Biesse Rover C WMS zur vollautomatischen Einzelteilfertigung – auf den Fenstertagen in Wels ein vieldiskutiertes Konzept © Handl Maschinen
Alois Fahrafellner, Prologic, Heiko Herrmann, direkt cnc-systeme, und Hannes Hauk, Handl, demonstrierten die Programmierung eines Holzfensters von der Auftragserfassung bis zur Fertigung mit der Maschine. In drei Ausbaustufen, von der einfachen Programmierung des Einzelteils in NC-Hops bis hin zur vollintegrierten Datenübergabe aus dem Fensterbauprogramm, wurden Lösungen für jede Betriebsgröße live programmiert.
Welche Potenziale sich mit passenden Werkzeugkonzepten in Kombination mit Einzelteilfertigung ausschöpfen lassen, erläuterte Leo Humer, Fenstertechniker von Leitz-Riedau. Spezielle Schneiden für Profilwerkzeuge und neue Bohrer sorgen für höhere Vorschübe und gleichzeitig längere Standzeiten. Voraussetzung für einen optimalen Ablauf sei jedoch immer eine wirtschaftlich durchdachte Werkzeugplanung, angepasst an die Bedürfnisse des Betriebes, betonte Humer.
Was für das Werkzeug gilt, ist für die gesamte Anlagenplanung nicht minder von Bedeutung. Oliver Rihl, Handl, präsentierte moderne Anlagenkonzepte mit dem Fokus auf mehr Effizienz und optimalem Personaleinsatz. Handl tritt als zentraler Ansprechpartner in einem Netzwerk aus spezialisierten Partnern, von der Software bis zum Werkzeug, auf.
„Alles fließt“, ist der Wunschgedanke in der Prozessgestaltung – jedoch in der Holzfensterfertigung nicht immer ganz einfach zu realisieren. Chancen liegen in der Reduktion von Manipulationsaufwand, aber auch in der Qualitätssteigerung, wie Rihl aufzeigte. Erreicht wird dies durch Bündelung aller Schritte innerhalb eines Bearbeitungszentrums und durch behutsamen Umgang mit dem Werkstück. Einmalig fix eingespannt und allseitig komplett bearbeitet, kann das Werkstück unmittelbar nach der Profilierung – als Rahmen oder Einzelteil – zur Oberflächenbeschichtung wandern.
Wie kann man hohe Oberflächengüte effizient erreichen, welche Möglichkeiten entstehen durch präzise Einzelteilfertigung? „Der Gedanke, das Einzelteil vollständig zu beschichten, drängt sich auf“, berichtete dazu Daniel Pesserer, Adler-Lacke. Was bedeutet das jedoch für die Fertigungsorganisation und die Eckverbindung? „Ein kontrollierter, präziser Fertigungsprozess und eine definierte Oberflächengüte ohne nachträgliche Ausbesserungen und Schleifarbeiten sind die besten Voraussetzungen für perfekte Optik und Haptik – erzeugt mit vertretbarem Aufwand“, fasste Pesserer zusammen.
Holger Kandolf, Maco-Beschläge, hob in seinem Vortrag verdeckte, aber nicht unbedeutende Qualitäten eines leistungsfähigen Beschlages hervor. Neben der Funktion sind auch Sicherheit und Barrierefreiheit Anforderungen, denen sich Fenster und Türen nicht entziehen können und das bei immer größeren und schwereren Elementen, eine Konsequenz der modernen Architektur. Um den Bogen zum Thema „effiziente Prozessgestaltung“ zu schließen, lieferte Kandolf einen Einblick, wie in einer vollintegrierten Softwarelösung auch sämtliche Beschlagsdaten von der Fensterbausoftware verwaltet und übergeben werden.