden bemängelt. Deshalb warten viele Hersteller die weiteren Entwicklungen am Markt ab.
Individualismus pur. „Kein Fenster gleicht mehr dem Anderen”, resümiert ein Produzent die Architektenwünsche. „Sie werden immer größer, mit einem möglichst großen Glasanteil, bei geringem U-Wert und verdeckten Beschlägen.” Vieles sei heutzutage technisch möglich, jedoch müsse den Architekten und Bauherren die Grenzen aufgezeigt werden.
Ein weiterer Trend wird in den Sonderausstattungen gesehen - wie das vollautomatisch regelbare Öffnen oder Schließen der Fenster.
Europa läuft gut. Die österreichischen Fensterbauer sehen der Zukunft mit großem Optimismus entgegen. Insbesondere die europäischen Exporte entwickeln sich positiv. Hierbei werden Spanien (Bauboom), Italien (50% Förderung der energetischen Sanierung), Frankreich und Osteuropa angegeben. In Europa entwickle sich primär das hochpreisige Holz-/Alu-Fenstersegment prächtig, wohingegen in Osteuropa das Kunststoff-Fenster dominiert. „Der PVC-Fenstermarkt in Westeuropa ist hart umkämpft, gesättigt und die Margen werden immer kleiner”, analysiert ein Hersteller. Insbesondere polnische Fensterbauer drängen wegen geringer Inlandsnachfrage und hoher Kapazitäten auf die westlichen Märkte. „Die hohen Fertigungs-Kapazitäten des PVC-Fensters in Osteuropa sind durch Auslagerungen der ,Alteuropäer’ selbst verursacht”, ist ein anderer Produzent überzeugt. „Weitere Zuwachsraten in diesem Segment sind langfristig nur im Osten zu erreichen.”
Holz-/Alu- verdrängt weiterhin Holzfenster. „Von den österreichischen Holz-/Alu-Marktanteilen können wir in Resteuropa nur träumen”, so ein deutscher Branchenvertreter. „Aber der Trend ist unverkennbar und eröffnet uns künftig in Europa enorme Wachstumspotenziale.” Auch in Österreich hat das Holz-/Alu-Fenster mit 19% laut Dr. Frederik Lehner, Geschäftsführer bei Interconnection Consulting, noch nicht den Gipfel erreicht. PVC bleibe das wichtigste Rahmenmaterial (63%), jedoch werden keine weiteren Marktzuwächse prognostiziert. Der große Verlierer der vergangenen Jahre ist das klassische Holzfenster (-6% auf 18% im vergangenen Jahr; Prognose 2010: 13%). „Bald wird aber der Tiefpunkt erreicht sein”, ist Lehner überzeugt. Das qualitativ hochwertige Holzfenster positioniere sich zusehends als Nischenprodukt im ländlichen Raum und im exklusiven und speziellen Holzbau.
Die Analysten prognostizieren für die österreichische Fensterbranche ein durchschnittliches Absatzwachstum bis 2010 von 3% pro Jahr - bei gleichzeitigem Umsatzzuwachs von 5% pro Jahr.
Marktkonsolidierung im Gange. „Im heurigen I. Quartal erfuhren wir signifikante Rohstoff-Preissteigerungen bei Glas (bis zu +80%), Fensterkantel (bis zu +30%), Lacken und Energie”, erklärt ein Hersteller. Diese führten zu Preisanpassungen bei seriösen Herstellern. Es gäbe aber weiterhin noch zumeist kleine Fensterbauer, die den Markt stören. „Die können gar nichts verdienen”, versichert ein Hersteller. „Wir erfahren Angebotsunterschiede bis zu 30%.” Eine Marktkonsolidierung sei noch immer im Gange und stelle die Verkaufpreise für Fenster weiter unter Druck. Dabei wird eine zunehmende preisliche Polarisierung festgestellt.
Erwartete Umsatzdelle. „Das die phänomenalen Umsatzzuwächse bis zu 30% heuer beim Wegfall der Sondereffekte - Eigenheimzulage, Umsatzsteuervorzugseffekte - nicht zu erzielen sind, war der Branche klar”, ist die einstimmige Meinung der deutschen Hersteller. „Diese Effekte haben wir einkalkuliert und erwarten trotz der Halbierung der Neubau-Zulassungen für heuer einen stagnierenden Umsatz.”
