Ein Artikel von Robert Kittel | 27.01.2011 - 09:05
Perspektiven sind sein Markenzeichen. Ladenbau-Planer Philipp Brandstätter zieht damit die Kunden bis in den letzten Winkel des Sortiments. Im kürzlich runderneuerten Wiener Gerngross hat er in Summe 1200 m2 Verkaufsfläche geplant.
Das Spiel mit der Perspektive hat einen handfesten Hintergrund: die Blickfeldforschung. Philipp Brandstätter vermeidet auf diese Weise gleichförmige Warenwüsten. Er staffelt die Präsentation und zieht die Kundenblicke bis zur hintersten Wand. Wenn es sein muss, werden Wandregale schiefwinkelig wie barocke Scheinarchitektur gebaut. Hauptsache, der potenzielle Käufer kann das Angebot auf einen Blick überschauen.
Kaufhausikone Gerngross
Wiens wohl berühmtestes Kaufhaus ist der 1879 gegründete Gerngross auf der Mariahilferstraße. Einst das größte Kaufhaus der k&k-Monarchie wurde das Haus kürzlich neu gestaltet. Baubeginn war im April, Fertigstellung im Oktober, es wurde bei Vollbetrieb umgebaut. In einer Salamitaktik sind bestehende Geschäfte geräumt und temporär anderswo im Haus untergebracht worden. Nach Fertigstellung des Bauabschnittes wanderte die Ware dann wieder zurück. Der neue Gerngross ist konsequent als Shop-in-Shop-Haus ausgelegt. Auf 1200 m2 wurden neue Markenshops angesiedelt. Branddesigners, das Planungsbüro von Brandstätter, gestaltete die Ladeneinrichtungen und überwachte die Bauausführung. Seine drei Mitarbeiter hatten damit einiges zu tun. Aber dank der guten Zusammenarbeit mit dem Gerngross-Center-Manager Günter Meier konnten alle Projekte pünktlich fertiggestellt werden.
Shop-in-Shop mit Durchblick
Brandstätter baute Inseln für die einzelnen Marken: „So konnten auch Marken mit einer eigenen Corporate-Design-Linie nahtlos integriert werden“. Besonders gelungen findet er Shirts & More: „Der Inhaber hatte sich die Mühe gemacht, anhand der verfügbaren Fläche die Hemden, die er unterbringen könnte, auszurechnen. Uns ist es dann gelungen, fast 100 Stück mehr zu präsentieren. Mit breiteren Gängen und viel übersichtlicher für die Kunden“. Der Clou ist aber eine Videowall inmitten der Hemden. Brandstätter ließ eigens dafür ein Video produzieren, in dem fünf Arten eine Krawatte zu binden demonstriert werden. „Wenn man das Auge reizt, dann kommt Spannung auf“, meint er dazu.
Simulierte Blickrichtungen
Bei Bagstage arbeitete der Planer mit starken Perspektiven. Er wollte sicherstellen, dass aus jeder Blickrichtung die Markenshops an den Wänden optimal sichtbar sind. Dazu manipulierte er die Wandregale, nicht ein Winkel ist gerade. Er testet solche Blickfelder mit computergenerierten Bildern. Die stimmen dann auch meist exakt mit Fotos der fertigen Einrichtung überein. Den Großteil der Möblierung fertigte der Ladenbauer Lehner-Schölmberger, Eferding, auch Storebest, Aschach und Markenshop-Hersteller waren beteiligt.
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