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Vertriebsleiter Kögl und GF Klausner (v. li.) © DI Alfred Riezinger

Edle Türen

Ein Artikel von DI Alfred Riezinger | 21.07.2008 - 10:26
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Vertriebsleiter Kögl und GF Klausner (v. li.) © DI Alfred Riezinger

Seit Juli ist der Standort des Türenherstellers Dana in Spital am Pyhrn das Hauptquartier für Österreich und Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Kroatien. „Damit ist der Fortbestand des 45.000 m2-Standorts langfristig gesichert”, sagte Geschäftsführer Mag. Helmut Klausner bei einem Pressetermin in Spital am Pyhrn. „Wir sehen uns als Marktführer bei Innentüren in Österreich”, ist er überzeugt.

Plus 30 %: gegen Trend

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Nuss-Schiebetür stellt man so als eine von 250.000 Variationen in Spital am Pyhrn her – ab jetzt steuert man von dort aus den osteuropäischen Markt © Dana

„Da durch eine immer offenere Bauweise weniger Innentüren benötigt werden, hat sich der Bedarf im Mitteleuropa von 2001 bis 2006 um 25% verringert”, berichtet Klausner. „Durch unsere Innovationen und die Ausrichtung auf die individuellen Kundenbedürfnisse konnten wir gegen den Trend arbeiten und unseren Umsatz um 30% auf 75 Mio. € im Vorjahr steigern.” Innovationen wie Plano (Stumpfeinschlag), raumhohe Türen und Lack-Furnier-Kombinationen stammen aus der österreichischen Dana-Entwicklungsschmiede.

Dass praktisch jeder Kundenwunsch erfüllt werden kann, wird deutlich, wenn man hört, dass Türen in 250.000 Variationen hergestellt werden. „Von den 500.000 jährlich produzierten Türen liefern wir gerade zwei Mal exakt die gleiche aus”, verdeutlicht der Geschäftsführer. Möglich macht dies eine moderne Türenfertigung, die auf „Losgröße 1” ausgerichtet ist . Sie ermöglicht es dem Unternehmen, seit April für einen Großteil der Produkte die Lieferzeit von 25 auf 13 Arbeitstage zu reduzieren.

Unsichtbare Strahlen und Spiegel

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„Die Tür zum Möbel machen“ ist das Motto der Marke Dana, unter der hochwertige Türen produziert werden © Dana

Aufgrund der hohen Variantenvielfalt laufen die Türen auf verschiedenen Wegen („chaotisch”) durch die Produktion. Transportiert werden die halb fertigen Teile teilweise mit unbemannten Staplern, welche sich mit Laser und Lichtspiegeln an den Hallenwänden orientieren. Erst im Auslieferungslager werden sie nach Kunde, Auftrag und Größe sortiert. So erledigt man in Spital nach Angaben des Geschäftsführers stolze 98% der Aufträge zum vereinbarten Termin. Daraus resultiere eine hohe Kundenzufriedenheit. Die selten auftretenden Reklamationen sieht man als Chance zu weiteren Verbesserungen.

Dana gehört seit 2005 dem US-amerikanischen Konzern Jeld-Wen an. In der Gruppe gilt die Marke als Technologieführer und Sonderschmiede hochwertiger Innentüren und rundet das Jeld-Wen-Produktsortiment nach oben ab. „Mit Jeld-Wen erhalten wir Zugang zu allen europäischen Märkten”, erklärt Klausner. Trotz der internationalen Erfolge bleibt der Fokus auf die Märkte in Österreich, der Schweiz und Deutschland in gleichem Maße bestehen.

Brücke zum Osten

Mit 1. Juli übernahm der Standort Spital am Pyhrn Vertrieb, Marketing, Produktion, Entwicklung und Technik für sechs osteuropäische Länder und die Führung des westungarischen Werkes in Lenti. Die Produktion soll dort in den nächsten Jahren unter dem Motto „Kostenführerschaft im Standardsegment” für die osteuropäischen Märkte ausgebaut werden ausgebaut werden und für alle Konzernprodukte als Logistikzentrum in dieser Region dienen. „Wir wollen langfristig Marktführer in diesen Märkten werden”, erläutert Klausner. Von Spital aus bedient man das obere Preissegment. Die Standardproduktion erfolgt in Lenti. Somit ist eine Konkurrenzierung der beiden Werke ausgeschlossen.

Dana-Facts

Konzern:Jeld-Wen
Standort:Spital am Pyhrn
Geschäftsführer:Mag. Helmut Klausner
Umsatz: 75 Mio. € (2007)
Mitarbeiter: 475
Produkte:lackierte, furnierte und massive Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen
Menge: 500.000 Türen pro Jahr
Märkte:AT, DE, CH, Osteuropa