1257235895.jpg

Landesinnungsmeister Adolf Stadler © DI (FH) Birgit Fingerlos

Gesunder Stress

Ein Artikel von DI (FH) Birgit Fingerlos aus Salzburg | 03.11.2009 - 09:37
In das Kavalierhaus Klessheim lud die Landesinnung der Salzburger Tischler am 31. Oktober zur diesjährigen Fachgruppentagung. Seinen Respekt gegenüber den Tischlern sprach Komm.-Rat Julius Schmalz, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, aus. Er lobte deren Flexibilität, die gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten so gefragt sei. Schmalz verwies darauf, dass sich die Unternehmen im Bundesland Salzburg vor allem im produzierenden Bereich sowie im Ex­port mit hohen Rückgängen herumzuschlagen haben. Darunter leidet vor allem der Arbeitsmarkt. „Danke, dass ihr mit Herz und Kopf dabei seid und Mit­arbeiter nicht kündigt, sondern durchtaucht, um dann, wenn es wieder auf­wärts geht, stark zu sein”, sagte Schmalz.

Aus der Innung

1257235895.jpg

Landesinnungsmeister Adolf Stadler © DI (FH) Birgit Fingerlos

„Wir haben 720 aktive Mitgliedsbetriebe”, berichtete Landesinnungsmeister Adolf Stadler. „Ein Drittel dieser Unternehmen bildet 285 Lehrlinge aus”, informierte Lehrlingswart Anton Hirscher. Die Lehrlingsförderung neu stellte Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Peter Alois Pauschenwein vor. Er in­formierte, dass es neben der Basisförderung, die direkt und steuerfrei an Unternehmen ausbezahlt wird, auch eine Förderung für qualitätsbezogene Ausbildung gibt. Dabei werden die Lehrlinge einem Praxistest unterzogen. Jeder, der diesen positiv absolviert, bringt dem Lehrbetrieb eine Förderung von 3000 €.
Der neue Innungsgeschäftsführer Mag. Jakob Leonhardmair präsentierte die Budgetzahlen. Gerd Pankratz, Ge­schäftsführer der Werbeagentur Frisch­blut, stellte die Tischler-Werbekampagne vor. In Inseraten, TV- und Hörfunkspots wird der Tischler als Freund und regionaler Nahversorger dargestellt.

Mehr Lebensqualität

1257235917.jpg

Prim. Univ. Prof. Mag. DDr. Anton Wicker © DI (FH) Birgit Fingerlos

„Wenn heute jemand zu mir sagt, in 16 Jahren geht er in Pension, dann bricht für mich die Welt zusammen - das kann ja mit dem nicht gut gehen”, meinte Prim. Univ. Prof. Mag. DDr. Anton Wicker, Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation Salzburg, der auf der Fachgruppentagung über den Umgang mit Stress im beruflichen Alltag referierte. Untermauert mit humorvollen Beispielen gab Wicker Tipps zur besseren Stressbewältigung. Ohne Stress be­ziehungsweise ohne bestimmte Rei­ze können wir nicht existieren, positiven Stress brauchen wir zum Leben, er­klärte Wicker. Er betonte, dass es Vieles gibt, womit man selbst zu einer gesunden Lebensführung beitragen kann. Wichtig sei es, den Menschen als Ganz­heit zu sehen. Laut Wicker sind vor allem physische, mentale und so­ziale Fitness von enormer Bedeutung. „Ge­sundheit ist auch eine Frage des Kop­fes. Du musst an etwas glauben, du musst jemanden gern haben und du darfst die Hoffnung nicht aufgeben”, betonte Wicker. Zu­friedenheit, Ruhe, Entspannung, be­wusstes Genießen, Gelassenheit, Zuhören können und positives Denken trägt zu einer positiven Lebenseinstellung bei. Negativ äußert sich Eile, Ungeduld und Wettkampfverhalten.
41 % der Österreicher sind laut Wicker übergewichtig. Untersuchungen an Schülern zeigen, dass sich die mo­torischen Grundeigenschaften re­duzieren und das Körpergewicht steigt. „Das hat nichts mit Genetik zu tun, wichtig ist es, mehr Bewegung in den Le­bensalltag zu bringen. Zivilisationskrankheiten sind in Österreich die To­desursache Nummer Eins”, redete Wicker den Tischlern ins Gewissen. Er ar­gumentierte, dass schon zwei Stunden wöchentlich moderates Bewegen den Blutzuckerspiegel senke. Auch es­sen wir alle generell zu viel, betonte Wicker. Er forderte die Tischler auf, möglichst vielfältig aber weniger zu es­sen. „Das beste Anti-Aging-Mittel ist Was­ser”, betonte Wicker und meinte: „Das kann man auch trinken.” An­schließend kamen Genuss und Gesellschaft nicht zu kurz: Die Landesinnung lud wie jedes Jahr zum gemeinsamen Abendessen.