Von bescheidenen Anfängen berichtete Komm.-Rat Hans Peter Katzbeck: Zwei selbst gebaute Maschinen aus Holz und eine gemietete Hobelmaschine im Keller – das war der Start seines Vaters 1950. In jenen Tagen war Improvisationstalent gefragt. Der Platz im Haus der Eltern reichte nicht aus. Also wurde immer wieder angebaut. Der Küchentisch war das Büro, auch Pläne wurden hier gezeichnet. Nach zehn Jahren platzte das Elternhaus aus allen Nähten, eine Tischlerei im nahen Fürstenfeld wurde gemietet. Möbel wurden fortan dort gefertigt, die Bautischlerarbeiten weiterhin zu Hause.
Die zweite Generation
Hans Peter Katzbeck übernahm den Betrieb 1970 in wirtschaftlich schweren Zeiten. Er spezialisierte sich immer mehr auf Holz/Alu-Konstruktionen und die Herstellung hochwertiger Maßfenster. 1973 dann der Durchbruch: Er lieferte 101 Holz-Alufenster für eine Schule in Wien (die übrigens laut Katzbeck heute noch in tadellosem Zustand sind). Die Zahl der Mitarbeiter wuchs. Doch die räumlichen Verhältnisse waren immer noch beengt. Das Holz musste im Freien zugeschnitten werden, und wenn es regnete, mussten die Kunden auf ihre Fenster warten. Tochter Daniela Katzbeck, heute einer der Geschäftsführer, hat über diese Zeiten ihre eigenen Kindheitserinnerungen: „Des is mein Zeichnbrettl …“ und wenn das Büro am Küchentisch mal wieder zu eng wurde hieß es „Katzi – geh hobeln!“Neubau am Ortsrand
1976 verließ der Betrieb die beengten Verhältnisse. Die Werkstatt im Elternhaus wurde aufgegeben. Am Ortsrand von Rudersdorf entstand eine für damalige Verhältnisse riesige 1300 m² große Halle und war bald Ortsgespräch. So klein war Katzbeck mit seinen 32 Mitarbeitern aber gar nicht mehr. Zufriedene Kunden waren sein Erfolgsrezept. Zu einer Zeit, wo es durchaus noch üblich war, die Gewerke zu teilen – der Tischler lieferte Stock und Flügel, der Glaser verglaste sie, der Anstreicher lackierte – lieferte der junge Tischlermeister fix und fertige Fenster: Makellos, mit Beschlägen, Glas und fertiger Oberfläche. Der Erfolg gab ihm recht. Zehn Jahre später wurde die Produktionsfläche auf 3500 m² erweitert und 100 Mitarbeiter waren tätig.Solides Wachstum
In den Achtzigern und Neunzigern ging es Schlag auf Schlag weiter. Die Produkte wurden ständig verbessert. Die Pock-Fensterladen GmbH in Neudorf bei Ilz wurde 1995 gegründet, die ISO-Zertifizierung 1996 vollzogen. 2003 zog die dritte Generation im Unternehmen ein: Die Töchter Daniela, Nina und Kristina wurden geschäftsführende Gesellschafterinnen und führen seitdem gemeinsam mit den Geschäftsführern Manfred Deutsch und Manfred Wolf und den Prokuristen Jürgen Damhösl und Günther Fritz den Betrieb. Konsequent arbeitet man bei Katzbeck an der Verbesserung der Produkte. Jüngste Neuvorstellung heuer: das Profila System mit besonders zarten Sichtquerschnitten (s. Holzkurier Heft 36, S. 13) das sich für jeden Baustil eignet. Mit 220 Mitarbeitern in der Gruppe (davon dreizehn Lehrlinge) produzierte das Unternehmen 2009 mehr als 40.000 Fenster und Türen und erzielte über 25 Mio. € Umsatz. Heute arbeitet man auf über 7000 m² in Rudersdorf und nochmals 1000 in Neudorf. Und es wird schon wieder zu eng. Die Pläne für einen weiteren 1700 m² großen Ausbau liegen schon in der Schublade.Katzbeck
Gründung:1950Standort:Rudersdorf im Burgenland
Fenster-Ateliers:Güssing, Neusiedl am See, Feldbach, Gleisdorf, Fürstenfeld
Technische Büros:Innsbruck, Wels und Vösendorf
Mitarbeiter:ca. 220
Geschäftszweig:Fenster- und Türenproduktion
Produkte:Holz/Alu- und Holz-Fenster, Aktivfenster für Passivhäuser, Haustüren, Wintergärten, Altbausanierung