Altbausanierung und Energie-Einsparung. Große Hoffnungen werden von der Branche in die Altbau- und die energetische Sanierung gesetzt. „Wir leben in einer ausgesprochenen Erbgesellschaft”, erklärt ein Produzent die gesellschaftliche Entwicklung. „Einerseits renovieren die Erben ihre Häuser, andererseits investieren angehende Pensionisten große Summen in ihre Immobilien.”
„Die Heizkosten steigen bei den Privathaushalten kontinuierlich, wodurch die Bereitschaft zur energetischen Sanierung weiterhin zunimmt”, beschreibt ein Fensterbauer den Trend. Die gesellschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen werden zusätzlich zu einer steigenden Nachfrage nach Passiv- und Niedrigenergie-Fenstern führen, wird betont. Dennoch wird langfristig von einem Nischensegment ausgegangen. Aus dem Passivhaus-Trend ergeben sich auch einige Herausforderungen für die Hersteller. Die notwendigen U-Werte können derzeit nur mit einer Dreifach-Verglasung erreicht werden, wodurch die Fenster schwerer und teurer werden. Dadurch werden auch spezielle und gut geschulte Montageunternehmen benötigt.
Aber auch Skepsis gegenüber dem Passivhaus-Trend macht sich in der Branche breit. „Das gesamte Passivhaus-Konzept ist noch viel zu unausgegoren, denn die Erfahrungen für ein gesamtheitliches Baukonzept fehlen”, schildern einige Produzenten. „Wir haben schon Passivhäuser umbauen müssen, weil sie dem Lebensstil der Bewohner nicht entsprachen.” Zentral gesteuerte Raumlüftung, kein beliebiges Fensteröffnen, kein Kamin und schlechtere Schallwerte - weil ein 2 cm großer Lüftungsspalt bei den Türen vorhanden sein muss - werden von den Kunden bemängelt. Deshalb warten viele Hersteller die weiteren Entwicklungen am Markt ab.
Individualismus pur. „Kein Fenster gleicht mehr dem Anderen”, resümiert ein Produzent die Architektenwünsche. „Sie werden immer größer, mit einem möglichst großen Glasanteil, bei geringem U-Wert und verdeckten Beschlägen.” Vieles sei heutzutage technisch möglich, jedoch müsse den Architekten und Bauherren die Grenzen aufgezeigt werden.
Ein weiterer Trend wird in den Sonderausstattungen gesehen - wie das vollautomatisch regelbare Öffnen oder Schließen der Fenster.
Unternehmen | Produktion 2006 | Produktion 2007 | Jahreskapazität | Holzfenster- Anteil in % | Besonderheiten | |
---|---|---|---|---|---|---|
Mengen in Fenstereinheiten pro Jahr | ||||||
Gaulhofer, Übelbach | 150.000 | 150.000 | 200.000 | 40 | Passivhaustaugliche Standardkonstrukt. | |
Wicknorm, Vorchdorf | 142.000 | 142.000 | 142.000 | k. A. | - | |
Internorm, Traun | 115.000 | 125.000 | 125.000 | Edition4 Vetro/Design, Varion4 | ||
Josko, Kopfing | 93.000 | 105.000 | 112.000 | 10 | Einführung v. zwei Holz-Alu-Modell-Linien | |
IPM Schober, Wels | 60.000 | 60.000 | 60.000 | 4 | Brand-/Schallschutzfenster | |
Katzbeck (KPA), Rudersdorf | 46.000 | 53.000 | k. A. | 30 | Fenstersystem D1 | |
Hrachowina, Wien | 52.000 | 52.000 | 67.000 | 30 | Glas-Klebe-, Passiv-, Fassadensysteme | |
Kapo, Pöllau | 35.000 | 37.000 | 37.000 | 85 | Neues Bearbeitungszentrum Windor 100 | |
Rieder, Kaltenbach | 30.000 | 33.000 | 33.000 | 80 | Produktions-Verdoppelung geplant | |
Stabil, Gabersdorf | 30.000 | 32.000 | 32.000 | 25 | Neues Holzfenster-System | |
WKF, Loich | 29.134 | 32.000 | 35.000 | 25 | Niedrigenergie- und Brandschutz-Fenster |