In das Kavalierhaus Klessheim lud die Landesinnung der Salzburger Tischler am 31. Oktober zur diesjährigen Fachgruppentagung. Seinen Respekt gegenüber den Tischlern sprach Komm.-Rat Julius Schmalz, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, aus. Er lobte deren Flexibilität, die gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten so gefragt sei. Schmalz verwies darauf, dass sich die Unternehmen im Bundesland Salzburg vor allem im produzierenden Bereich sowie im Export mit hohen Rückgängen herumzuschlagen haben. Darunter leidet vor allem der Arbeitsmarkt. „Danke, dass ihr mit Herz und Kopf dabei seid und Mitarbeiter nicht kündigt, sondern durchtaucht, um dann, wenn es wieder aufwärts geht, stark zu sein”, sagte Schmalz.
Aus der Innung
„Wir haben 720 aktive Mitgliedsbetriebe”, berichtete Landesinnungsmeister Adolf Stadler. „Ein Drittel dieser Unternehmen bildet 285 Lehrlinge aus”, informierte Lehrlingswart Anton Hirscher. Die Lehrlingsförderung neu stellte Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Peter Alois Pauschenwein vor. Er informierte, dass es neben der Basisförderung, die direkt und steuerfrei an Unternehmen ausbezahlt wird, auch eine Förderung für qualitätsbezogene Ausbildung gibt. Dabei werden die Lehrlinge einem Praxistest unterzogen. Jeder, der diesen positiv absolviert, bringt dem Lehrbetrieb eine Förderung von 3000 €.Der neue Innungsgeschäftsführer Mag. Jakob Leonhardmair präsentierte die Budgetzahlen. Gerd Pankratz, Geschäftsführer der Werbeagentur Frischblut, stellte die Tischler-Werbekampagne vor. In Inseraten, TV- und Hörfunkspots wird der Tischler als Freund und regionaler Nahversorger dargestellt.
Mehr Lebensqualität
„Wenn heute jemand zu mir sagt, in 16 Jahren geht er in Pension, dann bricht für mich die Welt zusammen - das kann ja mit dem nicht gut gehen”, meinte Prim. Univ. Prof. Mag. DDr. Anton Wicker, Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation Salzburg, der auf der Fachgruppentagung über den Umgang mit Stress im beruflichen Alltag referierte. Untermauert mit humorvollen Beispielen gab Wicker Tipps zur besseren Stressbewältigung. Ohne Stress beziehungsweise ohne bestimmte Reize können wir nicht existieren, positiven Stress brauchen wir zum Leben, erklärte Wicker. Er betonte, dass es Vieles gibt, womit man selbst zu einer gesunden Lebensführung beitragen kann. Wichtig sei es, den Menschen als Ganzheit zu sehen. Laut Wicker sind vor allem physische, mentale und soziale Fitness von enormer Bedeutung. „Gesundheit ist auch eine Frage des Kopfes. Du musst an etwas glauben, du musst jemanden gern haben und du darfst die Hoffnung nicht aufgeben”, betonte Wicker. Zufriedenheit, Ruhe, Entspannung, bewusstes Genießen, Gelassenheit, Zuhören können und positives Denken trägt zu einer positiven Lebenseinstellung bei. Negativ äußert sich Eile, Ungeduld und Wettkampfverhalten.41 % der Österreicher sind laut Wicker übergewichtig. Untersuchungen an Schülern zeigen, dass sich die motorischen Grundeigenschaften reduzieren und das Körpergewicht steigt. „Das hat nichts mit Genetik zu tun, wichtig ist es, mehr Bewegung in den Lebensalltag zu bringen. Zivilisationskrankheiten sind in Österreich die Todesursache Nummer Eins”, redete Wicker den Tischlern ins Gewissen. Er argumentierte, dass schon zwei Stunden wöchentlich moderates Bewegen den Blutzuckerspiegel senke. Auch essen wir alle generell zu viel, betonte Wicker. Er forderte die Tischler auf, möglichst vielfältig aber weniger zu essen. „Das beste Anti-Aging-Mittel ist Wasser”, betonte Wicker und meinte: „Das kann man auch trinken.” Anschließend kamen Genuss und Gesellschaft nicht zu kurz: Die Landesinnung lud wie jedes Jahr zum gemeinsamen Abendessen.