Das kleine Einfamilienhaus meines Großvaters, an das die Tischlerei angeschlossen war, steht noch immer im Zentrum unseres Betriebes“, zeigt Guido Schulte beim Holzkurier-Besuch auf die Luftaufnahme des riesigen MeisterWerke-Geländes. Schaut man sich die Landkarte von Rüthen-Meiste auf Google-Earth an, kann man das riesige Gelände der MeisterWerke im vollen Umfang erkennen: Das Produktionsareal ist größer als der Ort Rüthen.
Im Wandel der Zeit
„Das Unternehmen wurde ursprünglich als Tischlerei gegründet. Später kam die Parkettproduktion hinzu, deren Herstellung wurde aber 1972 zugunsten von Deckenabschlussleisten und Wandpaneelen eingestellt“, erzählt Guido Schulte. Er ist in der achtköpfigen Führungsmannschaft der MeisterWerke technischer Leiter. 1992 hat das Unternehmen die Laminatbodenproduktion gestartet, drei Jahre später wurden die ersten Pressen installiert. 1999 nahm MeisterWerke wieder die Parkettherstellung auf. Mittlerweile zählt das Unternehmen zu den größten Herstellern in Deutschland.Eiche kauft MeisterWerke als Rundholz zu und lässt es für das Landhausdielen- und Mehrschichtparkett-Sortiment entsprechend im Lohnschnitt sägen. Die anderen Holzarten werden als Friesen bezogen. „Wir verwenden nur europäische und amerikanische Hölzer – keine Tropenhölzer. Es handelt sich ausschließlich um 100% FSC-zertifizierte Ware“, betont Schulte. Damit leiste MeisterWerke seinen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz. MeisterWerke hat kein Thermoholz im Programm. Dem Trend zu dunklen oder farbigen Oberflächen wird unter anderem mit einem breiten Sortiment an geräucherter Eiche und Douglasie entsprochen.
Besonders stolz ist man bei MeisterWerke auch auf den hohen Entwicklungsgrad im eigenen Haus: „Wir haben über 200 patentierte Eigenentwicklungen wie etwa die Kopfverbindung beim Klicksystem“, sagt Schulte stolz.
Hohe Investitionen
„In den vergangenen beiden Jahren haben wir über 30 Mio. € in neue Maschinen und Anlagen investiert“, sagt Schulte und verweist beim Laminatboden etwa auf die neue Kurztaktpresse. Diese wurde Anfang 2008 in Betrieb genommen. Mit der neuen Presse können höhere Drücke für tiefere Strukturen am Laminat erzielt werden. Der Synchronpressblech-Wechsel erfolgt nun halbautomatisch. „Wir benötigen für den Wechsel nur mehr 15 anstatt wie früher 40 Minuten“, freut sich Schulte. Mit der neuen Presse wird die Menge bewältigt, für die zuvor zwei notwendig waren. Dazu zählen ebenso die neuen Anlagen für den Direktdruck.Parkett erzeugt MeisterWerke ausschließlich mit dreischichtigem Aufbau mit einer 2,5 mm starken Deckschicht. „Als Mittellage verwenden wir HDF. Dadurch minimieren sich die Eindrücke an der Parkettoberfläche“, ist Schulte überzeugt. Außerdem sei – im Gegensatz zur Fichtenmittellage – ein mehrmaliges Nachschleifen möglich.
100 % Fachhandel
Furnierboden FS 200 S ist mit einer 0,6 mm dünnen Nutzschicht besonders widerstandsfähig im Bild die Kernwalnuss © MeisterWerke
Die noch recht junge Marke Schulte Räume beinhaltet nur den Bodenbelag. Als Absatzkanäle nennt Schulte den Bodenfach- und Möbelhandel. „In Österreich ist beispielsweise die Einrichtungskette Lutz für Laminat und Parkett unser Partner“, informiert er. Beide Marken haben gewisse Überschneidungen im Sortiment. Die Laminatbodenkollektion unterscheide sich aber zu 75% – etwa bei Oberfläche oder Abmessungen. Eines haben aber beide Marken beziehungsweise sämtliche Bodenbeläge der MeisterWerke gemeinsam: Alle Sortimente sind zur schwimmenden Verlegung geeignet und verfügen über das leimlose Klick-Verbindungssystem.
Um den Verkäufern der Partner das richtige Werkzeug in die Hand zu geben, bietet MeisterWerke in der Akademie eine Schulung zum Meister-Fachverkäufer mit IHK-Zertifikat an. Diese wird in fünf Modulen abgehalten und umfasst etwa Verkaufstraining, Beschwerdemanagement und Raumgestaltung.
Klicksystem erweitert
3D-Effekt an der Wand: beim Paneel SP 300 werden durch eine Doppelnut sowie verschiedenen Paneelbreiten interessante Optiken erzielt © MeisterWerke
Bei Masterclic Plus handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Masterclic. Zusätzlich kommt an der Kopfseite eine Kunststofffeder zum Einsatz, die erst mit der Verlegung der nachfolgenden Reihe aktiviert wird und für eine sichere Verbindung sorgt.
Umfangreiches Sortiment
MeisterWerke hat das Parkettsortiment um eine Diele im XXL-Format erweitert. Die Landhausdiele PD 500 wird ab Jänner in 185, 220 und 260 mm Breite sowie in 3000 und 4350 mm Länge erhältlich sein. „Die 1-Stab-Optik mit längsseitiger V-Fuge erzeugt ein wertiges Erscheinungsbild“, ist Kettler überzeugt. Weiters neu ist das Stabparkett PS 350 in 500, 685 und 1200 mm Länge in sieben Oberflächen.Auch die Laminatkollektion wurde komplett überarbeitet. Erhältlich sind zum Beispiel Steinoptiken von Travertin bis zu Marmor mit umlaufender Fase. Die neue Kompaktdiele LD 200 zeichnet sich durch rustikale Dekore und die authentische Struktur aus.
Mit mehreren neuen Paneel-Kollektionen geht MeisterWerke in die dritte Dimension. Bei SP 300 erlaubt etwa eine Doppelnut einen 3D-Effekt. „Damit lässt sich Tiefe erzeugen“, sagt Kettler.
MeisterWerke
Gründung: 1930Geschäftsführer: Anja Schulte und Johannes Schulte
Areal: 430.000 m², davon 220.000 m² überdachte Fläche
Mitarbeiter: über 600
Umsatz 2007: etwa 150 Mio. €