Verbinder - für alle Fälle

Der Ingenieurholzbau hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung hinter sich. Immer aufwändigere Konstruktionen verlangen nach neuen Lösungen in der Verbindungstechnik. SFS intec ist mit seinen Produkten maßgeblich am Erfolg des Ingenieurholzbaus beteiligt. Das nahm die Redaktion des Holzkurier zum Anlass, das Unternehmen zum Holzbau-Ausrüster des Jahres zu wählen. Das international tätige Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Befestigungssysteme. Die Holzbau-Lösungen umfassen neben den Befestigern die darauf abgestimmten Setzgeräte, die unkomplizierte und rasche Montage garantieren sollen. Zudem bietet SFS intec umfangreiche Beratung und unterstützt bereits in der Planungsphase mit Datenblättern und Bemessungssoftware. SFS intec produziert in 14 Werken in Europa und Nordamerika und bedient die Kunden über ein internationales Netz von eigenen Verkaufs- und Servicegesellschaften. Damit ist man in über 20 Ländern vertreten.

Die Türme Edel und Weiss

Die beiden Türme des Tannenzapfenhotels Edel & Weiss sind in der Form Tannenzapfen nachempfunden. Mit je 20m Durchmesser sind der 14 Stockwerke und 50m hohe Turm „edel” und der zehn Stockwerke und 30m hohe Turm „weiss” weithin sichtbar und fügen sich gut in das Landschaftsbild am Katschbergpass ein. Die Bauausführung wurde von Glöckel in Obergrafendorf übernommen. Der Entwurf stammt von Architekt Matteo Thun. Die Außenfassade besteht aus einer Holzrautenkonstruktion, deren Schichten mit den Doppelgewinde-Befestigern des Systems WT-T-8,2 von SFS intec verbunden sind. Für die Anwendung in der Nutzungsklasse 3 wurden etwa 10.000 Befestiger mit einer Korrosionsschutzschicht versehen.

Das System WT ist eine Lösung bei Holz-Holz-Verbindungen für verschiedene Anwendungen im konstruktiven Holzbau. Es eignet sich besonders für wirtschaftliche und dauerhafte Anschlüsse wie Verbindungen von Haupt- und Nebenträgern, oder Querzug- und Querdruckverstärkungen, erklärt man bei SFS intec.

Mit geringer Aufbauhöhe erdbebensicher

An der Nordbahnstraße in Wien wurde ein ehemaliges ÖBB-Verwaltungsgebäude im Zuge eines Totalumbaus zum Bürogebäude umgebaut. Wichtige Aspekte bei der Renovierung, ausgeführt durch Porr mit Sitz in Wien, waren neben einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis und der Erfüllung der neuen, erhöhten Anforderungen in der Erdbebennorm auch eine möglichst kurze Bauzeit. Bei den Decken galt es, bei gleichzeitiger Ertüchtigung der Tragfähigkeit auch den Schall- und Brandschutz zu verbessern - und dies bei geringster Aufbauhöhe. Bei den bestehenden Tram- und Dippelbaumdecken zeigte sich, dass ein Holzbeton-Verbundsystem die geforderten Eigenschaften am besten vereinen konnte. Dabei spielt die Schubverbindung zwischen den bestehenden Holzbauteilen und der zusätzlichen Betonplatte bezüglich Leistungsfähigkeit und Verarbeitungsaufwand eine entscheidende Rolle. Die Wahl fiel auf das Verbundsystem VB, welches seit mehr als 15 Jahren am Markt ist. In Summe wurden 116.000 Stück Verbundelemente SFS VB-48-7,5x100 geliefert. Diese wurden in drei Monaten mit drei Maschinen vom Typ CF 40-VB eingeschraubt. VB wurde speziell für die Erstellung von Holz-Beton-Verbunddecken entwickelt. Die Befestiger sind selbstbohrend. Mit diesem System lassen sich die ästhetischen Aspekte einer Holzdecke mit den statischen und schalltechnischen Vorteilen des Betons zu einem leistungsfähigen Deckentragwerk vereinigen, informiert man.

Der Vertriebspartner von SFS intec, das Unternehmen Ancon aus Wien, übernahm neben der Unterstützung bei Planung und Bemessung auch die Einschulung der Verarbeiter. So wurde der richtige Einsatz des Verbundsystems VB garantiert und die Effizienz der beteiligten Unternehmen gesteigert.

Querzugverstärkung ohne Klebstoff

Für die Querzugverstärkung von geneigten und gekrümmten Brettschichtholzträgern an Durchbrüchen, Ausklinkungen und Queranschlüssen bietet SFS intec das System WB. Dank der hohen Zugfestigkeit werden dabei nur wenige Verstärkungsstangen benötigt. Durch die kopflose Gewindestange kann WB mit handelsüblichen Werkzeugen (Metallsäge oder Winkelschleifer) zugeschnitten werden. Eine Einheitslänge von 3m spart Lagerkosten. Die Kraftübertragung erfolgt über das Gewinde. Für die Querzugverstärkung ist also kein Klebstoff notwendig, daher könne sofort Belastung aufgebracht werden und eine Leimgenehmigung entfalle, beschreibt man die Vorteile. Mit einer speziellen Eindrehhülse kann das System WB gleich versenkt werden, so ist ein Dachaufbau direkt möglich. Seit Kurzem gibt es weiters ein ausführliches Datenblatt, in dem die Möglichkeiten zur Bemessung der Anschlüsse dargestellt werden.

Rundholz verbinden

In der Nähe von Knittelfeld entsteht ein Wipfelwanderweg, bei dem das WS-System zum ersten Mal bei Rundholz eingesetzt wird. 28 Türme mit 25m Höhe sollen Touristen Einblicke in die Baumkronen und Ausblicke in die Region rund um die Gemeinde Rachau bieten. Die Türme werden durch Stege und über 700 Stufen miteinander verbunden. Der Wipfelwanderweg ist 400m lang und aus Lärchen-Rundlingen gefertigt. Die ausführende Holzbaufirma Almholz aus Fladnitz ist auf Rundholzanwendungen spezialisiert und entschied sich aufgrund der statischen Leistungen und der wirtschaftlichen Montage für das WS-System. Mit dieser Lösung lassen sich mehrschnittige Stahl-Holz-Verbindungen erstellen. Die Stabdübel des Systems sind selbstbohrend, so könne Arbeitszeit eingespart werden. Geringe Gerätekosten machen das System auch für kleine und mittlere Betriebe interessant, ist man bei SFS Intec überzeugt.

SFS Intec

Gründung:1960
Geschäftsführer:Helmut Binder
Standort:Heerbrugg/CH,Valence/FRund 28 weitere Standorte weltweit
Mitarbeiter:3014
Geschäftszweige:Präzisionsformteile und Sonderschrauben, Befestigungs- und Bändertechnik für Türen und Fensterbau, Systemprodukte für den Baubereich