1241453191.jpg

Logosol Laks 500  © Logosol

Acht in einer Reihe

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 05.05.2009 - 08:04
Vor fünf Jahren hat SSC Forestry, eine weltweit tätige Unternehmensgruppe für schwedische Waldzertifizierung, bei einem Projekt in Tansania mitgewirkt. Dabei ging es um die Zukunft einer großen Kiefernplantage, die sich in einem sehr schlechten Zustand befand. „Der Besitzer wollte die Plantage niederbrennen und Eukalyptusbäume anbauen”, erzählt Klas Bengtsson, Geschäftsführer von SSC Forestry. Auf seinen Vorschlag hin wurde der Waldbestand als der erste Tansanias schrittweise nach FSC zertifiziert.

Es gelang, Exportkunden zu finden, die das Kiefernholz als Konstruktionsholz nutzen wollten. Jedoch konnten die daraus zu erwartenden Einnahmen nicht die Investitionskosten für ein großes Sägewerk aufwiegen. „In Entwicklungsländern fehlen die Infrastruktur und das notwendige Know-how, um eine große Anlage zu betreiben”, berichtet Klas.

Einfach und effektiv

1241453232.jpg

Acht Nachschnittgatter produzieren 30.000 m3/J im Sägewerk in Tansania © Logosol

Die Problemlösung bestand in der Beschaffung von acht Laks-Gattersägen von Logosol sowie einer gebrauchten Bandsäge, um die Model herzustellen. Mit den einfach und stabil konstruierten Laks-Nachschnittgattern 330, 500 oder 500+ können alle Typen von vorgemodeltem Holz präzise und wirtschaftlich gesägt werden. Eine Person kann bis zu 3, 4 m3/h Schnittholz produzieren. „Mit zwei Modeln und zwölf Sägeblättern können fast 1000 lfm/h erzielt werden”, berichtet Henrik Sigurdson, Geschäftsführer von Logosol. Der geringe Schnittverlust durch die 2, 3 mm-Schnittfuge sorgt für eine hohe Produktausbeute von 80 bis 85 %. Die Gattersäge erzeugt zudem eine schöne Schnittoberfläche.” Auf der Ligna wird Logosol als Weltneuheit das Nachschnittgatter 330 mit 23 PS-Benzinmotor präsentieren. „Gerade in Entwicklungsländern fehlt oft ein Stromanschluss für den Elektroantrieb”, begründet Sigurdson.

Sägen mit Genuss

1241453191.jpg

Logosol Laks 500  © Logosol

„Unser Ziel ist es, Maschinen so zu konstruieren, dass die Arbeit mit Holz zum Genuss wird und, dass Maschinenqualität und Präzision auf das Werkstück übertragen werden”, erläutert Sigurdson seine Philosophie. „Das Herstellen des Werkstücks soll genauso viel Spaß machen, wie das Betrachten des fertigen Ergebnisses.” Die Gattersägen sind mit einstellbarem Mittel- und Seitenanschlag ausgerüstet. Der Rahmen wird automatisch geschmiert, der Vorschub lässt sich durch Wechsel der Antriebsräder verstellen. Um die Leistungsfähigkeit beim Sägen dünner Dachlatten zu erhöhen, können mehrere Bretter aufeinandergelegt werden.

Die Sägeblätter sind mit Hartmetall bestückt und lassen sich mit dem mitgelieferten Schleifgerät selbst schärfen. Durch den automatischen Einzug der Model kann sich der Bediener auf andere Arbeiten konzentrieren. „Es ist die ideale Gattersäge für kleine und mittlere Unternehmen”, versichert Sigurdson. „Jede Art von gemodeltem Holz kann maßgenau in Bohlen, Bretter, Latten oder Kanthölzer geschnitten werden.”

Sofortiger Erfolg

Die Gattersägen in Tansania wurden wie in einem Rollbahnsystem aneinandergereiht. Dadurch konnten die Model leicht zwischen den Sägeeinheiten verschoben werden, sodass jede Sägeeinheit optimal ausgelastet war. Die Anlage bescherte dem Betreiber einen sofortigen Erfolg. Die Investition konnte schon nach acht Monaten mit einer Produktion von 30.000 m3/J Schnittholz bezahlt werden. Nach fünf Jahren ist die Anlage heute noch immer in Betrieb, allerdings hat der Besitzer gewechselt. Die zuvor wertlosen Kiefernplantagen bescherten Tansania ein beträchtliches Exporteinkommen. Die Plantage konnte 2007 nach geringen Investitionen für 12 Mio. € verkauft werden.

Fliegende Sägewerke

Bengtsson arbeitet seit Anfang der 1990er-Jahre mit Logosol zusammen. Bereits als Forscher auf der schwedischen Landwirtschafts-Universität Uppsala nutzte er das Logosol-Sägewerk als Werkzeug in der Ausbildung und Forschung.

Sein Wunsch, das Logosol-Sägewerk als Gepäckstück im Flugzeug zu transportieren, wurde durch einen zweiteiligen Führungsholm mit einem Verbindungsstück in der Mitte gelöst. Inzwischen sind alle Logosol-Sägewerke damit ausgestattet.