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Das Schwalbenfenster wird von den Hoffmann-Geschäftsführern Thomas und Martin Hoffmann präsentiert (v. li.) © DI (FH) Marcus Schild

Salonfähige Schwalben

Ein Artikel von DI (FH) Marcus Schild | 31.08.2009 - 10:23
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Das Schwalbenfenster wird von den Hoffmann-Geschäftsführern Thomas und Martin Hoffmann präsentiert (v. li.) © DI (FH) Marcus Schild

Das Kantelholz ist aus Fichte. Die Teile können mit verschiedenen Echtfurnieren beschichtet werden. „Um die Beschichtung auch an Rundungen durchführen zu können, haben wir zusammen mit unserem Kantellieferanten ein spezielles Verfahren entwickelt”, freut sich Hoffmann-Geschäftsführer Thomas Hoffmann. Im Trend liegen im Moment dunkle Hölzer, vor allem Nussbaumfurnier. Hoffmann führt neben der Maschinenherstellung auch den Vertrieb der Kanteln zum Kunden durch. „Unsere Kunden bestehen nur aus Fensterbauern. Endkunden werden von uns nicht beliefert”.
„Um eine Hoffmann-Schwalbenfenster-Produktion aufzubauen, muss man für die Anlagen 40.000 € investieren”, informiert Hoffmann. Man benötigt die Doppelgehrungssäge MS 35 und die pneumatische Nutfräsmaschine PP 2-FR. Bei der MS 35 wird das Rohmaterial auf der Materialauflage gegen den Längsanschlag positioniert. Der automatische Maschinentakt wird durch die Zweihandsteuerung gestartet. Die Werkstücke sind sicher auf dem Maschinentisch gespannt. Beide Sägeeinheiten schneiden das Material und fahren in die Ausgangsposition zurück. Alle Spannzylinder lösen sich daraufhin und das Werkstück kann entnommen werden. „Die Anlage besitzt acht individuell zu- und abschaltbare Spannzylinder und zusätzlich Präzisions-Linearführungen”, erklärt Hoffmann. Die PP 2-FR fräst drei Schwalbennuten und bohrt zwei Dübellöcher. Beide Werkstücke werden in die Werkstückaufnahmen eingelegt. Der automatische Maschinentakt wird mit der Fußtaste gestartet. Daraufhin wird das Werkstück gespannt und die Fräs- und Bohreinheiten bearbeiten die Schnittflächen. Nach Beendigung des Maschinentaktes wird das Werkstück automatisch freigegeben. „Die Dübel werden händisch beleimt und eingesteckt. Danach werden die Schwalben eingebracht. Der Zeitaufwand beläuft sich auf 20 Sekunden pro Eckmontage und danach kann sofort mit der Verglasung oder anderen Produktionsschritten weitergearbeitet werden. Eine Wartezeit für die Leimaushärtung entfällt”, so Hoffmann.

Vertrauen aufgebaut

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Nutfräsmaschine von Hoffmann zur Fertigung des Hoffmann-Schwalbenfensters © Hoffmann

„Rißler in Biederbach hat nach sechsjährigem erfolgreichen Einsatz der Hoffmann-Schwalbenfenster-Produktionsweise nun zusätzlich ein CNC-Bearbeitungszentrum für die Fensterherstellung bei uns gekauft”, freut sich Hoffmann-Geschäftsführer Martin Hoffmann. „Nach dem Export-Sommerloch, vor allem in Südeuropa, erwarten wir im Herbst eine steigende Auftragslage. In Deutschland werden immer häufiger Fenster mit Gehrungsecken eingesetzt. Durch unser System haben wir den Einsatz von Gehrungsecken mit lamellierten Kanteln salonfähig gemacht”, macht Hoffmann deutlich.