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Furniere werden mittels Keilzinkung zur Endlosrolle © Furwa

Wertvolles Furnier

Ein Artikel von DI (FH) Birgit Fingerlos aus Walkertshofen/DE | 17.10.2007 - 09:39
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Jede Rolle wird mit Farbmustern gekennzeichnet und so eingelagert, dass jederzeit darauf zugegriffen werden kann © Furwa

Wer mit Furnier zu tun hat, weiß um die Problematik der Auswahl, der Bearbeitung und vor allem der Ausbeute. Der Wettbewerb ist stark, gerade bei den Furnieren gibt es eine große Preis- und Qualitätsspanne. „Wir wollen aus jedem einzelnen Furnier das Optimale herausholen”, schildert DI Roland Reigbert, Furwa Furnierkanten, Walkertshofen/DE. Jeder Kunde habe andere Anforderungen in Bezug auf Qualität, Farbe, Breite und technischer Ausführung. Vor allem in Österreich und Deutschland gibt es hohe Qualitätsanforderungen an die Kante, beobachtet Reigbert.
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Auf Qualitäts-Sortierung wird bei Furwa viel Wert gelegt © DI (FH) Birgit Fingerlos

Transparente Furnierwirtschaft. Bei Furwa Furnierkanten werden in der Eingangskontrolle die Pakete elektronisch vermessen, aufgrund von Furnierfehlern Kappschnitte gekennzeichnet und so zugleich Qualität und Breite optimiert.
Die Querkappungen werden automatisch ausgeführt. Das Paket wird mit einem Qualitätskennzeichen und den Maßen etikettiert sowie je nach Vorgabe dem Zuschnitt oder anderen Stellen zugeordnet. PC-gestützt werden alle Daten verwaltet. So gewährleistet das Unternehmen eine optimale Furnierwirtschaft, aus welcher heraus die Herstellung der Furnierkanten und Ummantelungsfolien erst möglich wird.
Man produziert Kanten- und Ummantelungsware in unterschiedlichen aber gleichbleibenden Furnierqualitäten in über 50 Holzarten.
Wertvolles Furnier. Der Nutzungsgrad kann über Gewinn oder Verlust eines Fertigungsauftrages bestimmen. „Beispielsweise für nicht sichtbare Bereiche könne man mindere Qualität verwenden und so Kosten sparen”, analysiert der Geschäftsführer.
Heute ist es möglich, eine Optimierung bereits bei der Eingangskontrolle hinsichtlich Maß- und Qualitätshaltigkeit zu realisieren. Die Entwicklung einer elektronischen Furnieroptimierung, sowie das zugehörige Qualitäts- und Kostenmanagement wurde bei Furwa schon 1994 entwickelt. Auch die elektronische Farbvermessung ist eine Furwa-Entwicklung von 1997. Hinter jeder Qualitätsgruppe ist ein kalkulatorischer Einkaufspreis hinterlegt, der sich an den möglichen Erlösen orientiert.
Extreme Verformungen. Furwa hat eine Furnierrückseite auf der Basis eines 50 g-Vlieses entwickelt. Die spezielle Vliesrückseite erfüllt die Ansprüche für Ummantelung von Aluminium- und Kunststoffteilen, speziell dann, wenn Kochwasserfestigkeit und Langzeit-UV-Resistenz erforderlich sind.
Das Vlies P50 Automotive verfestigt das Furnier entsprechend stark und macht es längs, aber auch quer zur Faser wesentlich reißfester. Anwendungsbereiche der 2D- und 3D-Furnierverformungen sind beispielsweise Lenkräder, Amaturenbretter, Handyschalen, Sperrholz-Formteile mit engen Verformradien oder die Textilverarbeitung.
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Furniere werden mittels Keilzinkung zur Endlosrolle © Furwa

Seit dem ersten Tag dabei. „Furwa arbeitet an der Entwicklung von Endlosfurnierkanten zum Industriestandard seit dem ersten Tag mit”, betont Reigbert. Es war der Bedarf, weshalb das Produkt aus der Traufe gehoben wurde. Armin Wiblishauser begann mit der Entwicklung der Endlosfurnierkanten. Die Keilzinkentechnologie war ein Meilenstein für die industrielle Fertigung der heutigen Furnierkanten, heißt es.
1974 gründete Wiblishauser das Unternehmen Furwa und begann zunächst mit der Produktion von Finelinekanten. 1985 begann er in einem anderen Unternehmen Vlies mit PVAC-Leim zu tränken und für die industrielle Furnierverklebung vorzubereiten. Zur selben Zeit wurde auch die erste Lackieranlage für Furnierrollen bei Furwa in Betrieb genommen.

Furwa-Facts

Standort: Walkershofen/DE
Geschäftsführer: DI Roland Reigbert
Produktion: 1,4 Mio. m2/J Endlosfurnierrollen
Mitarbeiter: 38
Umsatz: 7,1 Mio. €/J
Exportanteil: 70%